Stadtrat Prof. Dr. Emanuel Fritschka ist neuer Beauftragter für die Senioren der Stadt. Mit seinen 66 Jahren fühlt er sich zwar noch nicht als "altes Eisen". Als "junger Senior" möchte er sich aber für die ältere Bevölkerung einsetzen.
Seine Patienten kennen ihn im weißen Kittel. Prof. Dr. Emanuel Fritschka war jahrelang Chefarzt der Sinntalklinik im Staatsbad Brückenau. Zum 31. Juli 2013 ging er in den Ruhestand - doch von Ruhe keine Spur. Als Hausarzt und Internist eröffnete er eine eigene Praxis in der Bahnhofstraße 2. Seit 18 Jahren steht der Nierenheilkundler zudem dem Ärzteverein Bad Brückenau vor.
Auch im Stadtgeschehen mischt Fritschka mit. Seit 2008 sitzt er im Stadtrat, und zwar für die Parteilose Wählergemeinschaft (PWG). Nachdem sich der Stadtrat nach der Wahl neu aufgestellt hat, bewarb sich Fritschka um die Aufgabe des Beauftragten für die Senioren.
Die Saale-Zeitung spricht mit ihm über Schwerpunkte seiner Arbeit, die Seniorenstadt Bad Brückenau und darüber, wo Emanuel Fritschka eigentlich alt werden will...
Professor Fritschka, Sie sind gerade einmal 66 Jahre alt.
Gehören Sie denn schon zum "alten Eisen"?
Fritschka: Nein, gar nicht. Ich finde, dass Senioren unheimlich aktiv sind. Ich halte ja auch Sprechstunden im Kurstift. Da sitze ich manchmal 90-Jährigen gegenüber, die noch ganz agil sind. Als junger Senior kann ich einiges für die älteren Senioren tun. Darauf freue ich mich.
Welche Schwerpunkte wollen Sie als Seniorenbeauftragter der Stadt setzen?
Als Arzt liegen mir natürlich gesundheitliche Themen am Herzen. Es gibt aber noch viele andere Themen, die wichtig sind. Mobilität zum Beispiel, oder die Teilhabe am öffentlichen Leben. Da möchte ich ein Bindeglied zwischen Senioren und Stadtrat sein.
Was heißt das konkret?
Nun, ich könnte mir in unregelmäßigen Abständen Referate zu gesundheitlichen Themen vorstellen - zum Beispiel über Vorsorge im Alter oder Bluthochdruck.
Die Brückenauer sind sehr gesundheitsbewusst, das merke ich immer wieder. Man könnte aber auch externe Redner einladen, die zum Beispiel über rechtliche Fragen sprechen, etwa was man beim Testament oder einer Patientenverfügungen beachten muss. Ich denke, das interessiert die Leute. Dann wird der Seniorenbeirat auch wieder für mehr Brückenauer attraktiv.
Sie sind ein vielbeschäftigter Mann. Bleibt da überhaupt noch Zeit für die Senioren?
Die Patienten in der Praxis haben für meine neue Aufgabe Verständnis. Das ist alles eine Frage der Organisation.
Viel Arbeit in einer Seniorenstadt wie Bad Brückenau, was?
Bad Brückenau ist wirklich eine Seniorenstadt. Und die Entwicklung läuft weiter, so dass es noch mehr Senioren geben wird. Angebote wie Betreutes Wohnen haben Zukunft. Da hat Bad Brückenau viel Potenzial.
Ihr Vorgänger Franz Walter hat sich mit großem Engagement für die Senioren der Stadt eingesetzt...
Gerade im organisatorischen Bereich hat er sehr viel geleistet. Ich kann auch mit der Unterstützung von Herrn Walter rechnen und das freut mich.
Möchten Sie selbst denn in Bad Brückenau alt werden?
Ich lebe sehr gerne hier. Ich fühle mich wohl und nutze die vielen Angebote, die es gibt.