Die Planungen für das Beschilderungskonzept in der Innenstadt sind auf einem guten Weg. Diese Meinung vertrat die Mehrzahl der Bad Brückenauer Stadträte bei einer Sondersitzung zu dieser Thematik.
"Wir fassen heute keinen Beschluss", machte Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) gleich zu Beginn der Beratungen in der Sondersitzung des Bad Brückenauer Stadtrats deutlich. Das aktuelle Treffen der Kommunalpolitiker diene lediglich der Information über den aktuellen Sachstand.
Hintergrund dieser Aussage war die Tatsache, dass der beauftragte Stadtplaner Stefan Schlicht bei einem Gespräch mit der Regierung von Unterfranken noch kurz vor der Sitzung in der Georgi-Kurhalle die Zusage für weitere finanzielle Unterstützung der Stadt erhalten hatte, falls die Beschilderung noch mit einem sinnvollen Leitsystem erweitert werde. Wegen der aktuellen positiven Entwicklung schlug die Rathauschefin vor, fördertechnisch dann zu einem späteren Zeitpunkt gleich eine Gesamtmaßnahme einzubringen.
Orientierung für Einheimische und Gäste
Auf Details des Projekts ging Schlichts Kollegin Marie-Line Le Leannec ein und erläuterte drei Ausgangspunkte. So soll die Beschilderung als Orientierung für Einheimische und Gäste dienen, Hinweise auf vorhandenen Einrichtungen geben und den Tourismus stärken sowie zur Verbesserung und Aufwertung des Stadtbildes beitragen. Bei einem ausführlichen Rundgang mit den Fachleuten der Verwaltung im November des vergangenen Jahres sei nämlich festgestellt worden, dass die momentan existierenden Hinweistafeln unterschiedlicher Art und Größe eher Verwirrung stiften als helfen: "Man findet sich nicht mehr zurecht".
Für die Informations-Stelen mit dem Stadtwappen in der Kopfleiste schlagen die Fachleute insgesamt 19 Standorte in zwei Kategorien vor. So soll in sieben der jeweils zwei Meter hohen Säulen aus Metall zusätzlich zur Beschriftung ein Stadtplan auf Augenhöhe integriert werden. Beim Rest reiche der reine Text in weißer Schrift auf anthrazitfarbenem Untergrund. Zur Anwendung soll die sogenannte Einzelbuchstabenbeklebung kommen. "Bei diesem Verfahren sind dann kurzfristige Änderungen schnell und problemlos möglich", berichtete Schlicht aus der Praxis.
Kein Hinweis auf die Quellen
Ergänzende Erläuterungen zum Konzept legte die Leiterin der Bad Brückenauer Tourist-Information, Karin Bauer, den Kommunalpolitikern dar: "Wir haben versucht, die Stadt aus der Sicht des Gastes zu erlaufen", wobei das Augenmerk auch auf die Länge der einzelnen Wegstrecken gelegt worden sei. "Momentan müssen wir den Besuchern noch viel erklären", hat sie bei ihrer täglichen Arbeit im Alten Rathaus festgestellt. Und einen Hinweis auf die Quellen, ein wichtiges Standbein der Kur, würde es in der Stadt momentan überhaupt noch nicht geben.
Viele Vorschläge
In der anschließenden Diskussion brachten die Stadträte eine Fülle von Vorschlägen ein, die eventuell noch zur Optimierung des Beschilderungskonzepts beitragen könnten. Planquadrate im Stadtplan, ein QR-Code an den Säulen, das Integrieren von Blindenschrift sowie die Beleuchtung waren hier einige der Schlagworte. Die vorgebrachten Argumente sollen laut Stadtplaner Schlicht im Einzelfall geprüft und bei Machbarkeit noch in der weiteren Planung ihren Niederschlag finden. Erst dann werden die Volksvertreter über die Gesamtmaßnahme, bei der nach den Worten der Bürgermeisterin "ganzheitliches Denken" gefragt und gewünscht ist, konkret abstimmen.