Nachträglich genehmigte der Stadtrat den Antrag der Firma Rhönschotter, eine hohe Stützmauer zu errichten. Drei Räte waren nicht einverstanden.
Es ist eine mächtige Höhe für eine Mauer, die Marc Enders von der Firma Rhönschotter plant. 3,60 Meter hoch soll sie werden, zum Teil aufgesetzt auf eine Böschung. Das Unternehmen hat schon vor einiger Zeit 1,2 Hektar im Bad Brückenauer Teil des Gewerbegebiets Buchrasen gekauft, um dort eine Produktionshalle zu bauen. Dafür müsse das Gelände aufgeschüttet werden - am östlichen Rand fast 4,70 Meter hoch -, hieß es damals i
m September 2015, als der Stadtrat der Sache zustimmte.
Nun stand das Projekt wieder auf der Tagesordnung. Statt einer Böschung wie ursprünglich geplant, soll eine mit Naturstein verkleidete Stützmauer, die auch bepflanzt werden wird, den Hang stabilisieren. Ein Teil der Mauer steht schon - was Stadtrat Karlheinz Schmitt (CSU) gewaltig ärgerte, denn eigentlich darf die Firma, so sieht es der Bebauungsplan vor, eine Mauer nur bis zu einer Höhe von einem halben Meter errichten, ohne erneut die Genehmigung der Stadt einzuholen. Auch Adelheid Zimmermann (FDP) zeigte sich wenig angetan von den Plänen. "Was wir eigentlich erwarten, ist ein Bauantrag für ein Gebäude", wandte sie ein. Dieser werde wohl im August oder September folgen, sagte 3. Bürgermeister Dieter Seban (CSU), der die Sitzung leitete. Er befürwortete den Antrag ausdrücklich.
Deutlich kritischer äußerte sich Benjamin Wildenauer (SPD). "Gibt es eine Dokumentation, womit das Gelände aufgefüllt wird?", fragte er. "Es gibt Vorgaben, was verfüllt werden darf", antwortete Leo Romeis, Sachgebietsleiter Finanzen bei der Stadtverwaltung. Kontrolliert werde das von der Stadt aber nicht, schließlich handele es sich um ein Privatgrundstück. Dirk Stumpe (PWG) ergänzte seine Beobachtung, dass am Stammsitz der Firma in Oberleichtersbach bereits eine Halle gebaut worden sei. Schlussendlich genehmigte der Stadtrat den Bauantrag mit 11:3 Stimmen. Schmitt, Zimmermann und Wildenauer stimmten dagegen.
2,8 Hektar vorsorglich gerodet
Insgesamt sind im städtischen Teil des Gewerbegebiets auf dem Buchrasen noch 4,5 Hektar frei. Damit die Flächen besser vermarktet werden können, hat die Stadt 2,8 Hektar unlängst roden lassen. Das berichtet Leo Romeis auf Nachfrage dieser Zeitung. Das Gebiet liegt gegenüber des Grundstücks der Firma Rhönschotter und sieht noch recht wüst aus. Das geschlagene Holz muss noch abtransportiert und die Wurzelstöcke aus dem Boden entfernt werden.
Der Erlös vom Verkauf des Holzes betrage rund 28.500 Euro. Etwa 12.500 Euro habe die ausführende Firma für ihre Arbeit bekommen. Eine weitere Fläche von 1,7 Hektar an der Wendeplatte solle ebenfalls noch gerodet werden, wenn günstige Angebote abgegeben werden, gibt Romeis Auskunft.
In einer anderen Angelegenheit konnte der Stadtrat nicht wie geplant Aufträge vergeben. Für die Erd-, Mauer- und Betonarbeiten zur Erweiterung des Sprachkindergartens Regenbogenland ist bei der Verwaltung kein Angebot eingegangen. Deshalb schreibt die Stadt nun in Absprache mit der Vergabestelle für öffentliche Aufträge der Regierung von Unterfranken einzelnen Firmen an. Aus diesem Grund verzögern sich nun auch die weiteren Arbeiten an Fassade und Dach.