Gedanken über Leerstände in Kothen machte sich der Bürgermeister Jochen Vogel. Auch um Bedarf und Umsetzung der Schulkindbetreuung ging es im Gemeinderat.
Wie Mottens Schulkinder nach dem Unterricht betreut werden sollen, hatte der Gemeinderat bereits im April behandelt. Damals hatte es keinen Bedarf gegeben, weder an der offenen Ganztagsgrundschule noch an der verlängerten Mittagsbetreuung. Nach der Auswertung der jüngsten Umfrage sind beide Optionen für das Schuljahr 2018/2019 wieder im Rennen. Die erforderliche Mindestzahl wäre in beiden Fällen erreicht.
Auf Grund der möglichen Förderhöhe ist die offene Ganztagsgrundschule am wahrscheinlichsten. Die Gemeinde hätte einen Eigenanteil in Höhe von 5500 Euro beizusteuern, ebenso einen Sachanteil und Investitionskosten. Für die Eltern wäre diese Form der Schulkindbetreuung kostenfrei, die Beförderungspflicht liege bei der Gemeinde. Diese Betreuung finde zwar in der Grundschule statt, doch werde sie nicht von den Lehrern geleistet. Eine sozialpädagogische Fachkraft würde sich um Schüler und Hausaufgabenbetreuung kümmern. Hier müssen zunächst Kooperationspartner angesprochen, ein Konzept erarbeitet und Elterngespräche geführt werden, bevor endgültig gebucht werden kann. Schulleiterin Sabine Storch-Leibold informierte, dass die Buchungszahlen bereits im März kommenden Jahres verbindlich vorliegen müssten.
Altes Gemeindehaus abreißen?
"Mal ganz ins Blaue hinein" hatte sich Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) Gedanken um die Innenentwicklung in Kothen gemacht. Ausgangspunkt waren zwei Anträge der Feuerwehr. Rein hypothetische Überlegungen, etwa die nächsten zehn Jahre betreffend und gerne Diskussionen anregend, stellte Vogel den Gemeinderäten vor. So wäre es überlegenswert, das alte Gemeindehaus abzubrechen und an gleicher Stelle ein neues Feuerwehrgerätehaus zu errichten. Der angrenzende Parkplatz könnte neu gestaltet werden, so dass dort Feuerwehrübungen und Leistungsabzeichen abgehalten werden könnten. Aus dem alten Pfarrhaus könnte ein Vereinsheim gestaltet werden.
In jedem Fall wäre es mittelfristig schädlich, wenn es länger leer stünde. Es müsse "öffentlich genutzt werden", so das Gemeindeoberhaupt.
Im Frühjahr Gebäude und Räume begutachten
Der Spielplatz des Kindergartens könnte der neue Dorfplatz werden, im Dachgeschoss des Kothener Kindergartens könnte der Schulungsraum für die Feuerwehr eingerichtet werden. Der Kindergarten würde dann mit dem Mottener Kindergarten im Josefsheim zusammengelegt. Hier müsse dann entweder angebaut oder sogar neu gebaut werden. "Zahlen habe ich noch keine", gab Vogel zu, immerhin seien es fürs Erste "nur Gedankenspiele". Im kommenden Frühjahr wolle Vogel die angesprochenen Gebäude und Räume "begutachten und die Optionen diskutieren". Von einem siebenstelligen Betrag sprach Jochen Vogel, doch müsse die Gemeinde das "nicht alleine schultern". Verschiedene Fördermöglichkeiten bestünden, für weitere Detailfragen sei es jedoch zu früh. Im Falle einer Umsetzung seiner Überlegungen geht Vogel von einer "Aufwertung des Areals" aus.
Ganz konkret und kontrovers ging es in der Diskussion um die ursprünglichen Anträge zu. Für das Feuerwehrhaus war die Installierung eines Faxgerätes beantragt worden. Der Digitalfunk sei laut Gemeinderat Markus Bug (Freie Wähler Kothen-Motten-Speicherz) "nicht immer gut zu verstehen". Mit eingehenden Alarmfaxen seien Einsatzorte und weitere Einzelheiten besser nachzuvollziehen. Laut Bug sei diese Praxis "allgemein üblich". Bürgermeister Jochen Vogel kritisierte: "Überall wird digitalisiert. Und bei der Feuerwehr setzt man auf die alte Technik?" Die nötigen Informationen per Handy zu beziehen, scheitere an datenschutzrechtlichen Bestimmungen, wandte Markus Bug ein. Das sei "eine Sache der Programmierung", entgegnete Vogel. Ein Alarmbildschirm und Tablets, die man in die Einsatzfahrzeuge nehmen könne, wie es in Bad Bocklet gehandhabt wird, sei die Alternative. Nach einer regen Diskussion, die sich zwischen "zukunftsfähig" und "wenn es doch momentan nützlich und das Beste ist", entschied sich der Gemeinderat mit drei Gegenstimmen für die Anschaffung eines Faxgerätes. Allerdings sprachen sich die Räte gegen eine neue Heizung für das Kothener Feuerwehrhaus aus, da die bisherige noch funktioniere.
Brücke erst sanieren, dann Ersatzbrücke bauen
Bürgermeister Jochen Vogel informierte über das baldige Vorgehen an der Autobahnbrücke Thalau-Döllbach. Ein Ersatzbau ist geplant, doch habe sich nun herausgestellt, dass der Zustand der alten Brücke schlechter als zunächst angenommen ist. Die Brücke muss daher zunächst saniert werden, da die Planungen für die Ersatzbrücke noch nicht abgeschlossen sind. Die Sanierungsarbeiten beginnen im kommenden Jahr. Der Start für den Brückenersatzneubau ist für 2022 geplant.
Gemeinderat Rudi Will (Wählergemeinschaft Motten) schlug für die erste Gemeinderatsitzung im neuen Jahr einen Tagesordnungspunkt vor. Da die Gemeinde die Pflicht habe, über Termine, Ereignisse und Vorkommnisse zu informieren, solle das Gemeindeblatt für jeden Bürger frei zugänglich sein. Bürgermeister Jochen Vogel nahm den Punkt für die nächste Sitzung auf.