Der Eckenbrunnen war früher Tränke für Tiere. Heute ist er ein Ort der Kommunikation für die Anwohner. Jetzt wurde der marode Brunnen restauriert und hat sogar ein Kunstwerk erhalten.
Die Eckenstraße in Oberbach ist der älteste Teil des Dorfes. Mit seiner engen Bebauung erinnert der Bereich an das Leben in früherer Zeit. Als Oberbach noch von der Landwirtschaft geprägt war, gab es viele Dorfbrunnen, die Mensch und Tier mit frischem Wasser versorgten. Im Laufe der Jahre verschwanden die Brunnen aus dem Bild des Dorfes - nur in der Eckenstraße nicht. Der Brunnen wurde erhalten, gepflegt und ist auch heute noch Ort der Kommunikation der Eckenstraßenbewohner.
Mit einem kleinen Straßenfest wurde nun der Abschluss der Restaurierungsarbeiten gefeiert. Albrecht Kimmel erinnerte an die Entscheidung der Eckenbewohner ihren alten Brunnen zu erhalten und von einer Fachfirma restaurieren zu lassen.
"Der Brunnen war in die Jahre gekommen und leckte massiv", erinnerte er an die Situation. 2500 Euro sollte die Brunnenrestaurierung kosten. Der örtliche Gartenbauverein unter seinem damaligen Vorsitzenden Thomas Ankenbrand erklärte sich bereit, die Kosten zu übernehmen. Das war im Jahr 2020.
Schon einige Feste gefeiert
"Der Eckebrönn in der Eckestrass ist für die Eckeleut ein Symbol der Zusammengehörigkeit und verbindet uns alle miteinander", hob Kimmel die Bedeutung dieses historischen Brunnens in der heutigen Zeit hervor. "In früherer Zeit wurde hier das Vieh getränkt und Wasser geholt, heute ist der Brunnen ein Ort der Zusammenkunft, bei dem in den vergangenen Jahren schon einige Ecken-Straßenfeste abgehalten wurden, die Alt und Jung erfreuten."
Aus den Erlösen seien fehlende Brunnenteile als Original-Anfertigungen angeschafft worden, die teilweise sehr teuer waren. Die Pflege des Eckenbrunnens liege den Eckenbewohnern besonders am Herzen. Er wird zur Osterzeit besonders herausgeputzt. Während des Jahres sorgt Carola Rüttiger für den nötigen Blumenschmuck. Aber auch Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten obliegen den Eckenbewohnern. "Man kann sich auf jeden Einzelnen verlassen, und alle packen mit an. Dies fördert den Zusammenhalt in unserer Ecken-Gemeinschaft", betonte Kimmel.
Die erfolgreiche Restaurierung des Brunnens wurde mit einem Kunstwerk des ortansässigen Künstlers Gerwin Kellermann, der sich der Steinbildhauerei widmet, in besonderer Weise zum Abschluss gebracht. "Es ist ein Glück, dass es in der Eckenstraße noch einen historischen Brunnen gibt", betont Kellermann. Gut habe er sich vorstellen können, den Brunnentrog mit einer Steinskulptur zu bereichern, die einen Bezug zu den Alltagsgegebenheiten in früherer Zeit herstelle.
Überraschungswerk
Der Kopf eines Rindes, das zur Tränke strebt, schmückt heute den Eckenbrunnen.