Die Zeitlofser Räte beschließen die Umstellung auf Funk-Fernauslesung der Zähler. Auch der Krieg in der Ukraine und die Aufnahme von Flüchtlingen beschäftigte das Gremium.
Zu Beginn der Sitzung des Zeitlofser Gemeinderates bat der 2. Bürgermeister Volker Roth um eine Gedenkminute für die Opfer des Krieges in der Ukraine. Die Gemeinderäte widmeten diese Gedenkminute aber auch allen Menschen, die auf der Flucht sind, und denen, die zurückgeblieben sind und ihre Heimat und ihr Land verteidigen, die für die Freiheit und demokratische Werte kämpfen und bereit sind, ihr Leben zu riskieren.
Roth verlas im Namen des an Corona erkrankten Bürgermeisters Matthias Hauke ein an die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte sowie an die Öffentlichkeit gerichtetes Grußwort. Er schreibt von einer "noch größeren Herausforderung", die nun auf die Gesellschaft zukomme, als die Pandemie sie darstelle. "Wir stehen nun in der Pflicht, den vielen tausenden Kriegsflüchtlingen - überwiegend Frauen und Kinder - unsere Hilfe anzubieten, ihnen ein vorübergehendes oder neues Zuhause zur Verfügung zu stellen und ihnen in den kommenden Wochen und Monaten, vielleicht auch Jahren, als Freund und Helfer beiseite zu stehen." Der Bürgermeister bittet die Bevölkerung, den Menschen in Not zu helfen, die durch Putins Kriegswahnsinn ihr Zuhause, ihre Familie, ihr gewohntes Leben verloren haben, indem sie leerstehende Wohnungen, Häuser oder auch Zimmer zur Verfügung stellen, für einen kurzfristigen aber auch langfristigen Aufenthalt. Aber auch Sach- und Geldspenden werden benötigt, wenn ukrainische Staatsbürger ohne Hab und Gut in der Gemeinde ankommen. Auch werden dringend Dolmetscher gebraucht. In der Gemeindeverwaltung ist Elvira Hundhammer im Einwohnermeldeamt die Ansprechpartnerin für alle, die helfen und spenden möchten. "Lasst uns gemeinsam diese schwierige und ungewisse Zeit durchstehen, in der Hoffnung, dass sehr bald wieder Friede in Europa, aber auch auf der ganzen Welt herrscht." Im Gemeinderat wurde über die Möglichkeit gesprochen, gemeindliche Gebäude beziehungsweise Wohnungen für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Ob dies aber tatsächlich nötig sein werde, müsse zunächst abgewartet werden.
Wasserzähler: Satzung muss angepasst werden
Bereits im November vorigen Jahres befassten sich die Gemeinderätinnen und -räte mit der Umrüstung auf digitale und fernauslesbare Wasserzähler. Das Gremium beauftragte den Bürgermeister, weitere Informationen zur neuen Technik einzuholen. Das ist mittlerweile geschehen. In der Sitzung wurden von einem Fachunternehmen die wichtigsten Eckpunkte vorgestellt. Die Gemeinderäte beschlossen, dass alle rund 950 Wasserzähler in diesem Jahr umgerüstet werden sollen. Doch bevor es soweit ist, muss die Satzung angepasst werden. In dieser soll auch festgelegt werden, wie mit den Anschlüssen verfahren werde, für die Bürger keinen digitalen Wasserzähler wünschen, und mit welchen Kosten ein konventionelles Ablesen der Wasseruhr verbunden sein werde. Jeder Bürger habe die Möglichkeit, der Funk-Fernauslesung zu widersprechen.
Der Bürgermeister ging schon in der November-Sitzung davon aus, dass nur wenige Bürger dies in Anspruch nehmen werden und die Mehrheit die Vorteile der modernen Wasserzähler schätzen werde. Die Bürgerinnen und Bürger müssen die Wasserzähler nicht mehr ablesen, exakte Werte werden übernommen, was sowohl für die Bevölkerung wie auch für die Kommune von Vorteil sei. Zudem können Fehler wie Leckagen leichter geortet werden. Ablesefehler und daraus resultierende Diskussionen werden der Vergangenheit angehören. Auch mögliche hygienische Probleme wie Verkeimungen durch das mechanische Zählwerk kommen bei den neuen Ultraschallzählern nicht mehr vor. Die Eichzeit verlängere sich von bislang sechs auf 15 Jahre.
Stationäre Lösung für eine Funkübertragung
Neben der Satzungsänderung soll im nächsten Schritt die Ausschreibung erfolgen. Dabei soll auch berücksichtigt werden, ob an markanten Gebäuden wie dem Feuerwehrhaus oder der Kirche eine stationäre Lösung für eine Funkübertragung installiert wird. Damit wäre eine Auslesung der Wasserzähler mehrfach im Jahr möglich, um eventuellen Wasserverlusten auf die Spur zu kommen. Auch soll überprüft werden ob die Auslesung über den Stromversorger Osthessennetz erfolgen könnte.
Klärschlamm: Investitionen in Detter
Um die zentrale Aufbereitung des Klärschlamms in Trübenbrunn für die Gemeinden der Bad Brückenauer Rhönallianz zu realisieren, müssen erhebliche Investitionen in die Anlage getätigt werden. Die beteiligten Gemeinden übernehmen einerseits einen Teil der Investitionskosten sowie auch jährliche Betriebskosten abhängig von der Schlammmenge. Der Markt Zeitlofs wird künftig auch den Klärschlamm aus dem Gemeindeteil Detter in Trübenbrunn aufbereiten lassen. Dazu sind auch in Detter Investitionen notwendig.
Die Familienkassenreform betrifft den Markt Zeitlofs als öffentlichen Arbeitgeber. Die Gemeindeverwaltung verzichtet auf die Sonderzuständigkeit und gibt die Familienkasse an die Bundesagentur für Arbeit ab. Das betrifft Kindergeld für 13 Kinder der gemeindlichen Mitarbeitenden.