Der Sulzthaler Künstler Joe Ollmann stellt grafische Arbeiten im "Haus der Schwarzen Berge" aus. Inspiriert haben ihn seine alten Lehrer Oskar Kirchner und Josef Lisiecki.
"Strich und Farben" ist die neueste Ausstellung im Oberbacher Info-Zentrum (bis 15. Mai) überschrieben. Der aus Brückenau stammende und in Sulzthal wohnhafte Künstler Joe Ollmann (61) stellt dort mehr als 40 Bilder aus. Die Bandbreite reicht von Federzeichnungen über Airbrush- und Acryl-Bilder, Comics und Collagen bis zu Aquarellen.
"Einen Teil meiner Ideen finde ich in der Auseinandersetzung mit der Natur", sagt Ollmann. In einem Werk etwa geht er auf die Suche nach dem Inhalt einer Tomate - und findet eine schwarze Kugel inmitten des rot leuchtenden Fruchtfleisches. "Die Airbrush-Technik erfordert eine ruhige Hand und verzeiht keinen Patzer", beschreibt er die Entstehung der Bilder mit der kleinen Sprüh-Pistole und jeder Menge Schablonen.
Joe Ollmann wurde 1953 in Brückenau geboren.
"Meine Vorbilder an Humor, Können und Rhöner Geist sind meine alten Lehrer Oskar Kirchner und Josef Lisiecki, deren Werke mich in meiner Jugendzeit inspiriert haben", erinnert sich der Künstler. Von 1974 bis 1977 ging er in Bischofsheim auf die Holzschnitzschule. "Dort habe ich eine gute technische Grundlage erhalten." Zunächst habe er bei der Einrichtung an Krippenfiguren gedacht. "Aber das war mein Einstieg zur Kunst", prägten ihn die Jahre in Bischofsheim nachhaltig: "Es war eine lockere und entspannte Zeit in der damals noch wilden Rhön." Zahlreiche Holz-Plastiken und Bronze-Skulpturen in seinem Wohnhaus in Sulzthal zeugen von der Ausbildung.
Kinder aus dem Haus - Zeit für Kunst Manche Haustür-Füllung in Sulzthal hat Ollmann geschnitzt.
Dorthin verschlagen hat es ihn wegen seiner Frau Elisabeth, einer gebürtigen Sulzthalerin, mit der er zwei mittlerweile erwachsene Söhne hat. "Die Kinder sind schon ausgezogen, so kann ich mich jetzt mehr um die Kunst bemühen."
Dabei nimmt Ollmann auch mal Hammer und Meißel in die Hand und bearbeitete Natursteine, die Kombination aus Holz und Mineralien reizt ihn, und aus Jux und Tollerei hat er auch schon mal Gips-Abgüsse von Pilzen gemacht. "Es liegt ein Reiz im Umgang mit unterschiedlichen Materialien", hat er festgestellt. Auch wenn nicht alles klappt: "Das Gelingen der Arbeiten ist nicht immer garantiert, es ist manchmal zum Fluchen, Heulen oder Lachen."
"In letzter Zeit mache ich eher grafische Sachen", berichtet der 61-Jährige weiter. Deshalb hängen auch ausschließlich Bilder in Oberbach. "Das ist nur ein kleiner Teil meiner Werke, die Plastiken in Holz, Bronze und Stein hebe ich mir für eine spätere Ausstellung auf."