Schornstein in Bad Brückenau kommt weg

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Er schwingt den Hammer: Vladimier Kuschnir reißt den alten Schornstein an der Sinnaustraße ein. Fotos: Ulrike Müller
Er schwingt den Hammer: Vladimier Kuschnir reißt den alten Schornstein an der Sinnaustraße ein. Fotos: Ulrike Müller
 
 
 
 
 
 
 
 
Unweit der Molkerei befand sich die ehemalige Brauerei Jansen am Felsenkeller. Foto: Archiv/Prause
Unweit der Molkerei befand sich die ehemalige Brauerei Jansen am Felsenkeller. Foto: Archiv/Prause
 
Am 29. Oktober 1993 wurde der Schornstein in einer spektakulären Aktion gesprengt. Foto: Archiv/Prause
Am 29. Oktober 1993 wurde der Schornstein in einer spektakulären Aktion gesprengt. Foto: Archiv/Prause
 
 
 
 
 
 

Das Gelände, auf dem das neue Fachmarktzentrum entstehen soll, wird dem Erdboden gleich gemacht. Den Schornstein der ehemaligen Molkerei Eß tragen die Bauarbeiter heute ab - per Hand.

Es ist ein Schauspiel, dass sich direkt vor der Tür von Monika Übelacker abspielt. Stein um Stein brechen Bauarbeiter aus dem alten Schornstein der ehemaligen Molkerei "Eß". "Ein Leben lang wurde hier gebaut und nun ist alles in 14 Tagen platt", sagt die Anwohnerin der Sinnaustraße, die in den 1960ern nach Bad Brückenau kam. Damals wurde auch der Schornstein aus roten Backsteinen gebaut. Seit gestern Abend ist er nun Geschichte.

Am Dienstag wurde der knapp 20 Meter hohe Turm komplett eingerissen - zunächst von Hand, später mit Hilfe eines elektrischen Stemmhammers. Vladimir Kuschnir steuert mit sicheren Handbewegungen die Hebebühne in luftige Höhe. Von hier reicht der Blick von der Talbrücke Römershag bis hin zu den Bergen hinterm Staatsbad. "Oben lösen sich die Steine noch relativ leicht", sagt er und setzt das Nageleisen an. Krachend verschwindet der nächste Stein im Innern des Schornsteins. Der Abriss erinnert an die Sprengung des Schornsteins der früheren Brauerei Jansen am Felsenkeller im Jahr 1993.

Belastung hält sich in Grenzen

Kuschnir arbeitet für das Abbruchunternehmen "Leis" aus Walldürn, das wiederum mit der Firma "Eckert Erdbau" aus Lauda-Königshofen zusammen arbeitet. Vor zwei Wochen hatten die Kollegen die "Grasmühl" dem Erdboden gleich gemacht. Nur eine ebene Fläche erinnert daran, dass noch vor Kurzem hier ein Haus stand. Bald wird auch von der Molkerei nichts mehr zu sehen sein. "Noch zwei bis drei Wochen, dann ist hier alles platt", schätzt Polier Andreas Faulhaber, der in der vergangenen Woche die Baustelle übernommen hat.

Für die Anwohner hält sich die Belastung indes in Grenzen. Das sagt zumindest Monika Übelacker, während sie zuschaut, wie der Schornstein kürzer wird. "Natürlich kommt Staub ins Haus, das ist ja klar", berichtet sie. "Aber ansonsten gibt's nichts zu sagen."