Aschach bei Bad Kissingen
Jubiläum

150 Jahre im Zeichen der Musik

Die Aschacher Blaskapelle blickt auf ihre Gründung im Jahre 1869 zurück. Aktuell spielen 32 Musikerinnen und Musiker mit. Gefeiert wird mit einem Konzert am 30. November.
Die Blaskapelle Aschach 1902 - damals nur Männer - als Kurmusiker in Bad Bocklet.  Fotos: Archiv/Blaskapelle Aschach
Die Blaskapelle Aschach 1902 - damals nur Männer - als Kurmusiker in Bad Bocklet. Fotos: Archiv/Blaskapelle Aschach
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"Es ist wichtig eine Musikkapelle im Ort zu haben. Ohne Blasmusik funktioniert das Dorfleben nicht." Für den Dirigenten Walter Borst ist es eine Verpflichtung, die Tradition der Blasmusik im Bad Bockleter Ortsteil weiterzuführen. Seit 150 Jahre gibt es sie - eine von wenigen Kapellen, die auf solch eine lange Tradition zurück blicken können.

Am 29. Oktober 1869 in Verbindung mit der Aschacher Feuerwehr gegründet, sind die 32 Musiker und Musikerinnen nach wie vor ein fester Bestandteil des dörflichen Lebens. Es gibt wenige Dokumentationen über die Höhen und Tiefen der Blaskapelle. "Schriftlich wurde meist nichts aufgezeichnet. Man gab vieles nur mündlich weiter", erklärt Hubert Back, der seit 41 Jahren mit seinem Es-Alt-Saxophon eine feste Stütze und auch Kassier der Aschacher Blaskapelle ist.

Ein besonderes Erlebnis

Wie schafft man es über vier Jahrzehnte alles zurückzustellen und seine Freizeit der Musik zu opfern? "Ich spiele noch immer Musik, weil es mir Spaß macht. Die Kameradschaft, die Geselligkeit und das Gemeinsame mit jungen und älteren Musikern ist ein besonderes Erlebnis, das man schwer beschreiben kann. Ich sehe es als eine Aufgabe. Wenn etwas zu spielen ist, da ist man da und nimmt sich notfalls auch Urlaub." Kirchliche Anlässe, Geburtstage, Hochzeiten aber auch Beerdigungen gehören zum Jahresablauf, wo die Musiker ihre Instrumente hervorholen. 30 Einsätze hat die Kapelle pro Jahr. Festivitäten der Vereine und Konzerte sind der Höhepunkt für die Kapelle.

So war es auch 1902, als die Bockleter Musiker in den Wintermonaten die Kurmusik in Bad Bocklet unterstützten. Der Dirigent war ein Musiker aus Meiningen. Mitte der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts übernahm Josef Bauer die Leitung der Kapelle und gab den Taktstock 1966 an Georg Mahlmeister weiter, welcher nach 40 Jahren diesen im Jahre 2006 an Walter Borst weiter reichte.

Audienz beim Papst

Höhepunkte der Blaskapelle Aschach waren das dreitägige Dorfmusikfest 1978 und die Pilgerfahrt 1980 zur Priesterweihe von Wolfgang Berka und anschließender Audienz von Papst Johannes Paul II. sowie der Willkommensgruß Ende 1980 an den wandernden Bundespräsidenten, Karl Carstens. Auch der Neujahrsempfang des damaligen Finanz- und Heimatministers Markus Söder in der Münchner Residenz ließ als Teil einer Gemeinschaftskapelle die Herzen der Aschacher höher schlagen.

Mit einem Jubiläumskonzert zum 150. Geburtstag werden Walter Borst und seine Aschacher Blasmusik mit klassischer, fränkischer, böhmischer und Egerländer Musik auf 15 Jahrzehnte Musik in Aschach zurück blicken.

Konzert Am Samstag, 30. November, gibt die Aschacher Blasmusik ein Konzert in der Zehnthalle in Aschach. Beginn ist um 19 Uhr. klk