Metal ist laut, ist nichts für empfindliche Ohren oder Gemüter. Und die, die diese Musik gerne hören, sind manchmal ganz schön abgefahren. Doch die Szene hält zusammen, wenn es darauf ankommt. Und so ist das Bonebreaker Festival am Gock (30./ 31. August) nicht nur ein rockiges Event, sondern gleichzeitig auch eine Benefizveranstaltung.
Alle Bands, die auf dem Gock zu hören sind, werden auf ihre Gage verzichten. Sie spielen für die Veranstalter der Queens of Metal-Festivals. Die haben einen Berg von Schulden, weil Queens of Metal in Thüringen floppte und abgesagt werden musste.
Daniel Buld ist einer der Veranstalter von Queens of Metal-(QOM) und er spricht von einem "Berg von Schulden", auf dem die von ihm und einem Kollegen gegründete GbR sitzen geblieben ist.
Mit dem Bonebreaker Festival hofft nun ein Teil der QOM-Crew, den Berg ein bisschen abtragen zu können. Daniel Buld ist begeistert über die Solidarität, die ihm von den Musikern und Fans entgegengebracht wird. Selbst Firmen haben Unterstützung zugesagt. "Die Szene hält zusammen", hat Buld gemerkt. Er berichtet von einem Gönner, der jetzt eine monatliche Spende von 15 Euro überweist.
Die Bands hätten ganz spontan erklärt, sie würden das Bonebreaker Festival unterstützen, sagt Buld. Das bestätigt Lukas Wüllerich, Gitarrist und Sänger der Band "Defuse My Hate". "Man kennt sich und hilft sich gegenseitig", meint er. Deshalb spiele die Band ohne Gage. Man habe schon früher bei QOM mitgeholfen, erklärt Wüllerich. Jetzt helfe man halt auf diese Weise.
Auch Daniel Buld wird am 31.
August mit seiner Band "Brain Damage" auf der Bühne stehen. Der Focus liegt auf fränkischen Bands, jedoch sind auch bekanntere Namen der Szene dabei, weil man für diese schon Flüge für das geplante Queens of Metal-Festival gebucht hatte.
Beim Bonebreaker Festival hat Buld versucht, die Kosten zu minimieren, um nicht ein zusätzliches Risiko einzugehen. Bonebreaker ist, anders als Queens of Metal, ein Zeltfestival.
Das spart beispielsweise die teure Open Air-Bühne. Bereits mit 150 Gästen sei er bei seiner Kalkulation auf der sicheren Seite. "Da sind wir bereits drüber", betont Buld. Das kann er anhand des Vorverkaufs abschätzen. Er hofft aber auf deutlich mehr Publikum. 700 Zuhörer haben Platz im Zelt. Er rechnet mit 300 bis 500 Gästen. Nebenan kann gezeltet werden.
Daniel Buld kehrt somit zurück an den Ort, wo alles begonnen hat.
Das Queens of Metal-Festival hatte sich in der Region und darüber hinaus schnell einen Namen gemacht und zog die Massen an. Doch in Kleinwenkheim gab es für solche Besucherzahlen keine ausreichenden Zeltmöglichkeiten mehr. Die Veranstalter fanden in Thüringen für ihr Event zwar mehr Platz, aber weniger Publikum. Im Vorjahr sei das fränkische Publikum noch gekommen. Trotzdem gab es schon ein Defizit.
In diesem Jahr reichten die Vorverkaufszahlen dann nicht mehr aus, das Festival finanziell einigermaßen unbeschadet über die Runden zu bringen. Nur 300 Karten waren im Vorverkauf geordert worden. "Wir hatten heuer mehr Kartenvorbestellungen aus der Stadt Paderborn als aus Thüringen", sagt Buld.
Kalkuliert hatte man mit 1500 Karten. Den Veranstaltern ging langsam das Geld aus. Und mit jedem weiteren Tag wären neue Kosten hinzugekommen.
"Wir haben die Notbremse gezogen", erklärt Buld. Queens of Metal wurde abgesagt.
Doch die Veranstalter hatten schon für tausende von Euros in Vorleistung treten müssen. Auch Flüge für die Bands waren teilweise schon bezahlt.
Trotz des Flops hat Buld die Lust noch nicht verloren, weiter zu machen. Das sei halt eine Leidenschaft, meint der 35-Jährige.
Queens of Metal wird es mit ihm wohl nicht mehr geben, auch nicht andere Metal-Events in dieser Größenordnung. Aber vielleicht gehe in Zukunft ja wieder etwas im kleineren Rahmen, überlegt Daniel Buld. Aber jetzt muss erst einmal das Bonebreaker-Festival laufen ...