Das Verhalten des Angeklagten seiner Familie gegenüber, sein Frauenbild und sein Verständnis vom Rechtsstaat sowie die durch nichts gerechtfertigte massive Gewalt seien unerträglich und in keiner Weise hinzunehmen, hieß es. Das Opfer, eine sechsfache Mutter, hatte die Attacke ihres Ex-Mannes schwer verletzt überlebt. Das Gesicht der 36-Jährigen ist seither von Narben übersät, ebenso der Oberkörper. Die Staatsanwaltschaft war überzeugt, dass sich der Angeklagte an der Frau rächen wollte, weil sie sich von ihm getrennt hatte. Der Mann habe das Opfer für sein als schlecht empfundenes Leben verantwortlich gemacht. Er sei voller Missgunst und Neid gewesen, dass seine Ex-Frau mit den drei gemeinsamen Kindern glücklich gewesen sei, während er auf der Straße lebe, hieß es in der Anklage.
Update vom 23.07.2024: Lebenslange Haft für Mordversuch an Ex-Frau
Die vielen wuchtigen Messerstiche eines Mannes auf seine nahezu wehrlose Ex-Frau wertet das Landgericht Aschaffenburg als Mordversuch. Dafür verurteilte die Große Strafkammer den 39-Jährigen zu einer lebenslangen Haftstrafe, wie eine Gerichtssprecherin nach der Entscheidung sagte. Die Tat sei heimtückisch und aus niederen Beweggründen erfolgt. Mit dem Urteil folgte das Gericht weitgehend den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage.
Das Verhalten des Angeklagten seiner Familie gegenüber, sein Frauenbild und sein Verständnis vom Rechtsstaat sowie die durch nichts gerechtfertigte massive Gewalt seien unerträglich und in keiner Weise hinzunehmen, begründete die Kammer.
Die Verteidigung hatte auf versuchten Totschlag plädiert und zehneinhalb Jahre Freiheitsstrafe verlangt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Körper des Opfers für immer gezeichnet
Das Opfer, eine sechsfache Mutter, hatte die Attacke ihres Ex-Mannes im Januar in der Aschaffenburger Innenstadt schwer verletzt überlebt. Das Gesicht der 36-Jährigen ist seither von Narben übersät, ebenso der Oberkörper.
Die Staatsanwaltschaft war überzeugt, dass sich der Somalier an seiner Ex rächen wollte, weil sie sich von ihm getrennt hatte. Der Mann habe das Opfer für sein als schlecht empfundenes Leben verantwortlich gemacht. Er sei voller Missgunst und Neid gewesen, dass seine Ex mit den drei gemeinsamen Kindern glücklich gewesen sei, während er auf der Straße lebe, hieß es in der Anklage.
Der Angeklagte hatte die Tat zu Prozessauftakt am 9. Juli eingeräumt, zu seinen Motiven aber nichts gesagt.
Update vom 9.07.2024: "Hat gegrinst" - Ermittler mit Details zur Messerattacke
Ihr Gesicht ist von Narben übersät. Sie werden die sechsfache Mutter zwangsläufig immer an ihren Ex-Mann erinnern, der wegen Mordversuchs vor dem Landgericht Aschaffenburg steht. Mit einem Küchenmesser soll er die 36-Jährige unvermittelt in der Aschaffenburger Innenstadt angegriffen haben. Viele wuchtige Stiche trafen die nahezu wehrlose Frau. "Er wirkte - ohne ein Wort zu sprechen - mit dem Messer weiter wiederholt auf sie ein und fügte ihr mehrere kräftige Stiche und Schnitte insbesondere im Gesicht zu", sagt Oberstaatsanwalt Jürgen Bundschuh zu Prozessbeginn.
Konfrontiert mit der brutalen Attacke auf die Mutter seiner Kinder hat ein angeklagter Mann nach Aussagen eines Polizisten gegrinst. Ansonsten habe der 39-Jährige bei seiner Vernehmung relativ wenig gesagt, außer: "Es war ein Fehler, die Hand oder die Faust gegen meine Frau zu erheben", gab der Hauptkommissar zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Aschaffenburg die Aussage des Angeklagten wider.
Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass sich der 39-jährige Somalier an seiner Ex rächen wollte. "Der Angeklagte wollte mit dem Übergriff die Geschädigte bestrafen, weil sie sich von ihm getrennt beziehungsweise die Beziehung mit ihm nicht wieder aufgenommen hat", erklärt Bundschuh. Der Mann habe das Opfer für sein als schlecht empfundenes Leben verantwortlich gemacht. Er sei voller Missgunst und Neid gewesen, dass seine Ex mit den Kindern glücklich gewesen sei, "während er mittellos auf der Straße lebt. Diese Motive stehen nach allgemeiner sittlicher Wertung auf tiefster Stufe und sind besonders verachtenswert", sagt Bundschuh. Ziel sei es gewesen, die Frau zu verunstalten.
