Erschrecken werden sich allerdings manche wegen der angegebenen Abschläge, die sich ja an den gestiegenen Preisen für 2023 orientierten. Allerdings sinken die voraussichtlich mit der Strompreisbremse. Die Stadtwerke wollen ihre Kunden im Februar oder März noch mal neu über die Situation informieren.
Ähnlich stellt sich die Lage für Gaskunden dar - mit einer Besonderheit. Auch dort steigen bei den Bad Brückenauer Stadtwerken die Preise, von knapp zwölf Cent pro kWh auf mehr als 20 Cent im Vollversorgertarif. Auch dort ist ab März ein Preisdeckel angedacht, aber noch nicht beschlossen. In trockenen Tüchern ist hingegen die "Soforthilfe". Was bedeutet, dass der Staat den Abschlag für Dezember 2022 beim Gas mehr oder weniger übernimmt.
Reinhard Kühnl geht in der Beispielrechnung von einem durchschnittlichen Jahresverbrauch des Drei-Personen-Haushalts von 20.000 kWh aus. Der Haushalt müsste demnach für das nächste Jahr stattliche 2200 Euro mehr zahlen.
Die bereits beschlossene Soforthilfe würde dem Haushalt laut dem Stadtwerke-Mann 140 Euro der vorhergesagten Mehrbelastung ersparen. Sollte die angedachte Gaspreisbremse - wie jetzt vorgeschlagen - schon ab Januar greifen, wäre laut Kühnl eine weitere Entlastung um 1550 Euro möglich. Auf den Beispielhaushalt kämen also "nur noch" Mehrkosten von 530 Euro im Jahr zu, also rund 45 Euro monatlich.
Macht also bei Strom und Gas zusammengerechnet monatlich 95 Euro plus. Auch was die künftigen Gasabschläge angeht, verspricht Kühnl Infopost im Februar oder März.
"Sollten die Bewohner nicht schon am Existenzminimum leben, sollten diese Belastungen für einen Haushalt stemmbar sein", glaubt er. Für gewerbliche Kunden sei die Lage weitaus dramatischer. Sie würden weitaus größere Gasmengen benötigen. Die gestiegenen Preise könnten viele von ihnen kaum oder gar nicht an ihre Kunden weitergeben. Die blieben sonst weg. Das hätten einige Geschäftskunden ihm gespiegelt.
Stabilität durch Festpreise
Auf drastische Preiserhöhungen bei Strom (über die angekündigten hinaus) müssen sich Stadtwerke-Kunden indes unterm Jahr 2023 nicht einstellen, so Geschäftsführer Torsten Zwingmann. Die Energie sei längst zu einem Festpreis eingekauft. Die Menge basiere auf Erfahrungen der Vorjahre.
Diese Einkaufspolitik bringt Stabilität, könnte sich aber nachteilig auswirken: Fällt der Strompreis wieder, profitieren die Kunden nicht davon. Zwingmann glaubt aber nicht, dass das niedrige Preisniveau von vor zwei Jahren wieder erreichen lässt.