Bad Brückenau: Aussicht auf bessere Zeiten

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Hoher Leerstand: Das Gebäude am Berliner Platz soll bald veräußert werden. Foto: Julia Raab
Hoher Leerstand: Das Gebäude am Berliner Platz soll bald veräußert werden. Foto: Julia Raab
Nicht mehr zeitgemäß: Das Gebäude am Berliner Platz soll veräußert werden. Foto: Julia Raab
Nicht mehr zeitgemäß: Das Gebäude am Berliner Platz soll veräußert werden. Foto: Julia Raab
 
Der neu gewählte Vorstand: Heribert Jakobsche (v.l.), Anton Kiefer, Rüdiger Joachim. Foto: Julia Raab
Der neu gewählte Vorstand: Heribert Jakobsche (v.l.), Anton Kiefer, Rüdiger Joachim. Foto: Julia Raab
 
Der neu gewählte Aufsichtsrat: Eberhard Koch (v.l.), Werner Walter, Günter Schneider. Es fehlt: Michael Garhamer. Foto: Julia Raab
Der neu gewählte Aufsichtsrat: Eberhard Koch (v.l.), Werner Walter, Günter Schneider. Es fehlt: Michael Garhamer. Foto: Julia Raab
 
Aus dem Vorstand in den Ruhestand entlassen: Oswald Winter und Heinz Zähler. Foto: Julia Raab
Aus dem Vorstand in den Ruhestand entlassen: Oswald Winter und  Heinz Zähler. Foto: Julia Raab
 

Leerstand und Fluktuation in den Gebäuden machen der Baugenossenschaft zu schaffen. Verkauf und Investitionen in Modernisierungen sollen die schlechte Lage retten.

Gut besucht war die diesjährigen Generalversammlung der Baugenossenschaft für das Geschäftsjahr 2017 in der Georgi-Halle. Die Versammlung war heuer keine Routine, denn viel Veränderung zeigte sich nicht nur im Vorstand und im Aufsichtsrat.

Doch zunächst stellte der Vorstand den Geschäftsbericht vor, dessen Jahresabschluss von den Mitgliedern einstimmig durchgewinkt wurde. Die Lage sei nicht besonders rosig, sagte Anton Kiefer, Vorstand der Baugenossenschaft Bad Brückenau. Viel Leerstand, vor allem am Berliner Platz, in der Düsseldorfer Straße und der Buchwaldstraße, zehren an der Substanz. Denn "Leerstand bedeutet nicht nur einen hohen Mietausfall, sondern auch, dass Gelder, beispielsweise durch die Grundsteuer und Versicherungsgebühren, praktisch im Boden versickern", sagte Kiefer. Die Ertragslage, so steht es im Geschäftsbericht, sei nur knapp zufriedenstellend. Nur durch die allgemeine Mieterhöhung im Jahr 2017 konnten Sanierungen finanziell abgesichert werden. Deshalb müsse jetzt gehandelt werden, um die Lage insgesamt zu verbessern, meint Kiefer.

Bestand verkleinern

Einen Plan gibt es dazu auch schon: "Vorrangig ist der Verkauf des Gebäudes am Berliner Platz sowie eine Vielzahl von Modernisierungen, beispielsweise in der Düsseldorfer Straße und in der Konrad-Zirkel-Straße", sagt Kiefer weiter. Die Arbeiten seien an vielen Orten in vollem Gange oder beginnen in Kürze. Gleichzeitig bedankte er sich bei den Mietern für das Verständnis während der Modernisierungsmaßnahmen. Für die Maßnahmen wird laut Geschäftsbericht im laufenden Geschäftsjahr eine Menge Geld in die Hand genommen. Fast doppelt so hoch sind nach aktuellen Schätzungen die Investitionen in die bestehenden Wohnungen. Werner Walter, langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender, sagt dazu: "Die Zinssituation ist günstig, und deshalb investieren wir jetzt ".

Das "größte Sorgenkind", so Winter - der Berliner Platz - sei bis in den November Gegenstand von Verhandlungen mit einem privaten Interessenten gewesen. "Doch dieser ist plötzlich abgesprungen", so Kiefer. Jetzt werden die Verhandlungen mit der Stadt wieder aufgenommen. Ein positives Zeichen habe man diesbezüglich bereits von Seiten der Bürgermeisterin bekommen. Die Idee, das Gebäude in das Programm Stadtumbau West aufzunehmen, werde immer wahrscheinlicher. "Wir haben das feste Bestreben, alle Mieter in unseren Wohnungen zu behalten und sie gegebenenfalls in andere, modernere Wohnungen umzusiedeln", sagt Kiefer mit Nachdruck.

Neuer Vorstand

Große Veränderungen gab es auch beim Vorstand. Aus diesem verabschiedeten sich zwei der drei bisherigen Vorstände, Oswald Winter und Heinz Zähler. Beide trugen viele Jahrzehnte zu einer gelungenen Arbeit bei. Und so würdigte auch der im Amt verbliebene Anton Kiefer die beiden Ruheständler mit Dankesworten und einer angemessenen Verabschiedungsrede. Der scheidende Vorsitzende Winter bedankte sich in seiner Rede bei den Mitarbeitern, dem Aufsichtsrat und den Mitgliedern der Baugenossenschaft für die vielen Jahre guter Zusammenarbeit. Ebenfalls verabschiedete sich Alexander Safranov aus dem Aufsichtsrat. Für die neu zu besetzenden Vorstände erhielten Heribert Jakobsche und Rüdiger Joachim alle Stimmen der Mitglieder im Raum. Dem Aufsichtsrat traten Michael Garhamer, der an diesem Abend nicht anwesend war, und Eberhard Koch ohne Gegenstimmen bei.

Das Geschäftsjahr 2017 in Zahlen:

422 Mitglieder weist die Baugenossenschaft vor.

48 Häuser mit 274 Wohnungen werden aktuell durch die Baugenossenschaft bewirtschaftet.

57 Wohnwechsel verzeichnete das Unternehmen im vergangenen Jahr.

111 600 Euro ist das Geschäftsguthaben der Mitglieder. Das ist eine Erhöhung um 1860 Euro zum Vorjahr.

414 486 Euro wurden für Instandsetzung und Modernisierung in 2017 ausgegeben.

950 000 Euro werden voraussichtlich 2018 für Instandsetzung und Modernisierung investiert.