Afrikanischer Dialekt zur Wandlung

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Pater Dr. Peter Okafor Fotos: Stefan Geiger
Pater Dr. Peter Okafor  Fotos: Stefan Geiger
Martin Mühleck, der Vorsitzende der Trachtengruppe, übergab Pater Okafor eine Gabe für seine Arbeit in Nigeria. Foto: Stefan Geiger
Martin Mühleck, der Vorsitzende der Trachtengruppe, übergab Pater Okafor eine Gabe für seine Arbeit in Nigeria. Foto: Stefan Geiger
 

Pater Peter Okafor ist schon etliche Male aus Nigeria zur Urlaubsvertretung von Pfarrer Norbert Reinwand nach Oerlenbach gekommen. Im Gespräch erzählt er von sich, seiner Heimat und vielen Männern, die Priester werden wollen.

Vier Wochen lang hat Pater Dr. Peter Okafor für Pfarrer Norbert Reinwand die Seelsorge in der Pfarreiengemeinschaft Imamnuel in Oerlenbach übernommen. Der Priester aus Nigeria nahm diese Aufgabe bereits zum 7. Mal wahr und genießt hohes Ansehen.
"Ich danke euch für die freundliche Aufnahme und für eure Hilfsbereitschaft für meine Aufgaben in Nigeria", sagte der Geistliche am Sonntag bei seinem Abschied.
In seiner Heimat ist er seit 2006 im Priesterseminar "Blessed Iwene Tansi Major Seminary" in Onitsha im Bundeststaat Anambra im Fachgebiet "Systematische Theologie" tätig. "Wir haben derzeit 270 Priesteramtskandidaten. Viele junge Männer wollen bei uns Priester werden. Das spornt uns alle an", berichtete Okafor.


Dank für die Spenden

Er dankte bei dieser Gelegenheit den Bürgern für die Spenden, die ihm in den vier Pfarreien Ebenhausen, Eltingshausen, Oerlenbach und Rottershausen während seines 2015-ner "Gastspieles" überreicht wurden.
Als weiteres Projekt verwies der Pater auf Hilfe für Kinder: "Nigeria hat 170 Millionen Einwohner, von denen 80 Prozent in großer Armut leben", sagte der Geistliche, "dazu kommt der Terror der radikalen Gruppe Boko Haram, die viel Leid im Land anrichtet." Leidtragende seien vor allem die Kinder, "denen wir das Nötigste zum Leben geben und ihnen mit Schule und Bildung einen Weg in die Zukunft aufzeigen wollen."
Peter Okafor wurde 1963 in Abakaliki im Südosten Nigerias geboren, er hat zwei Schwestern und einen Bruder, die Eltern sind verstorben. Nach dem Abi tur studierte er Theologie und Philosophie im Bigard Memorial Seminary in Enuga. Im Jahr 1992 wurde er zum Priester geweiht. Im Anschluss arbeitete er in verschiedenen Pfarreien, ehe er an der katholischen Universität in Louvain-La-Neuve in Belgien seine Doktorarbeit zum Thema "Autorität als Dienst in der Kirche" schrieb.


Singen in der Muttersprache

Bei seinem Aufenthalt in Oerlenbach bereitet er seine Gottesdienste gründlich vor. Inzwischen beherrscht er die deutsche Sprache sehr gut. In Nigeria selbst gibt es viele Sprachen bzw. Dialekte, er selbst gehört der Gruppe Igbo an und flocht in die Gottesdienste kleine Auszüge seiner Muttersprache manchmal beim Singen der Wandlungsworte in die Messe ein. Zusätzlich beherrscht er Englisch und Französisch. Weiterbildung ist für ihn unverzichtbar. Er nützt seine Freizeit für Studien theologischer Fachbücher zum Themenbereich Wandlung und Kommunion.
Während seines Aufenthaltes wohnt Dr. Okafor bei Familie Keller in in Sulzthal. Ab sofort übernimmt er dort sowie in den Nachbororten für die nächsten vier Wochen die Urlaubsvertretung für seinen Kollegen Pater Sony.