B27 wird für die Umwidmung aufpoliert

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Noch ist die Bundesstraße 27 mit den typischen gelben Schildern gekennzeichnet, doch schon Ende kommenden Jahres soll sie in eine Staatsstraße umgewidmet werden. Als Vorbereitung darauf wird jede Menge gebaut, wie hier oberhalb von Motten (im Hintergrund). Fotos: Ralf Ruppert
Noch ist die Bundesstraße 27 mit den typischen gelben Schildern gekennzeichnet, doch schon Ende kommenden Jahres soll sie in eine Staatsstraße umgewidmet werden. Als Vorbereitung darauf wird jede Menge gebaut, wie hier oberhalb von Motten (im Hintergrund). Fotos: Ralf Ruppert
Der Mottener Bürgermeister Jochen Vogel freut sich über den Ausbau unter anderem der Einmündung der Dalherdaer Straße in Motten. Fotos: Ralf Ruppert
Der Mottener Bürgermeister Jochen Vogel freut sich über den Ausbau unter anderem der Einmündung der Dalherdaer Straße in Motten. Fotos: Ralf Ruppert
 
Noch endet der Geh- und Radweg am Ortseingang von Unterleichtersbach, ab Mai wird er weitergebaut. Zudem wird die Straße erneuert. Fotos: Ralf Ruppert
Noch endet der Geh- und Radweg am Ortseingang von Unterleichtersbach, ab Mai wird er weitergebaut. Zudem wird die Straße erneuert. Fotos: Ralf Ruppert
 
Eine der Engstellen in Kothen: Der Bereich vor der "Postkutsche". Fotos: Ralf Ruppert
Eine der Engstellen in Kothen: Der Bereich vor der "Postkutsche". Fotos: Ralf Ruppert
 
Entlang der Serpentine wird bereits Boden eingebaut. Fotos: Ralf Ruppert
Entlang der Serpentine wird bereits Boden eingebaut. Fotos: Ralf Ruppert
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die B27 soll im kommenden Jahr zur Staatsstraße herabgestuft werden. Bis dahin werden im Raum Bad Brückenau noch mehr als zehn Millionen Euro in den Ausbau investiert.

Der Mottener Bürgermeister kann es noch gar nicht glauben: "An der Mottener Ortsdurchfahrt haben wir mehr als zehn Jahre geplant, in Kothen soll das jetzt in einem Jahr über die Bühne gehen", freut sich Jochen Vogel (CSU). Heute ist ein Treffen mit den Anliegern und bereits im kommenden Jahr soll die Straße ausgebaut werden. So zumindest der Plan von Matthias Wacker vom Staatlichen Bauamt. Und seine Eile hat einen Grund: "Die B27 wird Ende 2015 zur Staatsstraße abgestuft."

Selbst der Mottener Bürgermeister wurde von dieser Entscheidung im vergangenen Jahr überrascht: "Da war immer mal wieder die Rede davon, aber definitiv erfahren habe ich es dann über die Zeitung", berichtet Vogel. Bei Nachfragen im Verkehrsministerium erfuhr er, dass die Grundsatz-Entscheidung bereits nach der Deutschen Einheit gefallen sei und mehrere Bundesstraßen entlang von Autobahnen treffe. "Da haben wir keinen Einfluss drauf", erfuhr der Mottener Bürgermeister.

Neue Brücke als erster Abschnitt

Mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt hat sich bereits Vogels Vorgänger Karl Will beschäftigt. Kurz nach seinem Amtsantritt 2002 habe es dann die ersten Pläne gegeben, erinnert sich Vogel. "Trotzdem wurden wir immer wieder vertröstet, die erste Anliegerversammlung gab es dann 2009." 2012 begann der erste Bauabschnitt, nämlich die Erneuerung der Brücke über den Döllaubach. Im vergangenen Jahr ging's mit dem ersten Teil der Ortsdurchfahrt weiter, aktuell wird die Einmündung der Dalherdaer Straße erneuert.

"Das läuft alles über das Staatliche Bauamt", verweist Vogel darauf, dass auch die Arbeiten an Gemeindestraßen zentral mit ausgeschrieben wurden. An der Einmündung wird der Straßenverlauf erheblich verändert: Die Straße stößt jetzt im rechten Winkel auf die Ortsdurchfahrt, um die Einfahrt sicherer zu machen. "Dafür war auch einiges an Grunderwerb notwendig", berichtet Vogel.

1,18 Kilometer ist die Mottener Ortsdurchfahrt lang, berichtet Matthias Wacker vom Staatlichen Bauamt. 2,6 Millionen Euro lässt sich der Bund den Ausbau kosten, die Gemeinde muss weitere 711.000 Euro für Straßen, Wasser, Kanal und Gehwege beisteuern. Erdaushub von der Baustelle innerorts wird südlich des Ortes zum Auffüllen verwendet, denn: Heuer wird auch die 1,5 Kilometer lange Serpentine bis zur Wasserscheide für 964.000 Euro ausgebaut.

Von der Wasserscheide weiter nach Süden sind dann Bauarbeiten für das kommende Jahr vorgesehen: Die Situation ist ähnlich: 1,86 Kilometer Serpentine und dann eine ein Kilometer lange Ortsdurchfahrt durch Kothen. "Auch da wollen wir die Überschuss-Massen gleich verbauen", sagt Wacker zum Umgang mit Erdaushub. Kostenschätzung gebe es noch keine, aber sie könnten ähnlich ausfallen wie weiter nördlich: Mehr als vier Millionen Euro für inner- und außerorts zusammen.

Mehr erfahren die Anlieger der Kothener Ortsdurchfahrt heute in einer Versammlung. Aber: "In Kothen sprechen wir mehrere Varianten durch, da gibt es noch keine fertigen Pläne", dämpft Wacker die Erwartungen. Zunächst gehe es darum, ob der Gehweg rechts oder links verlaufe, wo welche Eigentümer Grund verkaufen und wie breit die Straße wird. Im Dezember habe es eine Ortsbegehung gegeben, heute hofft Wacker die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass 2015 überhaupt gebaut werden kann.

Deutlich weiter ist das Staatliche Bauamt dagegen bei zwei anderen Maßnahmen: Die Ortsdurchfahrt Unterleichtersbach ist bereits ausgeschrieben. Dort wird auf 700 Metern Länge die Ortsdurchfahrt erneuert, eine Linksabbiegespur in die Staatsstraße 2431 nach Schondra ergänzt sowie der Geh- und Radweg verlängert. Die Kosten belaufen sich auf 934.000 Euro, davon muss die Gemeinde rund 60.000 Euro übernehmen. Im Mai soll's los gehen, mindestens acht Wochen muss der Verkehr weiträumig umgeleitet werden. Deshalb könne in der Zeit auch in der Kissinger Straße in Bad Brückenau noch nicht gebaut werden. Trotzdem verspricht Wacker: "In diesem Jahr geht es auf alle Fälle auch in der Kissinger Straße los."