Was soll auf dem Areal des ehemaligen Bahnhofsgelände und im Bereich der Georgi-Kurhalle und des Kurparks geschehen? Darüber diskutierten Bad Brückenauer kürzlich in einem Workshop mit Architekten.
Die Frage, was mit dem Bahnhofsareal passiert beschäftigt die Bad Brückenauer. Das zeigte sich jüngst bei der Bürgerwerkstatt zum "Städtebaulichen Rahmenplan für das Bahnhofsareal mit Umfeld Georgi-Kurhalle und Kurpark". "Das ist Bürgerbeteiligung, wie man sich sie wünscht und vorstellt", sagte die Bad Brückenauer Rathauschefin Brigitte Meyerdierks (CSU) angesichts der enormen Publikumskulisse.
Laut Stefan Schlicht und Evi Mohr vom Architekturbüro Schlicht/Lamprecht aus Schweinfurt gehe es zunächst darum, die Stärken und Schwächen des betreffenden Areals aufzuzeigen und Vorschläge für die künftige Nutzung und Gestaltung zu machen. Aufgeteilt in acht Arbeitsgruppen ließen die Bürger ihren Gedanken freien Lauf. Die Ergebnisse präsentierten sie anschließend.
Grünflächen erhalten
Ein Hauptanliegen der Bad Brückenauer: Die Grünflächen und der Baumbestand im Georgi-Park sollten unbedingt erhalten bleiben. Man sei keineswegs gegen ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), nur sollte das geplante Objekt an einem anderen Standort gebaut werden. Als geradezu "revolutionäre Idee" wertete Schlicht den Vorschlag "Georgi-Halle wird zum Ärztehaus". Einigkeit herrschte darüber, dass künftig der Aspekt des Wassers bei der Planung von neuen Attraktionen in dem Areal eine größere Rolle spielen müsste. "Schließlich sind die Heilquellen unser Kapital", so der Tenor.
Zur Sprache kamen auch Schwächen wie fehlenden öffentlichen Toiletten und zu wenig Parkplätze. Dennoch fanden die Bürger auch Stärken, etwa die gute Anbindung an den Verkehr. Diesen Vorteil gelte es zu nutzen, weil Bad Brückenau verstärkt Anlaufstelle für Wohnmobilisten, Radfahrer sowie Biker geworden ist. Für sie wären eine erweiterte Gastronomie und einfache Übernachtungsmöglichkeiten direkt am Rhönexpress-Bahn-Radweg von Vorteil, "damit die Gäste nicht gleich weiterfahren, sondern einige Zeit in der Stadt verweilen".
Angebote für Einheimische und Touristen
Der Sprecher einer weiteren Arbeitsgruppe machte darauf aufmerksam, dass man bei der Planung nicht nur an Touristen denken dürfe. Neue Einrichtungen und Angebote sollten nämlich sowohl bei den Gästen als auch bei den Einheimischen Anklang finden: "Hier müssen wir die nötige Balance halten". Für das Bahnhofsgebäude entwickelte sich daher die Idee einer Begegnungsstätte mit Kegelbahn, Versammlungsraum und Fahrradwerkstatt.
"Ein Füllhorn von Visionen" habe dieser Abend gebracht, sagte Zweiter Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG). Das Treffen sei ein guter Beweis dafür gewesen, "dass den Brückenauern die positive Entwicklung ihrer Stadt am Herzen liegt". Auch die moderierenden Architekten Stefan Schlicht und Franziska Klein sowie der Stadtplanerin Evi Mohr waren von der Ideenfülle angetan. Die drei Experten wollen jetzt alle Erkenntnisse aufgreifen, werten und prüfen. Danach gilt es zu überlegen, wie sich die Situation im Bereich von Bahnhof und Kurpark entwickeln soll. In diesem Zusammenhang wird später auch erörtert, ob und wie eine sinnvolle Verbindung zwischen den beiden durch die Straße getrennten Arealen realisiert werden kann.