Die beiden Quellen am Leimerfeld werden saniert. Dabei tritt weitaus mehr Trinkwasser zu Tage als vermutet. Dennoch müssen die Mottener sparsam sein.
Am Ende schob Cosimo Portarulo die Erde mit der Hand beiseite. Ganz behutsam, "bevor wir den Verlauf der Quelle zerstören", erklärt der Wasserwart der Gemeinde Motten. Seit Mitte Juni werden die Quellen oben am Leimerfeld saniert. Eine wurde im Jahr 1927 gefasst, die andere 1953. Doch mit der Zeit wurde das Wasser weniger, eine Quelle versiegte fast gänzlich. "Hier war gar nichts", sagt Portarulo und zeigt auf die braune Erde, "und jetzt haben wir schon etwa fünf Liter pro Sekunde." Gerechnet habe er mit deutlich weniger, wäre mit zwei bis drei Litern pro Sekunde schon zufrieden gewesen.
650.000 Euro eingeplant
Etwas weiter weg bewegt ein Bagger weitere Erdmassen, auch einige Bäume müssen weichen. Bernd Neuf und Bernhard Dittmaier von der Firma Brand aus Rieneck sind damit beschäftigt, Eisen für die Bodenplatte zu verlegen. Die Quelle wird nach oben abgedichtet, damit das Wasser nicht verschmutzt. Auch hier fließt das Wasser stark in Richtung Tal. Acht bis zehn Liter insgesamt aus beiden Quellen könnten es werden, schätzt Portarulo. Das reicht bei Weitem, um die Gemeinde zu versorgen. Vor der Sanierung wurden sieben Liter pro Sekunde ins Trinkwassernetz eingespeist - drei aus der noch aktiven Quelle und vier aus den beiden Tiefenbrunnen östlich des Sportplatzes.
In Zukunft könnte also das energieintensive Hochpumpen des Wassers aus den Brunnen nicht mehr nötig sein - wenn auch Einsparmöglichkeiten nicht der Grund für die Quellensanierung waren. 650.000 Euro sind dafür im Haushalt vorgesehen. Bis in den Herbst werden die Arbeiten an den Quellen noch dauern. Solange werden die Bürger mit Wasser aus den Tiefenbrunnen versorgt. Etwa fünf Liter pro Sekunde werden während der Bauphase an die Oberfläche gepumpt, doch durch die starken Regenfälle musste die Menge auf vier Liter pro Sekunde gedrosselt werden.
Bürger sollen Wasser sparen
Ende Juli gab die Verwaltung bekannt, dass die Bürger Wasser sparen sollen. Denn durch die Unwetter wurde das Wasser, das aus den Brunnen nach oben gepumpt wird, mit Sand vermischt, so dass die Filter in der Wasseraufbereitungsanlage in der Knorrstraße zweimal täglich gespült werden müssen. Portarulo freut sich, dass die Bürger diesen Hinweis ernst nehmen. "Man merkt schon, dass die Leute sparen", sagt er. Autowaschen oder auch das Bewässern des Gartens sollten auch weiterhin zurückgestellt werden, bis Entwarnung gegeben werde.