Zum 30. Mal macht die Schreinerei Krug beim Ferienprogramm mit. Rund 1000 Kinder schnupperten schon Werkstattluft.
Bad Kissingen — Seit 1985 öffnet die Schreinerei Krug an einem Nachmittag in den Sommerferien ihren Betrieb, damit Kinder und Jugendliche als Jungschreiner Werkstattluft schnuppern können. Viele fleißige Mitarbeiter bereiten jedes Jahr die Werkstatt und das Material vor, vor allem die Auszubildenden sind gefordert, die jungen Ferienschreiner anzuleiten und zu unterstützen. Es wird entworfen, aufgezeichnet - wieder verworfen und dann doch ausprobiert, es wird gesägt, gebohrt, geleimt, geschraubt und gehämmert und vor allem auch gut geschliffen, damit sich das Werkstück auch "weich" anfühlt.
Gern bedienen die jungen Ferienschreiner staunend die Profi-Maschinen wie Ständerbohrmaschine, Dübelbohrmaschine und Furnierpresse -es geht einfacher und schneller.
Jedes Jahr ist die große Herausforderung: Was machen wir? Was können die Kinder brauchen? Woran haben Sie Freude? Schreinermeister Peter Krug lässt sich jedes Jahr etwas neues einfallen.
So wurden Dinge gebaut, die in ihrer jeweiligen Zeit aktuell waren, wie Halter für den Cassetten-Walkman, Hörspielkassettenhalter, Handy- und Schlüsselablagen, Buchständer, Windlichter, Küchentuchhalter, CD-Ständer, Tetrapackhalter, Grillzangen, Vogelhäuser und Schreibtischsets.
Zettelhalter mit Murmel In diesem Jahr ist es ein Zettelhalter mit einer Murmel. Etwas ungläubig wurde noch der Prototyp von den Kindern bestaunt und nach einer Einführung ging es ans Werk. Die Kinder entwarfen die Rückwand selbst, sägten aus, schliffen und schraubten die Bauteile zusammen.
Nach Abnahme des Werkstücks und gelegentlichen nötigen Nacharbeiten - "denn nur ordentlich ausgeführte Stücke dürfen die Werkstatt verlassen", so Peter Krug - wurden die fertigen Teile beim Abholen den Eltern und Großeltern präsentiert. Eltern wie Kinder waren begeistert, dass eine einzige Murmel im richtigen Winkel zur Rückwand nicht nur Postkarten, sondern auch einige Blatt Papier halten kann.
"Es macht jedes Jahr Kopfzerbrechen, aber auch viel Spaß mit den Kindern zu arbeiten", so Peter Krug. "Durch mein Ferienprogramm habe ich in den vergangenen Jahren circa 1000 Kindern die Möglichkeiten und Leistungsfähigkeit des Schreinerhandwerks näher bringen können", sagt er.
