Ortstermin bringt Planung voran

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Gleich an mehreren Stationen tauschten sich die Bad Brückenauer Kommunalpolitiker mit Fachleuten vor Ort darüber aus, wie es mit der Planung bei der Erneuerung der Wernarzer Straße im Staatsbad weitergehen soll. Diskussionspunkte waren dabei in erster Linie die Gehwege und die Bushaltestellen. Rolf Pralle
Gleich an mehreren Stationen tauschten sich die Bad Brückenauer Kommunalpolitiker mit Fachleuten vor Ort darüber aus, wie es mit der Planung bei der Erneuerung der Wernarzer Straße im Staatsbad weitergehen soll. Diskussionspunkte waren dabei in erster Linie die Gehwege und die Bushaltestellen. Rolf Pralle

Es wird zwar noch dauern bis zur Erneuerung der Ortsdurchfahrt im Staatsbad. Der Bad Brückenauer Stadtrat erörterte jetzt aber mit Fachleuten Details.

Den geplanten Ausbau der Staatsstraße 22 89 hatte Gerd Häpp vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt den Kommunalpolitikern bereits vor rund einem Jahr ausführlich vorgestellt. Bei einem Ortstermin ging es nun aktuell darum, was im Bereich der Wernarzer Straße mit den Gehwegen und den Bushaltebuchten passieren soll. Neben Häpp nahm an der Besichtigung auch KOB-Geschäftsführer Claus Schubert teil. Damit alles so realitätsnah wie möglich abläuft, hatte der Verkehrsexperte gleich einen großen Bus mitgebracht, mit dem er die Stadträte von Punkt zu Punkt chauffierte.

Erste Station war das ehemalige Bellevue, in dem sich jetzt das Restaurant Castello Belvedere befindet. Relativ schnell war sich das Gremium einig, den dortigen Fußweg nicht zu verlängern oder auszubauen. Es habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Passanten ohnehin fast nur die Gehfläche auf der Seite des Rhönstübchens benutzen und dann die Straße in Richtung Gaststätte und Kurpark überqueren.

"Die Haltestelle Sinntalklinik/Jägerhof wird gebraucht und sehr gut angenommen", machte Schubert beim nächsten Stopp deutlich. Die Stehzeit der Busse sei dort sehr kurz, da die meisten Fahrgäste eine Kurkarte hätten und somit der manchmal recht langwierige Ticketverkauf im Fahrzeug entfalle. Aus diesem Grund, so der KOB-Geschäftsführer, könne seiner Ansicht nach die momentan noch existierende Haltebucht entfallen, wenn die Haltestelle in Richtung Wernarz um etwa zehn Meter verlegt wird. Der Gehweg endet auch in Zukunft in Höhe des Parkdecks der Sinntalklinik.

Nicht schlecht staunten die Kommunalpolitiker bei dieser Gelegenheit, als Schubert ihnen im Detail erörterte, was beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Hinblick auf Barrierefreiheit und Behindertenfreundlichkeit heute alles gesetzlich vorgeschrieben und somit unbedingt zu beachten ist. Beim Bau von Haltestellen habe sich hier das sogenannte Kasseler Bord bewährt, das ein relativ sicheres Ein- und Aussteigen ermöglicht. Dieses Verfahren soll auch im Staatsbad zur Anwendung gelangen.

Bei der Station Valentin-Becker-Straße ist angedacht, die Haltestellen auf beiden Seiten der Straße näher zusammen zu führen. Auch eine Querungshilfe über die Fahrbahn zum Schutz der Fußgänger soll in die weitere Konzeption einfließen. Zu beachten ist hier laut Schubert, das immer genügend Aufstellungsfläche für die Leute, die den Bus benutzen wollen, vorhanden ist, damit sie nicht unvermittelt auf die Fahrbahn treten müssen. Zum Thema einer Absicherung durch Gitter waren die Meinungen durchaus geteilt. Gerade Kinder würden einen gewissen Bewegungsdrang an den Tag legen und könnten sich an den Metallverstrebungen schnell quetschen, hieß es unter anderem.

Planungsingenieur Häpp hatte auf jeden Fall vor Ort durch die Darlegungen der Kommunalpolitiker wichtige Erkenntnisse gewonnen, die bei der weiteren Vorgehensweise in die Unterlagen eingearbeitet werden sollen. Zu einem Termin, wann die Bauarbeiten in der Wernarzer Straße beginnen, könne er sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht äußern. Auf eine entsprechende Frage von Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) meinte der Fachmann wörtlich: "Das kann noch ein paar Jahre dauern".