Oberwildfleckens Wasserversorgung deutlich teurer

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Weil die Wasserversorgung in Oberwildflecken im August an ihre Grenzen kam, musste auch die Unterstützung des Technischen Hilfswerkes und der örtlichen Feuerwehren herangezogen werden, um den Hochbehälter zu füllen. Foto: Sebstian Sebald/ THW Bad Kissingen
Weil die Wasserversorgung in Oberwildflecken im August an ihre Grenzen kam, musste auch die Unterstützung des Technischen Hilfswerkes und der örtlichen Feuerwehren herangezogen werden, um den Hochbehälter zu füllen.  Foto: Sebstian Sebald/ THW Bad Kissingen

Fast 200 000 Euro wird das kühle Nass für Oberwildflecken mehr kosten. Die Planungen für die Wildfleckener Turnhalle werden nochmals geprüft. Bürger haben Bedenken, dass eine kleinere Halle zu Einschränkungen führen wird.

Die neue Wasserversorgung von Oberwildflecken sorgt in Wildfleckens Marktgemeinderat weiterhin für ordentlich Gesprächsstoff. Auf rund 490 Metern der neuen Versorgungsstrecke zwischen dem Bückenbrunnen und Oberwildflecken muss die Planung jetzt komplett geändert werden.

Ursprünglich wollte man die neue Wasserleitung durch die alte Trasse im kostengünstigen Inlinerverfahren hindurchführen. Das hätte langwierige Baggerarbeiten erspart. Doch die alte Wasserleitung liegt entgegen der früheren Annahmen zum Teil in extremer Tiefe, teilweise unter dicken Gesteinsschichten, in manchen Abschnitten noch direkt unterhalb der Kreisstraße. Aus wirtschaftlichen und technischen Gründen müssen die Planer zumindest teilweise auf eine konventionelle offene Graben-Bauweise umstellen. Rund 405 Euro Mehrkosten pro Meter - multipliziert mit 490 (Meter) - und somit 198 450 Euro fallen für die neue Vorgehensweise an. Die Wasserleitung wird in dem Abschnitt direkt unter dem Radweg nach Oberwildflecken geführt, so dass ein neuer Graben ausgehoben werden muss. Zudem muss der asphaltierte Radweg entlang dieses 490 Meter langen Teilabschnitts wieder neu hergestellt werden.

Herbert Nowak (OWII) sprach auch im Hinblick auf die Kostenexplosion bei der mittlerweile verworfenen Sanierung des Hallenbades seinen Unmut darüber aus, dass in letzter Zeit immer wieder Planungen umgeworfen werden müssen, weil die ursprünglichen Expertisen oder Kostenschätzungen der beauftragten Fachleute nicht zu halten waren. "Wir haben nun schon wieder über erhebliche Mehrkosten zu beraten, für die wir nicht verantwortlich sind", so Nowak. "Hoffentlich haben wir im Jahr 2016 mehr Glück."


Vor Weihnachten Entwarnung

Auf die Dringlichkeit einer neuen Wasserversorgung für den kleinsten Ortsteil wies Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) hin. Im August dieses Jahres drohte die Versorgung aus den Oberflächenquellen phasenweise komplett zu versiegen. Mit größten Anstrengungen unter anderem von Bauhof, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk konnte eine Notlage gerade noch verhindert werden. Erst vor wenigen Wochen hatte die Gemeinde eine Abkoch-Verordnung für das Leitungswasser veröffentlicht, weil das Trinkwasser getrübt war.


Planung rund um die Halle

Noch vor Weihnachten soll nach Auskunft von Bürgermeister Kleinhenz Entwarnung gegeben werden, wenn die Wasseruntersuchung auch in dieser Woche jegliche Bedenken ausräumt. In der zurückliegenden Woche hatte die Analyse ein einwandfreies Trinkwasser bescheinigt.

Das Großprojekt Schulsanierung in Wildflecken begleitet die Gemeinderäte seit vielen Monaten. Rund 5,2 Millionen Euro wird die Generalsanierung der Grundschule samt Neubau einer Turnhalle kosten. Schließung und Abriss des Hallenbades sind mittlerweile beschlossen. Die Regierung von Unterfranken hat jetzt rund 2,9 Millionen Euro Fördermittel in Aussicht gestellt. Fraglich ist nun aber noch, wie sich die Planung rund um die neue Turnhalle gestaltet.


Nur kleine Halle förderfähig

Denn förderfähig ist bisher nur eine zwölf auf 18 Meter große Turnhalle, die damit deutlich kleiner als die bestehende Halle wäre (zwölf mal 24 Meter). Bürgermeister Kleinhenz machte deutlich, dass bei vielen Einheimischen die Bedenken wachsen, einerseits mit Hinblick auf den Schul- und Breitensport, andererseits aber auch hinsichtlich von gesellschaftlichen Veranstaltungen.


Nachverhandeln mit Regierung

Die Marktgemeinde wendet sich noch einmal an die Regierung, um das weitere Vorgehen auszuloten. "Allein der Wegfall des Hallenbades bedeutet ja schon einen großen Einschnitt", betonte Kleinhenz. "Die bestehende Turnhalle stellt eine wichtige Einrichtung für den gesamten Breitensport dar und bietet den Vereinen gerade jetzt in den Wintermonaten eine gute Möglichkeit, ihr Training kontinuierlich weiterzuführen."

Der Rathauschef ging zudem auf kulturelle Ereignisse wie Konzerte und Ausstellungen ein. "Es gibt außer der Turnhalle in Wildflecken keinen anderen Raum dieser Größe, der für kommunale Veranstaltungen geeignet ist."


Größer kostet auch mehr

Klar ist schon jetzt, dass eine größere neue Turnhalle mit Mehrkosten für die Kommune verbunden sein wird. Ob sich an der Förderkulisse noch etwas ändern lässt, vermochte in der Sitzung niemand zu sagen. Für den Rathauschef steht fest, dass eine deutlich kleinere Halle gerade bei den Ballsportarten (zum Beispiel Volleyball) zu Problemen führen wird. Sowohl bei den Schulklassen, als auch bei den örtlichen Vereinen.