Motten: Will Bräu setzt auf neues Design

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In Zukunft wird das Mottener Bier in Euroflaschen abgefüllt. Foto: Ulrike Müller
In Zukunft wird das Mottener Bier in Euroflaschen abgefüllt. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: Ulrich Klesper von der Inhaberfamilie präsentiert das neue Design. Seine Schwester Julia Malangre-Klesper hält eine herkömmliche Flasche in der Hand. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: Ulrich Klesper von der Inhaberfamilie präsentiert das neue Design. Seine Schwester Julia Malangre-Klesper hält eine herkömmliche Flasche in der Hand. Foto: Ulrike Müller
 
Will Bräu: Alte und neue Flasche. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: Alte und neue Flasche. Foto: Ulrike Müller
 
Das Hochstiftliche Brauhaus in Bayern, auch bekannt als Will Bräu, ist in der Gemeinde Motten zuhause. Foto: Ulrike Müller
Das Hochstiftliche Brauhaus in Bayern, auch bekannt als Will Bräu, ist in der Gemeinde Motten zuhause. Foto: Ulrike Müller
 
Will Bräu: Braumeister Christian Schrott schaut im Gärkeller nach dem Rechten. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: Braumeister Christian Schrott schaut im Gärkeller nach dem Rechten. Foto: Ulrike Müller
 
Will Bräu: Blick in die Lagerhalle. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: Blick in die Lagerhalle. Foto: Ulrike Müller
 
Will Bräu: Braumeister Christian Schrott im Drucktankkeller. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: Braumeister Christian Schrott im Drucktankkeller. Foto: Ulrike Müller
 
Will Bräu: Blick auf die Drucktanks. Hier wartet das Bier auf die Abfüllung. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: Blick auf die Drucktanks. Hier wartet das Bier auf die Abfüllung. Foto: Ulrike Müller
 
Will Bräu: In Motten wird nach dem Reinheitsgebot gebraut. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: In Motten wird nach dem Reinheitsgebot gebraut. Foto: Ulrike Müller
 
Will Bräu-Produkte in Reih' und Glied. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu-Produkte in Reih' und Glied. Foto: Ulrike Müller
 
Will Bräu: Blick auf die Abfüllanlage. Gerade wird Limonade abgefüllt. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: Blick auf die Abfüllanlage. Gerade wird Limonade abgefüllt. Foto: Ulrike Müller
 
Will Bräu: Blick auf die Abfüllanlage. Gerade wird Limonade abgefüllt. Foto: Ulrike Müller
Will Bräu: Blick auf die Abfüllanlage. Gerade wird Limonade abgefüllt. Foto: Ulrike Müller
 

Das Hochstiftliche Brauhaus in Bayern geht neue Wege. Die herkömmliche NRW-Flasche wird durch die Euroflasche ausgetauscht. Damit knüpft die Will Bräu an bayerische Brautradition an - und an einen Trend.

Dampf steigt auf vom kupfernen Braukessel im Sudhaus der Will Bräu in Motten. Ulrich Klesper, der gerade die Klappe am Kessel geöffnet hat, erklärt: "Hier wird das geschrotete Malz eingeweicht. Wir nennen das Maischen." Wasser rieselt auf die graue Masse herab. Der Duft, der aus dem Kessel aufsteigt, ist herb. Später wird zur Bierwürze Hopfen hinzugegeben. Die Grundlage des Mottener Bieres aber ist das Wasser aus der Rhön.

Die Brautradition in Motten ist alt. Sie geht auf das Jahr 1791 zurück. Seit 1987 führt die Familie Klesper die Brauerei. Generationen von Mottener haben hier geschafft. Auch heute stammen viele der 65 Mitarbeiter aus der Region. "Die Mottener stehen hinter uns", sagt Julia Malangre-Klesper. Doch kleine Brauereien haben es nicht leicht, sich im Markt zu behaupten. Deshalb geht die Will Bräu neue Wege.

