Ein Festwochenende mit Theaterstück, Musik und Kinderspielen ist vom 20.bis 21. Mai geplant.De Bevölkerung hat sich bereits großartig engagiert.
Fährt man von Modlos in Richtung Detter, dann sticht einem seit Kurzem ein großer Findling an der neu gebauten Straße nahe Detter ins Auge. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht. Doch nicht nur für die Aussicht ist die Bank gedacht. "Wir haben dort einen Gedenkstein aufgestellt, der an den Ort Niederdetter erinnern soll, der im 30-jährigen Krieg zerstört wurde", erklärt Theresia Rottmann, die am Heimatbuch zum Jubiläum mitarbeitet. Darin werden einige Anekdoten und Hintergründe über den Ort zu lesen sein. Für eine Chronik war die Zeit leider zu kurz, sagt sie.
Bei den Bauarbeiten zur neuen Straße kamen Teile des früheren Ortes an die Oberfläche, meint Rottmann weiter. Doch scheinbar nahm niemand darauf Rücksicht und somit verschwanden die alten Fundamente wieder unter der Erde. "Mich verwundert das kaum", fügt Einar Sengstock hinzu, studierter Historiker aus Detter.
Kaum Aufzeichnungen
Denn Detter, so beschreibt er weiter, sei unbedeutend gewesen gegenüber den Nachbarorten der Thüngenschen Cent mit den Schlössern. Deshalb gebe es auch so gut wie keine Aufzeichnungen der früheren Ortschaften Niederdetter und Oberdetter. Letztere Ortschaft soll sich um die Kirche gruppiert haben, während Niederdetter vermutlich in Höhe der Mäusmühle am Detterbach lag.
"Tatsächlich gibt es dazu nur mündliche Überlieferungen", sagt Sengstock. "Uns war es - gerade auch deshalb - wichtig daran zu erinnern, dass hier einst ein Ort lag", meint Rottmann abschließend. Um den Stein offiziell einzuweihen, soll am Samstag, 13. Mai ein kleines "Findlingsfest" stattfinden. Damit zumindest der Stein als Erinnerung für die Nachwelt präsent bleibt.
Bei jedem Wetter
Das große Jubiläum findet ein Wochenende später statt: "Falls es regnen sollte, können die Bierbänke für den Festbetrieb in die Halle gebracht werden", sagt Michael Kleinhenz, Koordinator und Moderator zwischen den einzelnen Organisationsgruppen des Jubiläumsfestes.
Langsam nimmt es Gestalt an, das Wochenende. Jetzt trafen sich die Veranstalter einen Monat davor zu einer der letzten Besprechungen am Veranstaltungsort, der alten Hofstelle bei der "Hof Anni" neben der Feuerwehr. Die aktiven Bewohner des Dorfes sind in Teams aufgeteilt, damit das Fest Ende Mai läuft. "Das Fest ist für Detter sehr wichtig. Es ist von besonderer Bedeutung und etwas Einmaliges", sagt Rottmann.
Ein reines Festwochenende ist geplant mit historischem Kontext wie Kirchenführung, Heimatausstellung und historischem Essen, sagt Organisator Kleinhenz. Zusätzlich zu dem traditionellen soll auch gängiges Essen angeboten werden. Für den musikalischen Genuss sorgen am Samstagabend die Rhöner Originale "Die Spräublöaser". Auch eine Theatergruppe hat sich speziell zum Jubiläum zusammengefunden. Zweimal soll das Theaterstück am Wochenende aufgeführt werden. Über den Inhalt selbst wird allerdings noch nichts verraten wird. "Außer, dass es lustig wird und um eine Hose geht", soviel verrät das Theater-Team. Die Bühne steht und muss noch etwas an die Bedingungen in der Lagerhalle angepasst werden. Ansonsten sind die Voraussetzungen ideal, um ein großes Fest zu feiern, finden alle.
An der Organisation beteiligen sich alle Detterer Vereine. Dazu gehören die Freiwillige Feuerwehr, der Sportverein Detter-Weißenbach, der Sportclub, der Männer-Gesangsverein sowie die Landjugend und der Anglerverein.
Zur Info:"Findlingsfest", Samstag, 13. Mai, 15 Uhr zwischen Modlos und Detter
Festwochenende: Samstag, 20. Mai, Festbeginn mit Fassanstich, 16 Uhr; Theateraufführung "Die verflixte Hose", 17 Uhr; Abendessen mit Musik der Rhöner Band "Die Spräublöaser", 18.30 Uhr; Barbetrieb mit der Band "WRODEZ", 22 Uhr; Sonntag, 21. Mai, Kirchenführungen, Historische Bulldogausstellung, Heimatausstellung, Kinderspielmöglichkeiten, ganztags; Festgottesdienst, 10 Uhr; Mittagessen mit regionalen Spezialitäten, 12 Uhr; Kaffee und Kuchen, 14 Uhr; Theaterstück "Die verflixte Hose", 17 Uhr.