Schönderlinger Konzert für Knochenmarkspender-Datei.

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Carolin Klug-Schäfer und Christine Heim spielten in Schönderlings Kirche auf. Foto: Beatrix Lieb
Carolin Klug-Schäfer und Christine Heim spielten in Schönderlings Kirche auf.  Foto: Beatrix Lieb

Saxophonistinnen engagieren sich in Schönderling für Knochenmarkspenderdatei.

"Wir haben uns angesprochen gefühlt und wollten was tun", mit diesen einfachen, aber doch inhaltsschweren Worten begrüßten die beiden Saxophonistinnen Carolin Klug-Schäfer und Christine Heim die Zuhörer. Die beiden hatten am "Sonntag zwischen den Jahren" in die St.-Josef-Kirche nach Schönderling eingeladen. Überschrieben war das Konzert mit dem Titel "Musik für zwei Saxophone aus vier Jahrhunderten". Aber das war nicht das einzig Besondere an diesem Konzert. Das Besondere war, dass es ein Benefiz-Konzert zugunsten der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) war.

"Mein Mann arbeitet in Aura, und hierüber bin ich auf das Schicksal der 15-jährigen Sarah aufmerksam geworden", erzählt Carolin Klug-Schäfer, seit Frühjahr stolze Mutter einer kleinen Tochter. Der Verein der Freunde und Förderer des Ava-Saxophonquartetts veranstaltet jedes Jahr ein Benefizkonzert und damit war klar, dass es dieses Jahr zugunsten der DKMS stattfinden wird.

Mit Christine Heim, mit der die aus Modlos stammende Dirigentin der Musikkapelle Schönderling schon viele Jahre durch Studium und Quartett miteinander musiziert, fand sie eine exzellente Partnerin. Mit scheinbar völliger Leichtigkeit und erlebbarer Spielfreude gaben die beiden jungen Frauen eine einstündige Kostprobe ihres Könnens - und das ist wahrlich breit gefächert. Beide beherrschen das Alt-, Tenor- und Baritonsaxophon mit Bravour. Beide beherrschen Musikstücke aus Frankreich, Ungarn, Deutschland und Argentinien. Und beide beherrschen die Musik der vergangenen vier Jahrhunderte. Ob Johann Sebastian Bachs Duetto 1, BWV 802, in der Originalkomposition geschrieben für Klarinette, ob Tango 3 von Astor Piazzolla, der den Tango in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts musikalisch weiterentwickelte, oder die Sonate in C von dem Franzosen Jean-Marie Leclair: Das Konzert war ein Hörgenuss auf sehr hohem Niveau. Die Zuhörer dankten ihnen mit langem Applaus.

572 Euro kommen zusammen

Bescheiden und selbstlos wünschten sie sich am Ende nur, dass die Spendenbox der DKMS sich ein bisschen fülle.Und das tat sie: 572 Euro kamen zusammen - ein Zeichen, dass es den Gästen gefallen hat, das Konzert der Saxophonistinnen. Die Ruhe in der Kirche war ein weiteres Zeichen, dass der volle und mitunter lebhafte, vor allem aber virtuos gespielte Klang der Saxophone bei den Zuhörern ankam. Und wer genau hinhörte, merkte, dass das Konzert stellenweise ganz sachte untermalt wurde: nämlich dann, wenn Töchterchen Hannah mit ihren Begeisterungsrufen nicht bis zum Ende des Stückes warten wollte.