Bauarbeiter erneuerten das Dach der Sakristei. Es war schadhaft geworden. Im Winter trägt es große Mengen Schnee und Eis.
                           
          
           
   
           Eine große Krone wurde am Kran nach oben gezogen als weithin sichtbares  Symbol für das Richtfest am Dach der Sakristei. "Wenn Richtfest gefeiert  wird, dann ist ein Großteil der Arbeit erledigt. Es ist das Fest der  Zimmerleute", sagte Landrat Thomas Habermann (CSU), der gemeinsam mit  Bürgermeister Georg Seiffert (CSU), Pater Georg Andlinger und Pater Martin  Domogalla sowie den Vertretern der am Bau beteiligten Firmen den  Richtspruch aufmerksam verfolgte.
 Zimmermann Georg Zeitz stand gemeinsam mit Alin-Constantin Ionita auf  dem Gerüst, das Weinglas erhoben und bat der alten Sitte gemäß, dass  Feuer, Wasser, Sturm und Gewitter das Gebäude verschonen mögen. Das Glas  erhoben, den Trinkspruch auf den Bauherrn, wurde es am Boden  zerschmettert. Mit "Großer Gott wir loben Dich" wurde dieser Teil des  Richtfestes abgeschlossen.
 Pater Georg Andlinger richtete seine Dankesworte an die Handwerker, das  engagierte Planungsteam sowie die Mitarbeiter im Landratsamt und der  Denkmalpflege, die konstruktiv und miteinander Lösungen für das  Sakristeidach fanden. Er selbst habe während der Planungs- und Bauphase  einiges aus dem Bauwesen dazu lernen dürfen und die Bauarbeiten an sich  mit großem Interesse verfolgt. "Es waren staubige und schwierige  Arbeiten. Es war viel Schutt abzutragen und das alles unter  Publikumsverkehr. Die Gäste im Innenhof mussten vor Staub und  herfallendem Material geschützt werden", sagte er.
Dach war 300 Jahre alt
 Ohne große Störungen sei dies  sowohl für den Wirtschaftsbetrieb wie für die Nutzung der Kirche  vonstatten gegangen. Andlinger sprach von beeindruckenden  Handwerksleistungen, vor allem als der neue Dachstuhl aufgerichtet  wurde. Er wünschte dem neuen Werk, dass es nun auch mindestens so lange  wie der Vorgänger halten wird. 300 Jahre war das Sakristeidach alt. Statiker Dieter Federlein gab einen  Einblick hinter die Kulissen der Arbeit der vergangenen Monate. Früh sei  er als Statiker eingebunden worden und es war klar, dass dieser  historische Dachstuhl eine besondere Herausforderung sein werde. 
So kam  natürlich auch das Amt für Denkmalpflege mit ins Boot, um die  Vorgehensweisen gemeinsam abzustimmen und die nötigen Genehmigungen  einzuholen. Als der Dachstuhl frei gelegt war - er musste Stück für Stück  "entblättert" werden - zeigte sich nach und nach das komplette Ausmaß  der Schäden. Die darunter liegende Sakristei mit ihrer Einrichtung  musste geschützt werden, weil immer tiefer in die bauliche Substanz  eingegriffen werden musste. 
"Als die Fußbodenbretter und die  Wandverkleidung abgenommen waren, zeigten sich die erschreckenden Schäden  an der Konstruktion. Wir mussten sofort handeln. Ein Erhalt des  historischen Dachstuhls war nicht mehr möglich." Diese Entscheidung sei  gemeinsam mit den Vertretern des Denkmalamtes gefällt worden. Der alte  Dachstuhl musste komplett abgebaut und ein neuer aufgestellt werden. 
Schnee und Eis als Herausforderung
Viel handwerkliches Geschick sei nötig, um diese neue Sakristeidach so  herzurichten, dass es den Unbilden des Wetters am Kreuzberg stand halte.  Denn der Schnee von Kirchendach rutsche auf das Sakristeidach. Eine  Last, die durch Regen und Eis noch verstärkt werde. Zimmerer, Dachdecker  und Spengler haben am Kreuzberg besondere Herausforderungen zu meistern. Landrat Thomas Habermann würdigte die Handwerksleistung, die bisher  vollbracht wurde und die noch nötig sei, um das Dach der Sakristei  zukunftsfähig zu machen. 
"Das ist eine Baustelle, wie man sie nicht  überall hat", sagte der Landrat. Neben den Herausforderungen, die die Witterung mit sich  bringe, sei auch der denkmalpflegerische Aspekt, die kulturelle und  religiöse Bedeutung zu beachten. Das alles sei sehr gut gelöst worden,  lobte Habermann. "Jetzt ist es zukunftsweisend." Sein Dank ging an die  Franziskanerprovinz, die diese Baumaßnahme finanziert. Denn der  Kreuzberg sei ohne Kirche und Kloster nicht denkbar. "Kirche und Krug  gehören untrennbar zum Kreuzberg, ebenso wie die Wallfahrer und Pilger."