Der Bockleter Freundeskreis hat an einem Abend mit Musik und Erzählungen Geld für Pfarrer Martin aus Ghana gesammelt. Von den 2100 Euro können nun Instrumente für die Gestaltung der Gottesdienste gekauft werden.
Mit einer gelungenen Mischung aus deutschen und afrikanischen Melodien, dargeboten von Sängern und Musikern aus Bad Bocklet und dem Umland, verabschiedete der Bockleter Freundeskreis den aus dem nördlichen Ghana stammenden Pfarrer Martin Muosayir. Die Spendensumme von 2100 Euro, die beim Benefizkonzert zusammenkam, ist für den Kauf von Blasinstrumenten bestimmt.
Seit 2001 war Pfarrer Martin nun schon zum wiederholten Mal als Urlaubsvertretung in Bad Bocklet, diesmal seit Mitte August. Vor sieben Jahren wurde der von Karin Gabel geleitete Freundeskreis im Staatsbad gegründet, dessen Mitglieder seitdem mit wiederkehrenden Aktionen Spenden sammeln, um den sympathischen und meistens fröhlich lachenden Pfarrer bei seiner seelsorgerischen Arbeit in seinem afrikanischen Kirchensprengel zu unterstützen.
Martins ursprünglicher
Plan, seine etwa 2000 afrikanischen Gläubigen, die auf neun benachbarte Gemeinden verteilt leben, zum Bau fester Steinhäuser zu überreden, ist bislang gescheitert. Es sei schwierig, den Dorfbewohnern, die seit Jahrhunderten an Lehmhütten gewohnt sind, von den Vorzügen fester Häuser zu überzeugen, musste sich Pfarrer Martin inzwischen selbst eingestehen. "Zwei Häuser stehen als Pilotprojekt." Er will es weiter versuchen.
Das bisher in Bad Bocklet gesammelte Spendengeld wurde inzwischen für den Bau eines Dorfbrunnens eingesetzt.
Mit dem Spendengeld vom Samstag soll Pfarrer Martin, so hat es sein Freundeskreis beschlossen, Blechblasinstrumente kaufen. "Bisher gibt es bei den Gottesdiensten in Ghana nur Trommeln oder Xylophon", weiß Karin Gabel aus eigenem Erleben.
In afrikanischer Tracht gekleidet, erzählte sie auf der Bühne im Wechsel mit Madlen Maurin in Versform von ihrem Privatbesuch in Afrika.
Spontane Zusagen Das Benefizkonzert war schon das zweite, wie Moderator Frido Bocklet die Zuhörer im voll besetzten Kursaal wissen ließ. Alle Sänger und Musiker hätten spontan ihre Mitwirkung zugesagt - sogar das Bläserquintett zum Auftakt.
Die fünf jungen Musiker aus dem Hauptorchester des Bad Kissinger Jugendmusikkorps mussten noch in derselben Nacht in den Bus nach München einsteigen, um Stunden später mit dem Jugendmusikkorps den Oktoberfest-Umzug anzuführen.
Mehr Zeit für ihre Auftritte hatten die nachfolgenden Musikanten, Sänger und Tänzer des Abends.
Der Jugendchor Chorisma unter Leitung von Antje Kopp begeisterte die Zuhörer mit afrikanischen Liedern, die sogar den Moderator hinter dem Seitenvorhang zum Tanzen brachten. Die Volkstanzgruppe Edeltraud und die Akkordeongruppe aus Schülern der Münnerstädter und Bad Kissinger Musikschulen fanden gleichfalls Gefallen.
Trommeln und Tänze Afrikanisch begann der zweite Teil des Abends mit sechs Trommlerinnen und
Tänzen zum Erntedank. Ein Höhepunkt war zweifellos die Fotoschau, mit der Pfarrer Martin über seine Arbeit und das Leben in seiner Pfarrei Tinga anschaulich berichtete. Nach dem Beitrag der Bad Bockleter Singfoniker unter Leitung von Martina Faber versammelten sich schließlich alle Mitwirkenden des Abends mit ihrem ghanaischen Ehrengast zum gemeinsamen Abschiedslied.
Das Publikum dankte allen Mitwirkenden mit herzlichem Applaus.
Sowohl die kunsthandwerklichen Artikel, die es im Saal zu kaufen gab, als auch die Pausenverpflegung waren gestiftet worden. F
ür den passenden Einsatz von Licht und Ton während des Abends hatten Matthias Panchocar und Florian Strobl gesorgt.