Anonyme Strafanzeige gegen Planer

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Seit drei Jahren steht das Steigenberger Hotel leer. Foto: Edgar Bartl
Seit drei Jahren steht das Steigenberger Hotel leer.  Foto: Edgar Bartl

Strafanzeige wegen Betruges hat ein Unbekannter aus Bad Kissingen am Freitagnachmittag - nach Dienstschluss und per Fax - gegen die Verantwortlichen der Feuring-Gruppe bei der Staatsanwaltschaft Würzburg erstattet. Der Hotelentwickler ist betraut mit der Erstellung von Plänen für das Steigenberger-Areal in Bad Kissingen.

Begründet wird die Anzeige so: Spätestens mit dem Verlängern der Exklusivität müsse "nach den Denkgesetzen der Logik täuschendes Handeln über die Realisierbarkeit (...) vorgelegen haben. Der Freistaat, Stadträte, Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) und Landrat Thomas Bold (CSU) seien getäuscht worden. Es sei zu befürchten, dass "nicht unerheblich Geld floss". Als Geschädigte kämen der Freistaat, Gewerbetreibende, Bürger und Dritte in Frage.

"Schaden in Millionenhöhe"

Die Schadenshöhe "dürfte sich zumindest im hohen einstelligen Millionenbereich bewegen": Umsatzverluste im Einzelhandel und langfristige Konsequenzen seien wahrscheinlich. Ca. 150 Arbeitsplätze gingen außerdem verloren.

Damit, so der messerscharfe Schluss des Anonymus, sei "im Lichte (...) ein hinreichender Anfangsverdacht von Täuschungshandlungen" im Sinne von Paragraf 263 des Strafgesetzbuchs (Betrug) gegeben.

Zuständig sei die Staatsanwaltschaft Würzburg, die sich schwerpunktmäßig mit Wirtschaftskriminalität befasst. Dort war am Freitagnachmittag niemand mehr erreichbar. Da es sich beim Tatbestand Betrug um ein Offizialdelikt handelt, muss die Behörde bei jeder Strafanzeige, sogar bei der vorliegenden, ermitteln. Dass daraus eine Anklage resultiert, ist aber eher unwahrscheinlich.

"Bin grenzwertig amüsiert"

Feuring-Geschäftsführer Matthias Lowin - "davon höre ich jetzt zum ersten Mal" - zeigte sich auf Anfrage "grenzwertig amüsiert". Er sehe die Sache mit sehr großer Gelassenheit. Denn "ich wüsste nicht, wen ich betrogen haben sollte".

Lowin versicherte auf Nachfrage, dass er nach wie vor das Projekt Steigenberger-Nachfolge weiter betreibe. Dass er aus der Sache raus sein soll, entbehre jeder Grundlage.