"Dass er der verantwortliche Täter ist, (...) steht außer Zweifel", sagt der Verteidiger des Mannes. Doch warum kam es überhaupt zu dieser Tat im Januar? Zu den Gründen wolle sich sein Mandant nicht äußern. "Dazu wird er sich schweigend verteidigen", kündigt Rechtsanwalt Jens Goymann lediglich an.
Der Angeklagte, in blauer Häftlingskleidung, verdeckt sein Gesicht mit einem roten Hefter vor den Fotografen. Als die Bilder seiner verletzten Frau gezeigt werden, schaut er oft zu Boden. Tiefe Einschnitte im Gesicht und Oberkörper, überall Blut: Das Opfer sei "übel zugerichtet" worden, erzählt ein Ermittler vor der 1. Großen Strafkammer. "Das Gesicht war zerschnitten, richtig weit aufklaffende Wunden."
Mehr als ein Dutzend Zeugen habe die Attacke beobachtet. Ein Mann habe versucht, den Angriff auf die 36-Jährige zu unterbinden. Andere Zeugen hätten später den Täter verfolgt. "Das ist nichts Alltägliches", beschreibt der Beamte die damalige Lage. "Das waren Szenen, die an den Amoklauf von Würzburg erinnert haben." Am 25. Juni 2021 hatte ein psychisch kranker Somalier in der Würzburger Innenstadt ihm unbekannte Menschen mit einem Küchenmesser angegriffen. Drei Frauen starben, neun Menschen wurden verletzt.
Nach dem Ergebnis der Ermittlungen gab es unmittelbar vor der Attacke in der Innenstadt von Aschaffenburg keinen Streit zwischen den ehemaligen Partnern. Beide haben drei gemeinsame Kinder, die Frau hat drei weitere aus früheren Beziehungen. "Sie war nach muslimischem Recht mit dem Angeklagten verheiratet", erzählt der Polizist. Die 36-Jährige habe sich allerdings rund eineinhalb Jahre vor der Tat von dem Mann wegen seiner Alkohol- und Spielsucht getrennt, er wollte das wohl nicht akzeptieren. Zwei Tage vor dem Angriff soll der Mann die 36-Jährige per Scheidungserklärung aus der Ehe entlassen haben.
"Die Beziehung war im Endeffekt einseitig beendet", sagt der Hauptkommissar. Der 39-Jährige wollte wohl aber wieder bei der Frau einziehen. Er habe geglaubt, dass er einen festen Wohnsitz braucht, um seinen Aufenthaltstitel zu verlängern. Das Opfer habe sich darauf aber nicht eingelassen. Die Frau soll am Nachmittag vor Gericht aussagen. Für den Prozess sind bis zum 24. Juli insgesamt sechs Verhandlungstage geplant.
Als die Frau vor Gericht aussagt, wirkt sie sehr gefestigt. Die 36-Jährige berichtet von regelmäßigen Beleidigungen und Drohungen ihres Ex nach der Trennung. «Er wollte wieder zurückkehren, damit er eine offizielle Adresse hat», erzählt sie mithilfe einer Dolmetscherin. «Oder Du wirst sterben», soll der Angeklagte gesagt haben, falls sie ihm nicht helfe. Dies habe sie aber nicht ernst genommen. Mit der späteren Attacke hat die 36-Jährige nach eigenen Angaben nicht gerechnet: «Ich habe ihn angefleht, dass er aufhören soll. (…) Aber er hat voller Hass immer wieder zugestochen.» Er habe nicht gewollt, dass sie glücklich ist.
Für den Prozess sind bis zum 24. Juli insgesamt sechs Verhandlungstage geplant.
Update vom 9. Juli 2024: Mann gesteht Angriff auf Ex-Frau - verweigert aber Begründung
Ein wegen Mordversuchs an seiner Ex-Frau angeklagter Mann gibt vor dem Landgericht Aschaffenburg die Attacke auf die Mutter seiner Kinder zu. "Dass er der verantwortliche Täter ist, (...) steht außer Zweifel", sagte der Verteidiger des 39-Jährigen zum Prozessauftakt. Allerdings werde sich sein Mandant nicht zu den Hintergründen der Tat vom Januar äußern. "Dazu wird er sich schweigend verteidigen", kündigte Rechtsanwalt Jens Goymann an.
Der Angeklagte soll die 36-Jährige in Aschaffenburg unvermittelt mit einem Küchenmesser attackiert und schwer misshandelt haben. "Diese hat sich zu dieser Zeit eines Angriffs auf ihr Leben oder ihre körperliche Unversehrtheit nicht versehen. Vielmehr ging sie davon aus, dass der Angeklagte sie begrüßen wolle", sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Bundschuh. "Der Angeklagte wollte mit dem Übergriff die Geschädigte bestrafen, weil sie sich von ihm getrennt beziehungsweise die Beziehung mit ihm nicht wieder aufgenommen hat."
