Jugendzeltplatz: Die Bagger können anrollen

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Der Kreisausschuss hat am Donnerstag die ersten Aufträge für den Naturerlebnis- und Jugendzeltplatzes Kreuzberg vergeben. Das Versorgerhaus entsteht aber frühestens im Frühjahr. Bürgermeister Alfred Schrenk ist froh, dass es nach 20 Jahren Planung los gehen kann.

Seit Donnerstag ist der dann fünfte Zeltplatz des Landkreises Bad Kissingen endgültig auf den Weg gebracht: Der Kreisausschuss des Kreistages hat die ersten beiden Aufträge vergeben. Die Bad Kissinger Firma Josef Hell übernimmt für 47.662 Euro die Erdarbeiten und für weitere 62.476 Euro die Erschließung des Grundstückes. "Bei entsprechender Witterung kann es noch heuer los gehen", sagte Landrat Thomas Bold (CSU). Und: "Der Aufbau des Gebäudes wird sowieso erst im Frühjahr sein, aber wir wollen das Grundstück schon soweit herrichten."

Markt beteiligt sich finanziell

Mitglied im Kreisausschuss ist auch der Wildfleckener Bürgermeister Alfred Schrenk (SPD). Der freute sich: "Ich bin froh, dass es jetzt endlich losgeht." Schließlich hat ihn das Projekt nicht nur in seiner Amtszeit als Bürgermeister, sondern bereits vorher als Marktgemeinde- und Kreisrat beschäftigt: "Der Markt Wildflecken bemüht sich ja bereits seit 20 Jahren um den Zeltplatz", erinnert sich Alfred Schrenk.

Ganz umsonst bekommt die Kommune den neuen Zeltplatz allerdings nicht: "Wir beteiligen uns natürlich finanziell", sicherte Schrenk auch am Donnerstag erneut zu. Bei den anderen Zeltplätzen seien die jeweiligen Kommunen Grundstückseigentümer, das Areal oberhalb von Oberwildflecken habe nun zwar der Landkreis Bad Kissingen gekauft, aber: "Wir werden die Kosten dafür natürlich erstatten", sagte Schrenk. Ob die Gemeinde auch im Grundbuch als Eigentümer eingetragen werde, sei dabei zweitrangig. Wichtiger ist Schrenk, dass die Voraussetzungen für die Zuschüsse passen, denn: Der Naturerlebnis- und Jugendzeltplatz wird mit 200.000 Euro aus dem EU-Leaderprogramm gefördert.

Zudem ist die Gemeinde für die Erschließung des Grundstückes zuständig: "Wir übernehmen die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung", betonte Schrenk. Für einen Teil der Ausschreibung springt also die Kommune in die Bresche. Angeschlossen werde der Zeltplatz im früheren Standortübungsplatz im Bereich des Gewerbeparks Kreuzberg, also der ehemaligen Rhönkaserne. "Das ist kein Problem, da liegen die Anschlüsse noch aus den Zeiten der Bundeswehr."

Die Gesamtkosten gab das Landratsamt gestern mit rund 470.000 Euro an: Die Baukosten haben sich gegenüber der Vorstellung des Projektes vor einem Jahr von 406.000 auf 430.000 Euro erhöht. Für den Grunderwerb sind 40.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Der Kauf war der Knackpunkt bis zuletzt: Die Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) zogen sich über Jahre hin. Bereits 2004 schien das Projekt in trockenen Tüchern, dann kam allerdings ein Altlasten-Verdacht hinzu. Erst nach einer eingehenden Untersuchung wurden die Pläne weiterverfolgt.

"Zwischenzeitlich ist es uns glücklicherweise gelungen, dass wir das Grundstück kaufen konnten und damit die Voraussetzungen für die Förderung erfüllen", sagte Landrat Bold gestern erleichtert. Seit 6. November ist der Kreis Eigentümer. Gezahlt worden sei "ein ganz vernünftiger Preis".

Die Baugenehmigung liegt laut Bold bereits seit August vor. Die beschränkte Ausschreibung erfolgte bereits im Juli, an der Submission im August hatten sich elf Firmen für die Erdarbeiten und neun für die Erschließung beteiligt. Weil dem Landkreis das Grundstück damals noch nicht gehörte, wurde die Bindefrist bis zum Jahresende verlängert.