Für einen Einzelnen ist Tauchen ein teures Hobby, im Tauchklub Volkers haben die Mitglieder hingegen die Möglichkeit, die Geräte zu leihen.
Seit 20 Jahren gibt es in Volkers einen Tauchclub. Der Verein weist steigende Mitgliederzahlen vor, denn der anspruchsvolle Sport ist bei immer mehr Menschen beliebt.
Tauchgang zum Geburtstag
"Die allerwichtigste Regel: Niemals alleine tauchen, denn alleine ist man im Notfall unter Wasser völlig ausgeliefert", sagt Tauchlehrer Christian Kötzner nachdrücklich. Heute geht er mit Tauchschüler Marc Handel aus Breitenbach ins warme Wasser der Sinnflut, nachdem dieser erst vor zwei Wochen eine Schnupperstunde genommen hat. Jetzt ist er Mitglied und möchte den Bronze-Tauchschein machen. Warum? Zu seinem 30. Geburtstag vor wenigen Jahren habe er einen Tauchgang geschenkt bekommen, seitdem sei er Feuer und Flamme.
Doch dass es hier direkt vor seiner Haustüre einen Tauchclub gibt, erfuhr er erst vor wenigen Wochen. "Ich habe mich sofort für ein Schnuppertraining angemeldet", sagt Marc Handel begeistert und checkt mit seinem Tauchlehrer die Geräte durch, bevor er die 20 Kilogramm schwere Ausrüstung anzieht.
"Tauchen ist risikoreich und anspruchsvoll, denn man braucht neben den Gerätekenntnissen auch physikalische, mathematische und medizinische Kenntnisse", erklärt Tauchlehrer und Gründungsmitglied Thomas Kötzner. Deshalb gebe es neben der Praxis auch einen theoretischen Teil in der Ausbildung, der diese Kenntnisse auffrischt, fügt er hinzu.Vor ziemlich genau 20 Jahren wurde der Verein von ihm und weiteren Tauchbegeisterten aus Volkers gegründet. Aus einer Leidenschaft heraus - und einer Not, denn der nächste Tauchverein war in Fulda - entstand damals der Tauchverein. "Außerdem ist Tauchen ein teures Hobby", sagt die heutige Vorsitzende Verena Kötzner, die mit Tauchen aufgewachsen ist. In einem Verein haben die Mitglieder hingegen die Möglichkeit, die Geräte zu leihen, denn "eine Tauchausrüstung kostet ab 1500 Euro aufwärts", ergänzt Kötzner.
60 Mitglieder
Heute habe der Tauchclub 60 Mitglieder, und es werden stetig mehr. "Damals war das noch keine Trendsportart wie heute", sagt Thomas Kötzner, deshalb sei die Mitgliederzahl in den letzten Jahren auch ständig gestiegen.
Im Winter trifft sich der Tauchclub alle zwei Wochen am Freitagabend in der Therme Sinnflut, um Tauchschüler auszubilden und zu trainieren. Zwei Tauchlehrer kann der Verein vorweisen, und Thomas Kötzner hat sogar - durch stete Weiterbildung - die Lizenz, um Tauchlehrer selbst auszubilden. "Unter Wasser vertraut man seinen Tauchpartnern das Leben an, deshalb duzen wir uns alle", sagt Thomas Kötzner.
Traum gemeinsamer Tauchurlaub
Im Sommer fährt der Club für die Ausbildung der Tauchschüler und die Prüfung an deutsche Seen. "Der Kulkwitzer See bei Leipzig oder der Sundhäuser See sind jährliche Ziele unserer Ausflüge", sagt die Vorsitzende. Ein gemeinsamer Tauchurlaub am Meer, das sei noch ein Traum des Vereins. Die einzige Voraussetzung für den Tauchschein sei eine Tauglichkeitsuntersuchung vom Arzt, gibt die zu bedenken. Selbst Menschen mit Asthma dürften tauchen, denn gerade bei ihnen sei die Atemkontrolle wichtig für den Alltag. "Das ist sogar förderlich. Viele Asthmatiker tauchen, weil sie dann besser damit umgehen lernen", meint Kötzner. Abschließend beschreibt sie ihr Hobby: "Man ist alleine mit sich, seinem Atem und der Unterwasserwelt - fast wie ein Astronaut im Weltall."
Tauchclub zu Zahlen
Zahlen: seit 20 Jahren gibt es den Tauchclub; 60 Mitglieder; zwei Tauchlehrer geben Tauchunterricht; 15 Euro jährlich kostet die Mitgliedschaft; 1500 Euro kostet etwa eine neue Tauchausrüstung; 20 Kilogramm wiegt eine komplette Tauchausrüstung; 25 Übungseinheiten braucht man etwa, um den Bronze-Tauchschein zu machen; 14 Jahre ist das Mindestalter für den Bronze-Tauchschein.
Kontakt Vorsitzende Verena Kötzner,
tauchclubvolkers@web.de.