Am 27. September 1917 brach in Wildflecken ein Feuer aus.
Gerwin Kellermann berichtet in der Ortschronik, dass vier Wohnhäuser und sechs Scheunen von den Flammen zerstört wurden. Das Feuer war durch Dürre und Wind begünstigt worden. "Das Feuer hatte die Löschmannschaft umzingelt, auch die Löschgeräte fielen den Flammen teilweise zum Opfer", heißt es dort. Der Brand traf das Dorf in der harten Zeit des 1. Weltkriegs. Kriegsgefangene halfen beim Löschen, Aufräumen und Aufbauarbeiten. Historischen Aufzeichnungen der Gemeinde zufolge sammelten Pfarrer und Lehrer Geld, um den betroffenen Familien beizustehen. Auch wenn die Kampfhandlungen entfernt stattfanden, ging der Krieg auch an der Rhön nicht spurlos vorbei. Seit 1915 waren Futtermittel und Getreide knapp, ein Jahr später brach die Maul- und Klauenseuche aus. Ab November 1917 musste die Gemeinde wöchentlich drei Rinder, ein Schwein und ein Schaf abliefern.