Am Schluss ein Masterkonzert

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André Degand (links) dirigierte beim Masterkonzert Musiker, die aus verschiedenen Vereinen zusammen gekommen waren mit Bravour. Das Publikum dankte mit stehenden Ovationen und viel Applaus. Ohne Zugabe kamen die Musiker nicht davon. Fotos: Björn Hein
André Degand (links) dirigierte beim Masterkonzert Musiker, die aus verschiedenen Vereinen zusammen gekommen waren mit Bravour. Das Publikum dankte mit stehenden Ovationen und viel Applaus. Ohne Zugabe kamen die Musiker nicht davon. Fotos: Björn Hein
 
 
 
 

André Degand organisierte zum Ende seines Studiums ein Konzert mit dem Bezirksjugendblasorchester Unterfranken in Bad Bocklet. Selbstverständlich hat er auch dirigiert. Das Publikum verlangte am Ende Zugaben.

Ein ganz besonderes Konzert gab es in der Wandelhalle in Bad Bocklet. Das Bezirksjugendblasorchester Unterfranken im Nordbayerischen Musikbund spielte unter der Leitung von André Degand beim Masterkonzert auf. Degand studiert nämlich an der Hochschule für Musik in Würzburg das Fach "Blasorchesterleitung". Und zum Abschluss dieses Studiums galt es, ein Konzert selbst zu organisieren und natürlich das Orchester dabei zu dirigieren.

Bis auf den letzten Platz war die Wandelhalle gefüllt und das Konzert hatte es in sich. Die Musiker hatten sich dabei ganz der symphonischen Blasmusik verschrieben, was auch im Publikum sehr gut ankam. Die oft sehr schweren Stücke meisterten die Musikerinnen und Musiker mit Bravour und auch André Degand wusste in der Rolle des souveränen Dirigenten zu überzeugen.
Majestätische Töne waren gleich zu Beginn in der "Musica Urbana" von Bertolt Hummel zu hören. Mit verfremdeten Einsprengseln des wohl bekannten Chorals "Lobe den Herren" wusste das Stück zu gefallen, auch Anklänge von Filmmusik waren zu vernehmen, was sehr reizvoll war. Dabei überzeugten die Musiker auf ganzer Strecke.
Diese waren in verschiedene Trachten gehüllt, handelte es sich beim Orchester doch um eine Auswahl von Musikern aus ganz Unterfranken. Teilweise bis aus Bayreuth waren sie angereist, um beim Masterkonzert dabei sein zu können. Bei Übungswochenenden in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg hatten sie die Stücke einstudiert und auch als Orchester zusammengefunden.
Mit viel leidenschaftlicher Freude und großen Emotionen wussten sie das "The Hounds of Spring" von Alfred Reed zu intonieren, dessen Emotionen von überschwänglich bis hin zu nachdenklichen Passagen reichte. Das Publikum war begeistert, wie sich am tosenden Applaus zeigte. Beim T-Bone Concerto von Johan de Meij war die Stunde des Solisten Stefan Riethmüller gekommen. An der Posaune zeigte er sein ganzes Können und verstand es, seinem Instrument eine Seele einzuhauchen. Die Wechsel der unterschiedlichen musikalischen Temperamente, die das Stück forderte, wussten er und das Orchester zu meistern, wobei hier sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt war. Virtuose Tempiwechsel forderten von den Musikerinnen und Musikern sehr viel ab, doch Degand und das Orchester blieben jederzeit souverän Herr der Lage.
Fulminant in Szene gesetzt war ebenso die "Festmusik der Stadt Wien" von Richard Strauß. Etwas ganz besonderes waren die "Monastery Tales", von Thomas Doss, wobei durch die Musik eine Geschichte mit vielen Emotionen gezeichnet wurde. Blues mischte sich mit jazzigen Anklängen und es wurde die ganzen musikalisch möglichen Facetten eines Blasorchesters gezeigt.

Zahlreiche Tempi-Wechsel

Die Musikerinnen und Musiker waren voll bei der Sache, die Emotionen, die durch die Musik ausgedrückt wurden, rissen die Zuhörer förmlich mit. Musikalisch anspruchsvoll waren die zahlreichen Tempi-Wechsel, welche aber alle geradezu leichtfüßig gemeistert wurden. Auch plötzlich auftretende Stimmungswechsel in der Musik bereiteten dem Orchester kein Problem. Vollauf gerechtfertigt waren die Bravo-Rufe und der große Applaus.
Überzeugen konnte auch das Stück "Im Herzen Europas" von Hermann Pallhuber, das das große Finale des Konzerts einläutete. Dabei durften sich nach dem Verklingen des letzten Tons Dirigent und Orchester über stehende Ovationen, viel Applaus und Zugabe-Rufe freuen. Natürlich gingen sie in die Verlängerung und gewährten die Zugaben. André Degand bedankte nochmals bei seinen Musikern. "Ihr habt viel Einsatz gezeigt und es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, mit Euch gemeinsam zu arbeiten". Und das Ergebnis dieser Zusammenarbeit konnte sich sehen lassen - das Publikum war restlos begeistert.