Seit vierzehn Jahren hat ein Team Unterlagen über Oberweißenbrunn und seine Geschichte gesammelt. Dieses Jahr soll die Chronik erscheinen - sie verspricht eine lückenlose Aufarbeitung der Oberweißenbrunner Geschichte.
Es wird die wohl umfangreichste Chronik, die Kreisheimatpfleger Reinhold Albert bisher geschrieben hat. Seit 2008 hat ein Team um Daniela Wagner Bilder und Unterlagen über Oberweißenbrunn gesammelt. In der Vergangenheit dokumentierten außerdem Lehrer, Bürgermeister, Pfarrer und interessierte Personen Ereignisse aus dem Ort. "Das wirklich Besondere und Wertvolle ist, dass die Geschichte Oberweißenbrunns lückenlos von der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg bis heute nachverfolgt werden kann", schwärmt Albert.
Umfangreiche Quellen
Um 1631 verfasste Bürgermeister Hans Koch eine Art Chronik. Aus späterer Zeit stamme die sogenannte "Schöppner-Chronik" und auch der ehemalige Kirchenpfleger Arthur Kirchner hinterließ viele Aufzeichnungen. Dank Anton Enders, dem Stadtarchivar, wurden ebenfalls schon viele Informationen vor allem zu den Familienverhältnissen, Häusernamen und Häusern zusammengetragen.
"Das Besondere werden auch Rezepte alter Oberweißenbrunner Speisen und viele Berichte von Einheimischen sein." Reinhold Albert schreibt die Chronik nicht alleine, eine Vielzahl an Bürgerinnen und Bürgern bringe sich ein. "Es wird mit Sicherheit ein außergewöhnliches Buch.", so Albert.
Eine Reise durch die Zeit
Los geht es mit der Entstehung Oberweißenbrunns und der Bedeutung des Ortsnamens. Die Zeit um 1600 wird beleuchtet, unter anderem existiert die Oberweißenbrunner Dorfordnung von 1588. Interessant ist die Geschichte des Dorfes im und nach dem Dreißigjährigen Krieg. Immerhin lag das Dorf an der alten Heerstraße und die Schwedenschanze liegt in unmittelbarer Nähe.
Einblicke in das 18. und 19. Jahrhundert bietet die alte Feld- und Flurordnung. Die Jahre 1816/17 waren Hungerjahre. Im 19. Jahrhundert wurde die Straße von Bischofsheim aus über Oberweißenbrunn nach Gersfeld gebaut, das 1867 zu Preußen kam.
Der Auswanderung nach Amerika im 19. und 20. Jahrhundert ist ein einiges Kapitel gewidmet. Das 20. Jahrhundert beginnt mit der Jungviehweide am Himmeldunkberg und endet mit der Eingemeindung nach Bischofsheim.
Im 21. Jahrhundert prägte der Bau der Ortsumgehung und das Dorferneuerungsverfahren das Ortsbild maßgeblich.