Am Hammelburger Berg ist ein Ausbau der Straße erst ab kommendem Jahr geplant. Ein biologisches Gutachten steht kurz bevor. Auch die Wernarzer Straße im Staatsbad muss noch auf eine Erneuerung warten.
Ziemlich genau fünf Jahre ist es her, da sorgte ein kleiner, unscheinbarer und unter Schutz stehender Schmetterling für Furore: Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling hinderte das Staatliche Bauamt Schweinfurt am Ausbau der Staatsstraße am Hammelburger Berg von Bad Brückenau aus. Seitdem ist Stillstand in dieser Sache, und die Straße wird dadurch natürlich nicht besser.
"Grottenschlecht" sei der Zustand, bemängelt auch Karlheinz Schmitt (CSU), Verkehrsreferent des Stadtrats. Dass es hier seitdem nicht voran geht, ist für ihn allerdings nachzuvollziehen. Denn die Stadt hätte verkehrstechnisch zusätzlich zu dem mehrjährigen Ausbau der Kissinger Straße zwischen den Jahren 2016 und 2018 keine weitere Baustelle vertragen, ist sich Schmitt sicher. "Die umfassende Sanierung der Hammelburger Straße musste deshalb zurückgestellt werden."
Naturschutz beachten
Aktuell befindet sich keine Großbaustelle in der Stadt. Dennoch "ist mit einem Baubeginn an der Hammelburger Straße nicht vor 2021 zu rechnen", teilt Michael Fuchs, Leiter des Staatlichen Bauamtes, auf Nachfrage mit. Als Grund nennt er verschiedene Faktoren. Im kommenden Frühjahr, sagt Fuchs, "wird der Erfolg der Vergrämungsmahd durch einen Biologen geprüft". Seit einigen Jahren wird auf den Wiesen neben der Fahrbahn konsequent der Wiesenknopf gemäht. Dadurch fehlt der geschützten Schmetterlingsart die Lebensgrundlage, und der Wiesenknopf-Ameisenbläuling siedelt sich an anderer Stelle an.
Findet der Biologe im Frühjahr keine gefährdete Schmetterlingsart oder andere geschützten Arten mehr, dann könne der "erforderliche naturschutzrechtliche Begleitplan erstellt werden", sagt Fuchs. Nach dem Vorliegen der Genehmigungen wird anschließend die Ausschreibung vorbereitet. Und zu guter Letzt "ist die Vergabe der Maßnahme dann noch abhängig von den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln", beendet er seine Aufzählung der Faktoren.
Bau ab 2021 möglich
In ebenso schlechtem Zustand wie der Hammelburger Berg ist die Wernarzer Straße, die Durchfahrtsstraße durch das Staatsbad. "Für mich ist die Sanierung der Wernarzer Straße vorrangig", betont Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) auf Nachfrage. Denn die Straße sei wichtig für das Erscheinungsbild der Stadt. Diese Priorität teilt auch Verkehrsreferent Schmitt. Für ihn ist klar: Beide Straßen haben eine große Verkehrsbedeutung. Die Arbeiten in der Wernarzer Straße sieht er dennoch als dringlicher an.
Auch beim Staatlichen Bauamt steht die Durchfahrt durchs Staatsbad auf der Agenda. "Es wurden bereits erste Konzepte für die Erneuerung der Straße und der Gehwege erstellt", so der Bauamtsleiter. Als nächster Schritt stünden weitere Abstimmungen mit der Stadt an. Welche der beiden Straßen nun zuerst ausgebaut wird, hänge davon ab, "wo wir als erstes Baurecht erlangen können", sagt Fuchs. Allerdings sehe er auch im Staatsbad einen Baubeginn vor 2021 als unrealistisch an.
Viele Wildunfälle
Übrigens: Wenn es zum Ausbau der Wernarzer Straße kommt, dann müssen sich die Anwohner finanziell nicht beteiligen. "Durch die Abschaffung der Ausbaubeiträge werden die Bürger im Staatsbad hier nicht zur Kasse gebeten", merkt Verkehrsreferent Schmitt an.