Geroda: Kritik an Vorgaben aus München

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Der Gemeinderat Geroda kritisiert das Landesentwicklungsprogramm der Staatsregierung, weil es die Entwicklung ländlicher Gemeinden zu stark einschränke.
Der Gemeinderat Geroda kritisiert das Landesentwicklungsprogramm der Staatsregierung, weil es die Entwicklung ländlicher Gemeinden zu stark einschränke.
Marion Eckert

Der Gemeinderat moniert zu scharfe Vorgaben des Landesentwicklungsprogrammes und gibt sein Ja zur interkommunalen Klärschlammentsorgung mit der Rhönallianz.

Der Markt Geroda schließt sich mit beiden Ortsteilen Geroda und Platz dem interkommunalen Klärschlammkonzept der Bad Brückenauer Rhönallianz an. Bürgermeister Alexander Schneider stellte den Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung die wichtigsten Eckpunkte der Machbarkeitsstudie und Vorplanung vor, die vom Ingenieurbüro Hossfeld und Fischer aus Bad Kissingen für Rhönallianz erarbeitet wurde.

Geplant ist eine zentrale Aufbereitung des Klärschlammes in Trübenbrunn. Die Anlage müsse entsprechend aufgerüstet werden. Auf den Markt Geroda würden Investitionskosten in Höhe von etwa 65 000 Euro zukommen. Die jährlichen Kosten für die Beteiligung werden mit 8000 bis 10 000 Euro beziffert abhängig vom Aufkommen. Die Gemeinderäte stimmten der interkommunalen Kooperation zu. Im nächsten Schritt werde die Planung konkretisiert. Über die weiteren Planungsschritte werden die kommunalen Gremien informiert.

Die Zusammenarbeit in den Bereichen Abwasser- und Klärschlammaufbereitung sollen allen Kommunen der Allianz Vorteile bringen. Sowohl bei der Kosteneinsparung aber auch im Bereich Naturschutz und Versorgungssicherheit.

Kritik am Landesentwicklungsprogramm

Wie schon die Gemeinde Oberleichtersbach nimmt auch der Markt Geroda zum Landesentwicklungsprogramm Bayern Stellung. Das Zukunftskonzept der Bayerischen Staatsregierung formuliert Ziele und Grundsätze der künftigen Entwicklung. Der Markt Geroda moniert neben Abstandsflächen von Hochspannungsleitungen die verschärfte Formulierung, was die künftige bauliche Entwicklung einer Gemeinde angehe. Natürlich sei der Fokus auf die Innenentwicklung wichtig und für den Erhalt der dörflichen Struktur unabdingbar. Dennoch dürfe die Entwicklung für ländliche Gemeinden nicht noch weiter eingeschränkt werden. Die vorhandenen Formulierungen und Grundsätze betrachtet der Gemeinderat als ausreichend.

Die Dorferneuerung Geroda - Platz muss formal angeordnet werden. Hierfür ist ein offizielles Verfahren erforderlich, dem die Gemeinderäte zustimmten. Die weitere Dorfentwicklung wurde ausdrücklich begrüßt.

Zudem hat sich der Gemeinderat mit dem geplanten Baugebiet "Rhönstraße" in Platz beschäftigt. Zum Bebauungsplan haben die Träger öffentlicher Belange Stellung genommen. Die Gemeinderäte nahmen die Anmerkungen zur Kenntnis. Allerdings muss der Plan noch um naturschutzrechtliche Belange erweitert werden, hieß es in der Sitzung. Die Ausgleichsmaßnahmen müssen konkretisiert und im Detail beschrieben werden. Im nächsten Schritt werde der Plan dem Gemeinderat mit den eingearbeiteten Naturschutzfachlichen Belangen erneut vorgelegt.

Bürgerbeteiligung zu Tourismus

Bekannt gegeben wurde, dass am Dienstag, 8. März um 18 Uhr eine Bürgerbeteiligung zum Themenfeld Tourismus stattfindet. Treffpunkt ist im Feuerwehrhaus Geroda. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen.

Die Fischpacht Geroda und Platz wird neu verpachtet. Interessenten können sich bis 1. April beim Bürgermeister melden. Bürgermeister Schneider informierte über die Grundsteuerreform, nach der alle Grundstückseigentümer verpflichtet sind, eine Grundsteuererklärung abzugeben. Im Frühjahr 2022 erfolge durch eine Allgemeinverfügung des Bayerischen Landesamt für Steuern im eine öffentliche Aufforderung. Auf der Homepage der Verwaltungsgemeinschaft unter Aktuelles findet sich ein Informationsschreiben mit allen wichtigen Hinweisen und Links.