Für reichlich Unmut sorgt bei Bürgermeister Roland Römmelt der Schwerlastverkehr durch Langholzfahrzeuge in der Riedenberger Frühlingstraße.
Für reichlich Unmut sorgt bei Bürgermeister Roland Römmelt der Schwerlastverkehr durch Langholzfahrzeuge in der Riedenberger Frühlingstraße. Ganz besonders die dadurch entstehende Überbelastung der Alten Sinnbrücke. "Dem möchte ich gerne Einhalt gebieten," verkündete er seinen Gemeinderäten. Bereits im letzten Jahren bestand dieses Problem, und in diesem Jahr gehe es munter weiter.
Normaler Weg nicht genutzt
Die enge und steile Frühlingstraße ist stark von den Schülern der Sankt Martin Schule und den Kindern des Kinderdorfes frequentiert. "Wenn dann diese riesigen Schwerlastzüge im stetigen Verkehr darüber donnern, sehe ich eine potenzielle Gefahr - besonders, weil schon in tiefster Dunkelheit in den Wintermonaten der Schwerlastverkehr fließt" , betont er verärgert.
Besonders aufgebracht war er über die Tatsache, dass der normale Abfahrtsweg über den Disbach, bei dem es sich um einen Waldweg des Freistaates Bayern handelt, nicht genutzt wird. Erst kürzlich stellte er die Fahrer der Schwerlastzüge deshalb zur Rede. Nach deren Aussage habe man ihnen den Weg durch Riedenberg als Abfahrtsweg vorgeschlagen, entgegen des bestehenden Abfahrtsweges.
Schäden absehbar
Ein beladener Lastzug wiegt zirka 50 Tonnen, die Alte Sinnbrücke ist auf maximal 41 Tonnen ausgelegt. "Dass unsere Brücke irgendwann Schaden nimmt, ist absehbar", tat er seine Sorge kund und stellte dieses Thema zur Diskussion.
Einstimmig beschlossen die Räte nun, die maximale Tonnenlast der Alten Sinnbrücke auf 25 Tonnen beschränken zu lassen. Müllautos und die Lieferlaster für Pellets der Heizanlage des Kinderdorfes sollen eine Sondergenehmigung erhalten. Kontrolliert werden soll das Einhalten dieser Vorschrift durch Anwohner und Gemeinderäte.
Eine erneute Großbaustelle hat sich nun in der Gerodaer Straße aufgetan. Die längst fällige Vergrößerung des Kanals wird derzeit in Angriff genommen. Seit die beiden Neubaugebiete oberhalb der Gerodaer Straße entstanden sind, war die Kapazität des bestehenden Kanals stets überlastet, und es kam bei Starkregenereignissen öfter zu Überflutungen im Mündungsbereich zur Sinntalstraße.
Zu erwarten sind zirka 100.000 Euro Kosten. Auch die Wasserleitung muss in diesem Bereich neu verlegt werden. Die Erdarbeiten sollen aber in Eigenregie durch die Gemeindearbeiter erfolgen.
60 Prozent Kosten an Anwohner
Die umfangreichen Grabungsarbeiten führen zu einer Kompletterneuerung der Straße bis zur ehemaligen Bahnschiene. Hierfür sind noch einmal 165.000 Euro Kosten zu erwarten. Diese müssen zu 60 Prozent auf die Anwohner umgelegt werden. Die Erneuerung der Beleuchtung soll zusammen mit den Kanalarbeiten stattfinden. Hubert Statt (FWG) befürwortete eine öffentliche Ausschreibung für alle Arbeiten.
Da man allerdings die Kosten für die Anwohner so gering wie möglich halten will, entschieden sich die Räte dazu, die Erdarbeiten in Eigenleistung durchführen zu lassen, und Fremdfirmen, nur wo es nötig ist, miteinzubeziehen. Die Wasserleitungsarbeiten werden durch die Stadtwerke Bad Brückenau erledigt. Hier sollen die Gemeindearbeiter aber mithelfen. Ausgeschrieben werden die Straßenbauarbeiten ohnehin. Hier soll eine Fertigstellung bis Herbst gewährleistet sein.
Wie Bürgermeister Römmelt mitteilte, habe er von der Telekom Meldung über die Fertigstellung der DSL-Arbeiten bekommen. Allerdings wisse er von einigen Haushalten, die noch immer nicht die Mindestleistung von 30 Mbit/Sekunde erreichen. Er wies darauf hin, dass die Verträge natürlich auch entsprechend neu abgeschlossen werden müssen. Sollte dies geschehen sein und dennoch die Leistung nicht erreicht werden, möge man sich an ihn wenden, damit er die Reklamation an Telekom weiterleiten könne.Dem Antrag auf Baugenehmigung zum Abbruch des alten Wohnhauses, sowie dem Neubau einer Ferieenwohnung in der Sinntalstraße gaben die Räte statt.
Tja: Erst die Sinntalbahn kaputt gemacht, dann über den Schwerlastverkehr jammern! Mit einigermaßen gutem Willen hätten diese Transporte umweltfreundlich mit der Bahn erfolgen können.
Ich frage mich, was sich die Kommunalpolitiker der Anrainergemeinden eigentlich dabei gedacht haben, als sie alle Hebel in Bewegung setzten, dass diese Bahnlinie so schnell als irgend möglich abgebaut werden sollte. Hubert Teichmann (Betreiber der Staudenbahn mit entsprechender Erfahrung) war auf einem guten Weg, als der die Reaktivierung ins Auge fasste. Für das Biosphärenreservat Rhön wäre es mehr als positiv gewesen, nicht nur den Güterverkehr aus Wildflecken auf die Schiene zu bringen, sondern auch Touristen vor allem nach Bad Brückenau zu lenken. Mit einer Radfahrerautobahn ist niemandem gedient, auch wenn dies die Brückenauer Kurdirektorin als "genial" ansieht.
Eine Zugteilung im Bahnhof Jossa (Richtung Würzburg bzw. Fulda) wäre möglich gewesen. Und: zwischenzeitlich gibt es Triebwägen mit Brennstoffzellenantrieb. Einzige Emission: Wasser! Umweltfreundlicher geht's wirklich nicht. Diese Chance ist vertan. Teichmann ist an den Rhöner Dickköpfen gescheitert. Schade.