Täglich fünf Stunden hat er neun Monate lang an dem Modell gearbeitet, gesägt und geklebt. Das Ergebnis ist beeindruckend.
Jedem Ausstellungsbesucher, der am Sonntag im Seminarraum unter der Kapelle des Kinderdorfes St. Anton in Riedenberg der Einladung von Arnim Waldau (76) gefolgt war, dürfte beeindruckt gewesen sein.
Mitten im Raum stand ein filigraner, beachtlicher 270 cm hoher Nachbau des Ulmer Münsters. Detailgetreu und in allen Kleinigkeiten präzise kopiert, ausgesägt aus Pappelsperrholz und oft mehrlagig übereinander geklebt, um dem Bauwerk Tiefe zu geben.
Neun Monate lang hat Arnim Waldau nahezu täglich jeweils bis zu fünf Stunden an diesem Laubsägeprojekt gearbeitet. "Im Internet habe ich den Bauplan von der Firma Hofmann & Schmitt entdeckt und war davon begeistert", erzählt er.
1:60 zum Original
Beachtliche 30 Bauplan-Abschnitte, jeweils nahezu ein Quadratmeter groß, musste er ausdrucken. Jedes Teil war nur einmal abgebildet und musste zu vielen einzelnen Segmenten, die anschließend im Baukastensystem zusammengesetzt wurden, erarbeitet werden.
So entstand dieses imposante Bauwerk, das im Maßstab 1:60 zum Original gefertigt wurde und neben der schon erwähnten Höhe von 270 cm eine Länge von 232 cm und eine Breite von 96 cm aufweist.
Arnim Waldau war der Erste, der dieses Projekt umgesetzt hat und konnte somit auch nicht von der Erfahrung anderer profitieren und sich Ratschläge holen. "Es passierte schon, dass ich mich einmal verklebt hatte, doch ich hatte wohlweislich den Holzleim nur punktuell aufgetragen, sodass sich alles auch wieder lösen ließ, sollte dies nötig werden. Aber es hat mir riesigen Spaß gemacht, das Münster wachsen zu sehen."
Eiffelturm aus Holz
Auch den Eiffelturm, diverse Uhren, Blumenbehälter, Bilderrahmen und Kerzenleuchter hat er als Laubsägearbeiten gefertigt. Nach der Ausstellung im Riedenberger Kinderdorf wird das Münster nun nach Fulda in die Einrichtung Mediana umziehen. Weitere Ausstellungsorte will Arnim Waldau jetzt erst noch suchen.