Die Volkerser und die Volkser trafen sich in der Rhön

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Von Süd-Volkerser Männerkraft aufgestellt, von Nord-Volkerser Hand geschmückt: der Maibaum in Volkers. Stephanie Elm
Von Süd-Volkerser Männerkraft aufgestellt, von Nord-Volkerser Hand geschmückt: der Maibaum in Volkers. Stephanie Elm
So viele kommen nicht oft spontan zu einem Gruppenbild zusammen: Volkerser und Volkser. Rechts die Ortssprecher Heike Kötzner (Volkers-Süd) und Carsten Struß (Volkers-Nord). Stephanie Elm
So viele kommen nicht oft spontan zu einem Gruppenbild zusammen: Volkerser und Volkser. Rechts die Ortssprecher Heike Kötzner (Volkers-Süd) und Carsten Struß (Volkers-Nord).  Stephanie Elm
 
Der Maibaum war von Süd-Volkersern geschlagen worden, die Frauen aus Volkers-Nord hatten ihn geschmückt. Heike Kötzner
Der Maibaum war von Süd-Volkersern geschlagen worden, die Frauen aus Volkers-Nord hatten ihn geschmückt. Heike Kötzner
 
Von Anfang an beherrscht die vielzitierte Herzlichkeit sowohl die Volkerser Gastgeber als auch die Volkerser Gäste. Michaela Fischer
Von Anfang an beherrscht die vielzitierte Herzlichkeit sowohl die Volkerser Gastgeber als auch die Volkerser Gäste. Michaela Fischer
 
Carsten Struß, Ortssprecher von Volkers-Nord, hängt die Nordenhamer Fahne an den Süd-Volkerser Maibaum. Heike Kötzner
Carsten Struß, Ortssprecher von Volkers-Nord, hängt die Nordenhamer Fahne an den Süd-Volkerser Maibaum.  Heike Kötzner
 

Beim freundschaftlichen Besuch kam es allen so vor, als würden sie sich schon ewig kennen.

Als die beiden Kleinbusse vor dem Anker in Volkers vorfuhren und die ersten Gäste aus dem hohen Norden ausstiegen, war von Fremde keine Spur. Man hielt sich auch nicht mit Händeschütteln auf, man drückte sich gleich. Die viel zitierte Herzlichkeit beherrschte von Anfang an das erste offizielle Wieder-Treffen der beiden Dörfer Volkers in der Rhön und Volkers an der Weser.

Drei Tage lang hatten sich die Gastgeber und ihre 17 Gäste intensiv ausgetauscht - "über drei Ecken und fünf Tische", so Ortssprecherin Heike Kötzner.

Neben einer Rhöntour zur Wasserkuppe und zum Kreuzberg, einer Führung auf dem Volkersberg und einem Spaziergang durch das Staatsbad waren vor allem die Tagesordnungspunkte "gemütliches Beisammensein" die Highlights. Fotoalben wurden hervorgekramt, gute Gespräche geführt. Auf den alten Bildern erkannten die Gäste ihre Eltern oder Großeltern wieder, die nun nicht mehr dabei sein konnten. "Man konnte es in den Bildern sehen - die Stimmung, die Verbundenheit, die einmalige Freundschaft", sagte Carsten Struß, begeistert darüber, dass die Dorffreundschaft, die die "erste Generation" aufgebaut hat, nun fortgeführt wird.

Ein Gemeinschaftswerk war das Aufstellen des Maibaums. Von Süd-Volkerser Männerkraft gefällt und aufgestellt, war er von den Nord-Volkersern geschmückt worden, Nordenhamer-Fahne inklusive.
Vor allem junge Volkser, wie sich die Nord-Volkerser "mundfaul" nennen, hatte es ins Volkers in die Rhön gezogen, so interessant waren die Erzählungen der älteren Nordenham-Bewohner ausgefallen. "Die Gemeinschaft erinnert an unser Volkers", so Daina Wilhelms und Tim Conrady, die von der unterfränkischen Gastfreundschaft angetan sind. Allerdings bekamen die Volkser "ein paar Muskelgruppen zu spüren, die wir im Norden nicht brauchen", erzählte Thomas Schmeyer und meinte damit die Berganstiege.

Es war also wirklich so, wie ihnen berichtet worden war? "Nein - noch herzlicher", war der einstimmige Tenor. "Doch doch, es ist wirklich so," konnte auch Folkert Busch-Schweers bestätigen. Die Erzählungen aus dem hohen Norden hatten ihn Anfang der 90er Jahre schon so begeistert, dass er dem Rhöner Volkers einen Bilderrahmen aus einem schmiedeeisernen Bauernhausfenster gezimmert hatte. Nun war er endlich selbst nach Volkers-Süd gefahren, und fand alle Erzählungen bestätigt.

Die Namensgleichheit der Dörfer sei an diesem Wochenende nicht das Wichtigste gewesen, erklärt Heike Kötzner, "im Vordergrund standen die Menschen". Es wurde geschnackt, "als ob wir uns schon ewig kennen". Drei Abende waren den meisten zu wenig. Und so saßen schon zwei zusammen und berieten, wann das Gegentreffen in Volkers-Nord stattfinden könne. Carsten Struß setzt auf "das Nicht-Zwanghafte als Erfolgsrezept: Der Funke ist entzündet. Wie sich die Flamme entwickelt, lassen wir offen."

Mit dem Wetter hatten die Volk(er)ser Glück , "nur den Wind habt ihr uns mitgebracht", stellte Michaela Fischer klar. Apropos Wind: Er ist der Grund für die Notwendigkeit von E-Bikes im hohen Norden: "Wir haben den Seewind immer von vorne", sagte Thomas Schmeyer. Somit wäre auch das geklärt.