Der WSV Oberweißenbrunn hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen die Freude am Wintersport zu vermitteln. Ende Januar waren 20 vereinseigene Übungsleiter im Einsatz.
Ein Kinderskikurs in Zeiten des Klimawandels und unsicherer Schnee- und Wintersportbedingungen? Der WSV Oberweißenbrunn hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche in Bewegung zu bringen, ihnen die Freude am Wintersport zu vermitteln, auch wenn glanzvolle Zeiten mit Wettkämpfen, Trainingsgruppen und Leistungssport der Vergangenheit angehören.
Sportliche Freizeit-Alternativen
Die veränderten Voraussetzungen haben den Vorsitzenden Ewald Simon im Sommer 2020 dazu bewogen, ein Zukunftssymposium für den Wintersportverein zu initiieren, um die künftige Ausrichtung festzulegen. Der Breitensport sollte verstärkt in den Fokus rücken. Der Leistungssport für den Nachwuchs im alpinen und nordischen Bereich existierte zu diesem Zeitpunkt auch schon kaum mehr. Der Kinderskikurs war in der Vergangenheit stets die Grundlage, um interessierte Kinder und ihre Eltern für weitere Trainings- und Sportangebote zu gewinnen. Auch wenn es keine nordische Stützpunktmannschaft mehr gibt und keine aktiven alpinen Rennläufer, ist Vorsitzender Ewald Simon mehr denn je davon überzeugt, dass der WSV solche grundlegenden Angebote in seinem Programm beibehalten muss. Eben, um Kinder und Jugendliche mit Sport in Berührung zu bringen, um immer wieder neuen Nachwuchs für den Verein zu gewinnen und um der gesellschaftlichen Aufgabe gerecht zu werden, Eltern zu unterstützen und sportliche Freizeit-Alternativen zu bieten.
Die Übungsleiter und Trainer um Bettina und Stefan Back haben 33 Anfängern die Grundbegriffe beigebracht, so dass am Ende der drei Tage alle Kinder den großen Lift nutzen und selbstständig im Pflug der Berg herunterfahren konnten. Mit 27 fortgeschrittenen jungen Skifahrern wurden Fahrkönnen und -technik geübt und verbessert. "Der WSV hat gute Grundlagen gelegt, diese jetzt weiter auszubauen, ist Aufgabe der Eltern", bringt es Simon auf den Punkt. Der WSV unterstütze Eltern in ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit, doch übernehme der Verein nicht die Aufgabe, dass Kinder das Erlernte regelmäßig anwenden und darauf aufbauen. Das gehe nur über private Initiative, und hierbei seien die Familien gefragt. "Wenn man will, findet man gute Gelegenheiten zum Skifahren", sprach Simon aus eigener Erfahrung. Die Lifte am Arnsberg und am Kreuzberg seien in diesem Winter immer wieder in Betrieb, auf der Wasserkuppe und am Zuckerfeld sei es sogar möglich, in den Abendstunden bei Flutlicht zu fahren. In den höheren Lagen sind viele Loipen präpariert. "Wenn man flexibel ist und nach Möglichkeiten sucht, dann findet man sie auch. Unser Verein gibt Starthilfe und unterstützt gerne." Durch den jährlichen Kinderskikurs kommen auch immer wieder neue Familien zum WSV, die das gesamte Programm vom Sommer- und Hallentraining bis hin zum Zeltlager gerne nutzen. Somit sei der Skikurs oft ein Einstieg in den Verein.
Nur noch Grundlagen vermitteln
In früheren Jahren bestand die Möglichkeit, nach dem Skikurs weiter zu trainieren und sich in Richtung Leistungssport zu entwickeln. "Diese 100-prozentige Leidenschaft den Skisport gibt es kaum noch", bedauert Simon. "Vor zehn Jahren wurde die letzte Generation, die das Skifahren noch professionell gelernt hat, ausgebildet. Jetzt können wir nur noch Grundlagen vermitteln." Diese Grundlagenvermittlung ist Bettina und Stefan Back ein Herzensanliegen. Froh sind sie, dass der Kurs, der eigentlich schon zwischen den Jahren angesetzt war, aber wegen Regen ausfallen musste, Ende Januar noch umgesetzt werden konnte. 20 vereinseigene Übungsleiter waren im Einsatz, den Kindern die Freude am Skisport zu vermitteln. Die Anfänger, viele Kinder standen zum ersten Mal auf Ski, begannen mit den ersten spielerischen Gehversuchen am Kinderlift und konnten später am großen Lift mit den Fortgeschrittenen schon mithalten. Dankbar sind Bettina und Stefan Back, dass das Wetter hielt und sich Eltern und Kinder nicht vom Mix aus leichtem Regen, Nebel und leichtem Schneefall anhalten ließen. Ein großer Dank ging an Familie Adrian, die den WSV Oberweißenbrunn großzügig unterstützte und für den Nachwuchs beste Pistenbedingungen ermöglichten. Weitere Informationen gibt es unter www.wsv-oberweissenbrunn.de