Was passiert, wenn zänkische Weiber Traktor fahren und Männer putzen, ist beim Öwerbacher Durftheater zu sehen.
Was passiert , wenn zänkische Weiber das Regiment übernehmen? Das konnten im Öwerböcher Durftheater die Zuschauer in den ersten von insgesamt sechs Aufführungen mit erleben. Eine Premiere war, dass es gleich zwei Bühnen gab, auf denen die unterschiedlichen Handlungen gespielt werden konnten.
Los ging es mit unzufriedenen Bauern, die während ihres Feierabend-Stammtisches heftig über ihre Ehefrauen lästerten und dabei zahlreiche Biere und Schnäpse konsumierten. Volltrunken wankte schließlich ein Teil der Männer nach Hause, während Bauer Stefan und sein Kumpel Gustav ( Frank Rüttiger und Thomas Ankenbrand) bierselig im Gasthaus einschliefen.
Verdrehte Welt
Auf der Hauptbühne drehte sich dann die Welt: Plötzlich hatten sämtliche Stammtischbrüder die Rollen ihrer, noch im Wirtshaus beschimpften, Ehefrauen inne. Mit Schürzen und Putzutensilien mussten sie alle Pflichten im Haushalt übernehmen. Die Frauen hingegen, burschikos in Männerklamotten, führten das Regiment und gingen mit riesigen Traktoren und landwirtschaftlichen Geräten aufs Feld.
Das verstand ein Kölner Ehepaar (Benjamin Rüttiger und Susanne Ankenbrand) nicht, das zur Sommerfrische auf dem Hof weilte. Sie, eine bornierte, zickige Ehefrau, und ihr unter dem Pantoffel stehender Mann verstehen diese verkehrte Welt nicht. Hatten sie doch das genaue Gegenteil, nämlich gestandene Bauern erwartet.
Die Wende brachte ein Dessous-Verkäufer, der den Schafkopfspielenden Eheweibern mit einem hauchfeinen Negligé plötzlich Lust auf den ehelichen "Pflichttag" machte, auf den nach so vielen Ehejahren weder die Männer noch die Frauen besonders scharf gewesen waren. Wie verwandelt waren die lustlosen, in die Frauenrollen gedrängten Ehemänner, und fortan herrschte eitel Sonnenschein im Ehealltag.
Lediglich zwischen Bauer Stefan und seiner Frau Anni (Frank Rüttiger und Monika Nowak) knirschte es noch, und Stefan musste noch viel Überzeugungsarbeit leisten, um seine Frau umzustimmen. Letztlich gelang ihm das aber doch.
Schließlich wechselte die Bühne wieder, und man sah Bauer Stefan und seinen Kumpanen Gustav schlafend auf der Wirtshausbank. Nachdem beide aufgewacht waren, erzählte Stefan von seinem abstrusen Traum. Froh, das nur geträumt zu haben, bewirkte dieser Traum doch ein Umdenken bei Stefan: Während er erst die Unzufriedenheit und Nörgeligkeit seiner Frau wegen der vielen häuslichen Arbeit nicht verstanden hatte, sah er das nun alles in einem anderen Licht. Vielleicht bewirkt dieses lehrreiche Ende auch bei dem einen oder anderen Zuschauer ein Umdenken.
Aufführungen Die weiteren Termine für die Aufführungen sind 17., 18., und 19. März. Die Vorstellungen sind allerdings schon komplett ausverkauft.
Darsteller Bauer und Pensionsbesitzer Stefan - Frank Rüttiger, dessen Frau Anni - Monika Nowak, Ehepaar Toni und Emmi - Werner Müller und Karin Bachmann, Ehepaar Michel und Irmi - Joachim Kirchner und Karola Rüttiger, Ehepaar Florian und Kathi - Andreas Fuß und Nicole Heublein, Sommerfrischler - Benjamin Rüttiger und Susanne Ankenbrand, Handelsreisender - Matthias Hergenröther, Gustav (Knecht) - Thomas Ankenbrand, Kellnerin Resi - Anne Heublein, Wirt - Horst Kirchner.