Das gute Mottener Bier wurde bisher in herkömmlichen NRW-Flaschen abgefüllt. Das wird sich ändern. Die Brauerei setzt in Zukunft auf Euroflaschen - mit individuellem Etikett und im eigenen Kasten. "Wir wollen zurück zu den Wurzeln", sagt Ulrich Klesper. "Die Euroflasche steht für Brautradition, Historie und echte Handwerkskunst."

Etikett in "bayerischer Tracht"

"So ein Etikett entwirft man ja nicht am grünen Brett", ergänzt seine Schwester. Die Mitarbeiter seien bei der Ausarbeitung mit eingebunden gewesen, aus dem Vertrieb seien gute Impulse gekommen. "Wir haben eine bayerische Tracht gewählt, auch wenn wir am nördlichsten Zipfel Frankens liegen", erklärt Malangre-Klesper. In etwa zwei Wochen kommt die neue Flasche in die Läden. Die ersten drei Sorten stehen bereits fertig abgefüllt im Lager.

Das neue Design lässt sich die Brauerei mehrere 100.000 Euro kosten. Auch andere regionale Getränkeproduzenten setzen auf ein ähnliches Konzept. Der Weg zu mehr Individualität ist eine Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der Kunden von Massenprodukten auf regionale Marken zu lenken. "Die Flasche gefällt, sie spricht mich an", hofft Ulrich Klesper, dass die Idee auch beim Kunden gut ankommt.

In Hamburg und Berlin getrunken

Inzwischen ist das Mottener Bier weit über die Region hinaus bekannt. "Wir verkaufen unsere Produkte auch in Hamburg und Berlin", sagt Malangre-Klesper. Bis zu 20 Euro sei der Kunde bereit, für einen Kasten zu bezahlen. Dennoch zieht es die Familie Klesper nicht in die Ferne. "Unser Heimatmarkt ist unsere Zukunft", stellt sich die Geschäftsführerin aber klar hinter die Region. Sie bedauert, dass viele Einheimische das regionale Produkt nicht so richtig wahrnehmen. "Wir sind die letzte Brauerei im Landkreis. Dessen sollten sich die Leute bewusst sein", sagt ihr Bruder.

Anfang Juni bringt die Will Bräu übrigens ein neues Produkt auf den Markt. Das "Rhön Radler Natur", die naturtrübe Variante des Rhön Radlers. Das Produkt wird auch alkoholfrei angeboten. "Alkoholfreies Bier wird vom Kunden immer stärker nachgefragt", berichtet Malangre-Klesper. Wenn es dann noch aus der Heimat kommt, umso besser.


Hochstiftliches Brauhaus in Bayern

Geschichte Seit 1791 wird in der familiengeführten Privatbrauerei Will Bräu in Motten nach alter bayerischer Tradition gebraut. Im Jahr 1987 übernahm das Hochstiftliche Brauhaus in Fulda die Brauerei. 1997 wurde die Will Bräu in "Hochstiftliches Brauhaus in Bayern" umbenannt. Auf dem Ettikett prangt aber immer noch der Name Will Bräu.

Mitarbeiter Der Inhaber, die Familie Klesper aus Fulda, führt die Mottener Brauerei. Dort sind 65 Mitarbeiter beschäftigt, die Brauerei bildet auch aus. Auch die Schwesterbrauereien - das Hochstiftliche Brauhaus Fulda und die Vogelsberger Landbrauereien - werden durch die Familie geleitet.

Produkte In Motten werden zwölf Biersorten gebraut und elf alkoholfreie Getränke von "Libella" und "Original Spezi" abgefüllt. Eine Besonderheit ist die Marke "Original Bayerisch Malz". Das Eigenprodukt der Will Bräu hat es immerhin nach eigenen Angaben zur drittgrößten Malzbiermarke Deutschlands gebracht.

Dachmarke Rhön Die Will Bräu gehört zu den Gründungsmitgliedern der "Dachmarke Rhön".
Die Wirtschaftsinitiative setzt sich für die herkunftsbetonte Vermarktung regionaler Produkte im Biosphärenreservat Rhön ein.