Netzwerk "Sinn-Brücke" in Bad Brückenau

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Es ist zwar nicht ganz die Sinn, aber im Mühlgraben im Siebenerpark fließt auch Wasser aus der Sinn. Die steinerne Brücke könnte Vorbild für das Logo der Initiative gewesen sein. Foto: Ulrike Müller
Es ist zwar nicht ganz die Sinn, aber im Mühlgraben im Siebenerpark fließt auch Wasser aus der Sinn. Die steinerne Brücke könnte Vorbild für das Logo der Initiative gewesen sein. Foto: Ulrike Müller

Die Initiative Besuchsdienst präsentiert ihren Namen und ihr Motto. Zunächst sollen ältere Menschen im Fokus stehen. Das muss aber nicht so bleiben.

Die Idee zieht. Anfang des Jahres trafen sich die ersten Interessierten, um einen Besuchsdienst in Bad Brückenau ins Leben zu rufen. Mittlerweile sind es mehr als 20 Leute, die das Projekt begleiten - Vertreter von Haus Waldenfels, Pflegeheim Schloss Römershag und der AWO inklusive.

Monika Wiesner, die die Organisation des Besuchsdienstes übernommen hat, präsentierte am Dienstag den Namen der Initiative: "Sinn-Brücke". Das Motto lautet "Zeit geben - Nähe leben". Mit Flyern und Plakaten will Wiesner in Arztpraxen, Apotheken und natürlich den Altenheimen direkt Werbung für den Besuchsdienst machen. Denn: Der Bedarf ist groß.

Einsamkeit überwinden

"Viele Angehörige sind selbst schon älter oder wohnen weiter weg", erzählt Kerstin Kolosser, Pflegedienstleiterin im Schloss Römershag. Auch ihre Kollegen von AWO und Haus Waldenfels kennen die Not der Bewohner, die selten oder nie Besuch bekommen. Der Besuchsdienst ist allerdings nicht auf die Heime beschränkt. "Auch Menschen, die allein zuhause wohnen und einmal besucht werden möchten, können sich bei uns melden", sagt Herbert Stamm, der das Projekt angestoßen hatte.

Aus den Reihen der Unterstützer kam die Anregung, das Netzwerk nicht auf Senioren zu beschränken, sondern für alle Gruppen der Bevölkerung zu öffnen. Wiesner und Stamm sind da aber noch vorsichtig. "Das würde im Moment zu weit gehen, dazu haben wir noch nicht genug Ehrenamtliche", sagt Wiesner. Acht Aktive machen bereits Besuchsdienste, fünf weitere, die sich ohne Netzwerk in den Heimen engagierten, haben sich der Initiative angeschlossen. Fünf weitere Bürger zeigen Interesse. In Zukunft sei aber durchaus denkbar, dass sich das Aufgabenfeld ausweite.

Erfahrungsaustausch als Angebot

Die "Sinn-Brücke" steht erst am Anfang ihrer Arbeit. Viele Details müssen noch geklärt werden, zum Beispiel das der Versicherung. Wer Bewohner in Heimen besucht, ist über die Einrichtung versichert, erklärt Stamm. Offen ist der Schutz bei Privatbesuchen. Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) lässt nun prüfen, ob in diesem Fall eine Versicherung über die Stadt möglich wäre.

Alle vier bis sechs Wochen trifft sich die Initiative zum Erfahrungsaustausch. Das sei kein verpflichtender Termin, macht Wiesner klar. "Die Leute, die andere besuchen, sollen ihre Erfahrungen auch mitteilen können."


Die nächsten Termine:

Führung Am Mittwoch, 2. April, gibt Pflegedienstleiterin Kerstin Kolossa eine Führung durchs Pflegeheim Schloss Römershag. Los geht's um 16 Uhr.

Austausch Zum nächsten Erfahrungsaustausch trifft sich die Initiative Besuchsdienst am Dienstag, 13. Mai, um 16.30 Uhr in der Georgi-Kurhalle.