Kommentar: Ein letztes Aufbäumen

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Die Fußgängerzone von Bad Brückenau an einem Freitagmittag Foto: Ulrike Müller
Die Fußgängerzone von Bad Brückenau an einem Freitagmittag Foto: Ulrike Müller

Reicht es, die Fußgängerzone abzuschaffen, um die Innenstadt zu beleben? Nein, kommentiert Ulrike Müller.

Nun ist passiert, was alle nicht wollten: Die Diskussion über die sterbende Innenstadtentglitt zum erneuten Ruf, die Fußgängerzone für den Verkehr zu öffnen. Soll dieser Vorschlag Erfolg haben, müssen die Einzelhändler mehr liefern als die Vorstellung, dass ihre Kunden demnächst direkt vor dem Geschäft würden parken können.

Die Abschaffung der Fußgängerzone kann allenfalls ein erster Schritt sein, um einige wenige Menschen mehr in die Stadt zu locken. Die strukturellen Rahmenbedingungen dürfen dabei aber nicht vernachlässigt werden, sonst ist auch dieser Versuch nicht viel mehr als ein letztes Aufbäumen. Der Vorschlag der Gewerbetreibenden hat nur dann eine Chance, wenn mit der Öffnung für Fahrzeuge auch andere Impulse gesetzt werden.

Ideen dazu gibt es. Die Frage ist, wer sie in die Realität holt. Das geht nur mit dem Stadtrat zusammen, denn dort fällt am Ende die Entscheidung. Vor zwei Jahren hatten die Räte einen ähnlichen Vorstoß abgelehnt. Viele der Argumente, die damals genannt worden, sind bis heute aktuell. Wer sie nicht mit einbezieht, scheitert am Ende zweimal.