Ab 29. Juni steht die gesamte Therme wieder zur Verfügung. Besucher müssen sich aber entweder für das Bad oder die Sauna entscheiden. Corona wirkt sich auch auf die geplante Generalsanierung aus.
Es ist wieder ein Schritt in Richtung Normalität. Ab Montag, 29. Juni, darf die Therme Sinnflut auch das Hallenbad und die Saunalandschaft wieder betreiben. Doch die Auflagen für die Öffnung sind hoch: In den Duschen mussten zusätzlich Trennwände eingebaut und Duschgel-Spender angebracht werden. In den Saunen markierten die Mitarbeiter Sitzplätze. Auch hier muss der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt sein. Für das gesamte Bad gilt ein erweitertes Reinigungs- und Desinfektionskonzept.
Bereits seit dem 8. Juni ist das Freibad wieder geöffnet. "Die Leute haben sich sehr gefreut und waren sehr kooperativ. Es hat keine Probleme gegeben", berichtet Betriebsleiter Jürgen Ankenbrand. Wetterbedingt wurde das Freibad in den letzten Wochen allerdings nicht gerade überrannt. An den wärmeren Tagen kamen knapp über 100 Besucher. Erlaubt waren 158. Nun, da auch das Hallenbad und die Sauna zugänglich sind, dürfen 200 Badegäste und 70 Saunierende maximal die Therme Sinnflut besuchen.
Badebetrieb in zwei Schichten
Manches aber ist zu Corona-Zeiten anders als sonst. Dampfbad und Infrarotkabine bleiben geschlossen. Attraktionen wie der Wasserfall und die Bodensprudler dürfen nicht in Betrieb genommen werden. Auch die Haartrockner im Umkleidebereich bauten die Mitarbeiter ab. Das Herumwedeln heißer Luft - auch in der Sauna - soll vermieden werden. Die Garderobenschlüssel werden nach der Abgabe desinfiziert.
Um den Badebetrieb besser zu organisieren, ist der Eintritt in zwei Schichten möglich: von 10 bis 15 Uhr sowie von 15 bis 20.45 Uhr. Die Zeit am Morgen ist für das Schulschwimmen reserviert. Immerhin zwischen 120 und 130 Klassen aus dem gesamten Umland nutzen die Sinnflut für ihren Unterricht. Auch im Wasser wird auf genügend Abstand geachtet: In den Schwimmbecken stehen jedem Badegast 10 Quadratmeter zur Verfügung. Somit ist die Zahl der Badegäste pro Becken beschränkt.
Warten auf Förderzusage
"Die Menschen sind nach wie vor vorsichtig", sagt Michael Garhamer, Leiter der Stadtwerke. Deshalb ist für ihn auch schwer abschätzbar, wie sich die Gäste in Corona-Zeiten verhalten. Schon jetzt ist klar: Das Minus von etwa einer Million, das die Therme Sinnflut Stadt und Stadtwerke jährlich kostet, wird heuer überschritten. Doch um wie viel, das kann Garhamer jetzt noch nicht absehen.
Das Bad ist inzwischen deutlich in die Jahre gekommen. Die Pläne für eine Generalsanierung mit Teilneubau liegen bereits vor. Doch wegen der Corona-Pandemie verzögert sich die Bearbeitung der Förderanträge. Garhamer hat Verständnis dafür. Er macht aber auch deutlich, dass sich die Arbeiten nicht mehr ewig aufschieben lassen. Manche Anlagen sind an der Grenze ihrer Lebensdauer angelangt. Ginge jetzt etwas kaputt, wäre es womöglich nicht reparabel, weil die heutige Technik mehr Platz beansprucht, als in der Sinnflut zur Verfügung steht. "Wir brauchen die Entscheidung der Regierung, weil wir jeden weiteren Tag mit Ausfällen rechnen müssen", macht der Stadtwerke-Chef klar.
Das muss beim Baden beachtet werden: