Die Speicherzer leiden unter dem Lärm von der Autobahnbrücke.
Manchmal verschwindet die Grenzwaldbrücke im Nebel und aus der Sicht der Speicherzer, nicht aber der Verkehrslärm. In absehbarer Zeit soll die Brücke, Ende der 60er Jahre errichtet, ersetzt werden - ein gewaltiger Straßenneubau steht an. Einen Zeitplan gibt es noch nicht, doch ist in diesem Jahr bereits ein erstes Gespräch mit Dorothee Bär, damals noch parlamentarische Staatssekretärin für Verkehr, und Reinhard Pirner, Präsident der Autobahndirektion Nordbayern, geführt worden: "Ein guter Termin!" unterstreicht Erster Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) bei der Bürgerversammlung im kleinsten Gemeindeteil Mottens.
Die Sorgen der Speicherzer sind den politischen Vertretern mitgeteilt worden. Ein besonderes Augenmerk wirft die Gemeinde hier auf den Schallschutz. Unter dem Widerlager war der Lärm laut Drittem Bürgermeister Wolfgang Jung (Wählergemeinschaft Speicherz) "ganz schön heftig". Man habe "eingesehen, dass das anders werden muss." Doch steht dem der rechtliche Status des Neubaus im Weg. Zwar wird eine neue Brücke gebaut, rechtlich gilt sie jedoch als Ersatzbau. Bei Ersatzbrücken müsse auf den Schallschutz nicht so sehr geachtet werden, wie bei einem Neubau. Doch seien bei dem ersten Gesprächstermin "schon Zusagen getroffen" worden, so Jochen Vogel. Die vorerst spannendste Frage sei noch offen, nämlich auf welche Seite der bestehenden Brücke der Ersatzbau geplant wird.
Weiterhin werde die Gemeinde in allen Ortsteilen Straßen sanieren. Darüber hinaus werden die Straßenschilder "nach und nach erneuert". Mit denen, deren Pfosten sich im schlechtesten Zustand befinden, werde die Gemeinde beginnen. Das mit der Brückenauer Rhönallianz erstellte Kernwegekonzept kommt in Speicherz nicht zum Tragen, da hier keine Verbindungen zum anderen Ortsteil geschaffen werden können, um den Ort so zu entlasten.
Sehr wohl solle die Gemeinde den landwirtschaftlichen Wegebau voranbringen, wurde aus den gefüllten Zuhörer-Reihen gefordert. Schlaglöcher seien bereits mehrfach von privater Hand aufgefüllt worden. Im Fall des angesprochenen Waldwegs am Hammerwegs sei die Gemeinde zuständig, da er als Fahrradweg öffentlich genutzt werde, sagte Jochen Vogel.
Keine Handhabe gebe es für die Gemeinde allerdings gegen den Biber. Solange er nicht im Ort selber gesichtet wird, habe er "grundsätzlich aller Freiheiten". Dass er tüchtig wütet, sei gut zu sehen. Die Verschmutzungen durch Äste und quer liegende Stämme wolle sich das Gemeineoberhaupt mal ansehen.
Für einen angeprangerten "Schandfleck" mitten im Ort sei die Gemeinde ebenfalls nicht zuständig, da dies ein Privatgrundstück sei. Wuchernde Brennnesseln seinen kein Anlass, tätig zu werden. Dies könne die Gemeinde nur, wenn eine Gefahr von Baulichkeiten oder Ähnlichem ausgeht. Wegen der Verunreinigung des Gehwegs könne die Gemeinde allenfalls den Besitzer anschreiben.
Er lobte den Einsatz der Speicherzer für ihr Dorf. Vier von ihnen renovierten in 120 Stunden die Leichenhalle. Die Giebelschalung, Teile der Draufschalung wurden erneuert sowie die Fassade und Sockel ausgebessert und gestrichen. Die Gemeinde finanzierte lediglich das Material, der Bauhof sorgte für die Anlieferung des Drainageschotters und die Entsorgung des Erdaushubs.
Dritter Bürgermeister Wolfgang Jung dankte im Namen aller "Schulströsser" für die zahlreichen Gäste bei ihrem Oktoberfest. 1.050 Euro seien an jenem Abend erwirtschaftet worden, die als Spenden komplett weitergegeben werden. Die Kindergärten der Gemeinde erhielten jeweils 250 Euro, der gleiche Betrag ging an die Helfer-vor-Ort, und mit dem restlichen Geld unterstützen die "Schulströsser" wieder ihr Patenkind in Kamerun.