In Geroda tritt der amtierende Bürgermeister Alexander Schneider wieder zur Wahl an. Gemeinsame Entscheidungen im Ort sind ihm besonders wichtig.
So ganz ohne Gegenkandidaten sei ein Wahlkampf irgendwie kein Wahlkampf. Das stellt Alexander Schneider (UWG), amtierender Bürgermeister der Marktgemeinde Geroda, sechs Wochen vor der Bürgermeisterwahl fest. Er sitzt am Schreibtisch im Rathaus von Geroda und Platz und blickt auf sein Handy. Es klingelt. "Mich kann jeder Bürger zu jeder Zeit ansprechen", sagt der 32-Jährige. Er lacht. Es ist ein offenes Lachen, das an einen schelmischen Jungen erinnert.
Auf manch einen Kommunalpolitiker wirkt ein bisschen Konkurrenz ja durchaus belebend. Schneider braucht das nicht. Im Gegenteil: "Das ist einfach genau mein Ding, was ich hier seit fast sechs Jahren mache", sagt er, ohne dabei auch nur im Ansatz überheblich zu wirken. Ein Mann aus der Mitte der Dorfgemeinschaft, der aktiv Musik macht in der örtlichen Musikkapelle Jugendblasorchester Scholz und Mitglied bei der Feuerwehr, im Gartenbau- und Sportverein ist. Seine Eltern führen einen landwirtschaftlichen Betrieb. Auch hier bringt er sich ein. Er kennt die Mentalität und die Eigenheiten der Dorfbewohner. "Ich könnte nie woanders Bürgermeister sein", sagt er nach kurzem Überlegen. Das alles, ist er sich sicher, sei ein ganz großer Vorteil für seine Arbeit.
Kein Stillstand
Engagiert spricht er über die Themen, die das Dorf bewegen. Das anstehende Dorfjubiläum ist eins davon. "Wir sind eine sehr aktive Gemeinde, das spiegelt sich auch in den gemeinsamen Planungen dafür wider", sagt er und zeigt auf den Jahreskalender, der anlässlich des Festjahres für die Gemeinde erstellt wurde. Darauf zu finden sind Ideen wie beispielsweise ein Dorfstrand. Als stellvertretender Vorsitzender der Rhönallianz ist Schneider auch in der interkommunalen Zusammenarbeit aktiv. "Doch das Kleine, Eigene dürfen wir dabei nie vergessen", betont er.
Auch in den anderen Themen, die den Bürgermeister seit einigen Jahren begleiten, sieht er viel Potenzial für die beiden Ortsteile Platz und Geroda. "Stillstand geht für mich gar nicht", sagt er. Dass es für die Kommunalwahl nur noch eine Liste und nicht mehr drei wie vor sechs Jahren gibt, sieht er positiv. "Das zeigt mir, dass wir eine gute Gemeinschaft haben, eine ohne Lagerbildung", sagt er. Für den Gemeinderat sei außerdem eine Mischung aus jungen und alten Mitgliedern sehr wichtig.
Funktionierende Gemeinde
Genau deshalb möchte Schneider in den Kreistag. "Die Belange der jüngeren Generation müssen im Landkreis mehr berücksichtigt werden", sagt er. Dass junge Menschen von hier wegziehen, kann er in viele Punkten nicht nachvollziehen. "Wir haben hier doch alles, was wir brauchen." Damit meint er den Lebensmittelladen, den Kindergarten, funktionierende Vereine und die wundervolle Natur direkt vor der Haustüre. "Und das ist absolut zukunftsfähig."
Ein Gewerbegebiet in Geroda oder Platz ist hingegen nicht zu realisieren. Dazu hat er eine ganz klare Meinung: "Ein interkommunales Gewerbegebiet ist hier eine Lösung", sagt Schneider. Direkt an der Autobahn, in der Mitte Deutschlands, "birgt der Standort viel Potenzial nicht nur für Logistik, sondern auch für regionale Unternehmen". Wenn die Rhönallianz tatsächlich ein solches Gewerbegebiet verwirklicht, müssen im Sinne des Naturschutzes Ausgleichsflächen bereitgestellt werden. Geroda könnte beispielsweise solche Flächen zur Verfügung stellen, sagt der Bürgermeister. Wie das konkret zu bewerkstelligen sei, dazu müssten aber noch viele Einzelheiten geklärt werden.
Drei Fragen an Alexander Schneider