Alte Muster für neuen Anstrich

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Restaurator Georg Schmäling steht hier am Hochaltar der Pfarrkirche "St. Petrus in Ketten". Hier hat er den Originalfarbanstrich freigelegt. Schließlich soll das Gotteshaus restauriert werden. Allerdings steht der Umfang noch nicht fest. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Restaurator Georg Schmäling steht hier am Hochaltar der Pfarrkirche "St. Petrus in Ketten". Hier hat er den Originalfarbanstrich freigelegt. Schließlich soll das Gotteshaus restauriert werden. Allerdings steht der Umfang noch nicht fest. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Figur des Heiligen Michael ist verhüllt. Der Restaurator hat an der wand zur Empore einen Testfarbstreifen angelegt. Zudem hat er an der Brüstung ein Stück der Verkleidung entfernt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Figur des Heiligen Michael ist verhüllt. Der Restaurator hat an der wand zur Empore einen Testfarbstreifen angelegt. Zudem hat er an der Brüstung ein Stück der Verkleidung entfernt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Insgesamt sechs Farbschichten haben die Restauratoren am Hochaltar freigelegt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Insgesamt sechs Farbschichten haben die Restauratoren am Hochaltar freigelegt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Diese Stelle befindet sich an einer Säule am Nebenaltar. Hier wird sichtbar, dass der Anstrich einst deutlich heller war. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Diese Stelle befindet sich an einer Säule am Nebenaltar. Hier wird sichtbar, dass der Anstrich einst deutlich heller war. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

In der Pfarrkirche Burkardroth steht erneut ein Gerüst. Das nutzt Restaurator Gerhard Schmäling zu Testzwecken.

Der Baldachin vom Mittelgang ist abgebaut. Liegt ausgebreitet auf den Kirchenbänken. Damit er nicht schmutzig wird. Schließlich wird in dem Gotteshaus gearbeitet. Ein Gerüst zeugt davon. Es ragt an der Empore hinauf bis unter die Decke, begleitet von einem weißen Farbstreifen an der Wand. "Ich habe hier Kalkfarbe zur Probe aufgetragen", erklärt Gerhard Schmäling. Er gehört zum Restauratoren-Team von Georg Hille aus Oberelsbach, das mit Untersuchungen für die anstehende Sanierung der Burkardrother Pfarrkirche beauftragt ist. Hille und seine Mitarbeiter sind keine Unbekannten. Sie waren an der Instandsetzung mehrerer Gotteshäuser im Landkreis Rhön-Grabfeld, auf dem Volkersberg und in Waldfenster beteiligt.

In Burkardroth haben der Oberelsbacher und seine Experten bereits Ende August, Anfang September 2016 mit ihrer Arbeit begonnen. Sie wollten in erster Linie herausfinden, wie das Gotteshaus früher aussah, welche Farbigkeit und Fassungen es im Innern aufwies. Parallel dazu haben die Restauratoren den Zustand und die Ausstattung im Kircheninnern sowie die vorhandenen Schäden untersucht. Für die Analysen wurde auch ein Statiker hinzugezogen. Schließlich befindet sich ein großer Riss im Scheitel des Bogens zum Altarraum. Aus den gewonnen Erkenntnissen haben Hille und seine Mitarbeiter ein Gestaltungskonzept samt Kostenvoranschlag für die Kirche abgeleitet.

"Jetzt habe ich Muster angelegt", erklärt Gerhard Schmäling, weshalb er in dieser Woche tätig war. Am Hochaltar sind mehrere Stellen sichtbar, an denen er den Originalanstrich freigelegt hat. Außerdem hat der Restaurator an der Brüstung der Empore einige Bretter entfernt. "Die war früher offen. Man konnte hindurchblicken", sagt er. Warum die Verkleidung einst angebracht worden waren, darüber kann er nur spekulieren. Bis zum Wochenende wird Schmäling mit seinen Arbeiten fertig sein. Dann wird auch das Gerüst wieder verschwinden.

Wann und wie umfassend die Kirche "St. Petrus in Ketten" saniert wird, das ist aber weiterhin unklar. Fakt ist, dass die Elektrik veraltet ist und dringend erneuert werden muss. "In vier Wochen findet eine Konferenz mit dem Bayerischen Denkmalamt statt", sagt Kirchenpfleger Georg Rottenberger auf Nachfrage dieser Zeitung. Bei diesem Termin werde besprochen, welche Restaurierungsarbeiten im Sinne des Denkmalschutzes wünschenswert sind. "Daraus leitet sich dann ab, was machbar, was finanzierbar ist", so der Kirchenpfleger. Die Kosten für die Sanierung des Gotteshauses tragen die Diözese Würzburg und die Pfarrei, die inzwischen eifrig Spenden sammelt. "Ich habe sogar ein eigenes Baukonto angelegt. Die Spenden fließen nicht in den aktuellen Haushalt", betont Rottenberger.