Hauswirtschaftsschule Bischofsheim: Doris Hartan-Khan geht in den Ruhestand

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Doris Hartan-Khan schließt für sich ein letztes Mal die Türe der Bischofsheimer Hauswirtschaftsschule zu. Marion Eckert
Doris Hartan-Khan schließt für sich ein letztes Mal die Türe der Bischofsheimer Hauswirtschaftsschule zu.  Marion Eckert
Unser Bild zeigt (von links) die neue Schulleiterin Christina Weber-Hoch, sie übernimmt ab 1. September die Verantwortung, sowie Doris Hartan-Khan, die die Schule von 2006 bis 2019 leitete und Elisabeth Freund, die von 1980 bis 2006 Schulleiterin war.
Unser Bild zeigt (von links) die neue Schulleiterin  Christina Weber-Hoch, sie übernimmt ab 1. September die Verantwortung, sowie Doris Hartan-Khan, die die Schule von 2006 bis 2019  leitete und Elisabeth Freund, die von 1980 bis 2006  Schulleiterin war.
 

Die langjährige Schulleiterin der Hauswirtschaftsschule, Doris Hartan-Khan, ist bei der Schulabschlussfeier in den Ruhestand verabschiedet worden.Vieles hatte sie in den vergangenen Wochen noch aufzuräumen und zu erledigen, dabei wurden auch viele Erinnerungen wach.

Die langjährige Schulleiterin der Hauswirtschaftsschule, Doris Hartan-Khan, ist bei der Schulabschlussfeier in den Ruhestand verabschiedet worden.Vieles hatte sie in den vergangenen Wochen noch aufzuräumen und zu erledigen, dabei wurden auch viele Erinnerungen wach.

"Am 31. Juli vor 32 Jahren habe ich die Schule das erste Mal betreten", erzählte sie in  einem Pressegespräch. Es war 1987, als Doris Hartan-Khan nach Bischofsheim kam. Als sie erfuhr, dass sie in die Rhön versetzt werde, habe sie damit zunächst überhaupt nichts anfangen können. "Ich kannte die Rhön nicht, ich hatte keinen Bezug zu dieser Region", erinnert sie sich.

Doris Hartan-Khan stammt aus Oberfranken, wuchs in Bamberg auf. Doch sie nahm die Versetzung an und ließ sich auf das Abenteuer "Rhön" ein. "Schon als ich nach Bischofsheim fuhr, war da ein gutes Gefühl. Das Städtchen zeigte sich, bei herrlichem Sonnenschein, von seiner schönsten Seite. Ich habe mich hier gleich wohlgefühlt."

In der Schule sei sie von der damaligen Schulleiterin Elisabeth Freund auf herzlichste begrüßt worden. "Ich hatte gleich das Gefühl, hier soll ich sein, hier ist mein Platz." Oft habe sie sich in den vergangenen Jahren an diesen schönen Anfang zurück erinnert. "Ich habe es nie bereut. Ich liebe die Rhön."

Als sie 1987 in Bischofsheim ankam, fand gerade das sommerliche Bäuerinnen-Erholungsheim statt, das bis Ende der 90er Jahre zweimal jährlich in der Schule organisiert wurde. Mit dem neuen Schuljahr begann auch ihre Tätigkeit als Lehrerin und Beraterin. Damals gab es noch die dreisemestrige Ausbildung  in Vollzeit mit Internatsbetrieb. "Das war eine ganz andere Zeit, ich hatte noch Internatsdienst und übernachtete in der Schule." Doch schon damals war sie als Lehrerin für die Ernährungs- und Erziehungslehre zuständig.

Nach dem Abitur hatte sie Ökotrophologie studiert und war nach Stationen in Mittelfranken und Oberbayern in die Rhön gekommen. Neben ihrer Tätigkeit an der Schule war sie auch in der staatlichen Ernährungsberatung tätig, ging in Kindergärten und Schulen, um Vorträge zu halten. Auch wurden Vorträge und Praxisseminare in der Schulküche angeboten, die sich an die gesamte Bevölkerung richteten.

Viele Veränderungen hat Doris Hartan-Khan in den 32 Jahren erlebt und mit gestaltet. Ab dem Wintersemester 1989/90 beteiligte sich die Schule am Versuch einer neuen Schulform, dem Teilzeitunterricht, neben der Vollzeitschule. Der Einsemestrige Studiengang in Teilzeit, wie er heute noch existiert, wurde 1993 eingeführt. Diese Veränderung sei dem geänderten Bedarf der Frauen und Familien entgegen gekommen, so Hartan-Khan. Einige Jahre gab es sogar Parallelsemester in Teilzeit.

Ein großer Einschnitt kam im Jahr 2001 mit der BSE-Krise. Doris Hartan-Khan wurde Ernährungsberaterin am Landratsamt Rhön-Grabfeld und war dem Gesundheitsministerium und nicht mehr dem Landwirtschaftsministerium unterstellt. Den Unterricht an der Schule setzte sie dennoch fort und fuhr regelmäßig von Bad Neustadt nach Bischofsheim. "Ich hätte damals nie gedacht, dass ich einmal die Schulleitung übernehmen und Frau Freund beerben werde."

Im Mai 2004 kam die nächste große Veränderung, die Abschaffung der staatlichen Ernährungsberatung in Bayern. Doris Hartan-Khan kehrte an "ihre" Schule nach Bischofsheim zurück. Doch schnell habe die Regierung erkannt, dass die Abschaffung der Ernährungsberatung eine Lücke hinterließ. Doris Hartan-Khan übernahm den Aufbau des Netzwerks "Junge Eltern und Familie mit Kinder bis drei Jahre", dieses Projekt begleitete sie bis 2015. Bis 2016 war sie zudem Leiterin des Sachgebietes "Ernährung und Haushaltsleistungen" am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Nach der Übernahme der Schulleitung im Jahr 2006 gab es auch an der Schule einige Neuerungen, wie die Einführung des Fachs "Berufs- und Arbeitspädagogik" und einige Jahre später die Fachpraktische Prüfung zum Schulabschluss. Der Lehrplan wurde geändert, das Fach "Unternehmensführung" kam hinzu, die Gesamtstunden wurden von 704 auf 660 gekürzt. Hinzu kamen Ausstellungen, Tage der offenen Tür, Projekttage zu unterschiedlichen Themen für die Bevölkerung und der ganz normale Unterricht. Bis zum Ruhestand unterrichtete Doris Hartan-Khan die Fächer Ernährungslehre und "Familie und Soziales" wie die Erziehungslehre heute heißt.

Doris Hartan- Khan ist es ein großes Anliegen, dass die traditionsreiche Schule erhalten bleibt. Die Schule entspreche mit ihrer nachhaltigen und ressourcenschonenden Arbeitsweise dem Zeitgeist - und das schon seit ihrer Gründung im Jahr 1950.

Info

Das neue Schuljahr beginnt für die Hauswirtschaftsschule am Dienstag, 17. September. Noch sind Plätze frei im neuen einsemestrigen Studiengang in Teilzeit. Anmeldung ist noch bis Mitte August unter Tel.: 09772/93 280 und unter www.aelf-ns.bayern.de möglich.