Der Somalier habe die Frau für sein als schlecht empfundenes Leben verantwortlich gemacht. Der Verdächtige sei voller Missgunst und Neid gewesen, dass seine Ex mit den Kindern glücklich gewesen sei, "während er mittellos auf der Straße lebt. Diese Motive stehen nach allgemeiner sittlicher Wertung auf tiefster Stufe und sind besonders verachtenswert", sagte Bundschuh.
Das Opfer sei bis heute sichtlich von dem Angriff gekennzeichnet, viele Narben habe die Frau etwa im Gesicht. "Sie kam mit dem Leben davon." Der Mann habe sein Opfer verunstalten wollen.
Das Paar war nach islamischem Recht verheiratet. Die Frau soll sich allerdings gut eineinhalb Jahre vor der Tat von ihrem Partner getrennt haben. Zwei Tage vor dem Angriff soll der Mann die 36-Jährige per Scheidungserklärung aus der Ehe entlassen haben.
Für den Prozess sind bis zum 24. Juli insgesamt sechs Verhandlungstage geplant.
Update vom 9. April 2024: Prozess startet
Gut ein halbes Jahr nach der gewaltsamen Messerattacke eines Mannes auf seine Ex-Frau beginnt am Dienstag (9.00 Uhr) der Prozess gegen den Verdächtigen. Die Staatsanwaltschaft hat den 39-Jährigen zum Landgericht Aschaffenburg wegen Mordversuchs angeklagt. Der Mann soll die 36-Jährige, Mutter seiner drei Kinder, in Aschaffenburg unvermittelt mit einem Küchenmesser attackiert und schwer misshandelt haben. Laut Landgericht ist insbesondere das Gesicht der Frau bis heute schwer von dem Angriff gezeichnet.
Das Paar war nach islamischem Recht miteinander verheiratet. Die Frau soll sich allerdings gut eineinhalb Jahre vor der Tat von dem Somalier getrennt haben. Zwei Tage vor dem Angriff im Januar soll der Mann die 36-Jährige per Scheidungserklärung aus der Ehe entlassen haben.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte seine Ex bestrafen wollte - zum einen wegen der Trennung, zum anderen machte er die 36-Jährige wohl für sein gescheitertes Leben verantwortlich.
Als die Frau ihren Ex-Mann am Tattag zufällig in der Stadt traf, soll dieser sofort zugestochen haben. Letztlich ließ der Angeklagte nach Gerichtsangaben erst von seinem Opfer ab, als ein Passant zu Hilfe eilte.
Für den Prozess sind bis zum 24. Juli insgesamt sechs Verhandlungstage geplant.
Update vom 31. Januar 2024: Mitten in fränkischer Innenstadt: Frau (35) bei Messerattacke schwer verletzt - Polizei mit wichtigem Aufruf
Nachdem ein 39-Jähriger seine ehemalige Partnerin am Montagvormittag (29. Januar) in der Aschaffenburger Innenstadt angegriffen und schwer verletzt hatte, erließ der Ermittlungsrichter nun Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen. Er ist damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg gefolgt. Darüber berichteten die zuständige Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium Unterfranken in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Der Mann soll der 35-Jährigen in der Frohsinnstraße schwere Stichverletzungen zugefügt haben. Der Tatverdächtige konnte unweit des Tatorts bereits festgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei Aschaffenburg haben noch vor Ort die Ermittlungen aufgenommen.
Der 39-Jährige wurde am Dienstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ in der Folge einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Mann wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Der Verdächtige befindet sich inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt.
Im Zuge der Ermittlungen, die von der Kriminalpolizei in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg geführt werden, suchen die Beamten nach weiteren Zeugen der Tat. Auch mögliche Videoaufnahmen sind dabei für die Ermittler von Interesse. Wer die Beteiligten vor, während oder auch nach dem Geschehen im Bereich der Innenstadt gesehen hat, soll sich dringend bei der Kriminalpolizei Aschaffenburg unter der Rufnummer 06021/857-1733 melden.
Ursprungsmeldung: Mann sticht ehemalige Partnerin in Innenstadt nieder - schwer verletzt
In Aschaffenburg ist es am Montagvormittag, dem 29. Januar 2024, gegen 9.35 Uhr, zu einem Messerangriff gekommen. Eine 35-jährige Frau wurde - laut dem Polizeipräsidium Unterfranken - von ihrem ehemaligen Partner angegriffen.
Die Messerattacke ereignete sich in der Aschaffenburger Innenstadt. Das Opfer kam mit schweren Stichverletzungen in ein Krankenhaus, wie ein Polizeisprecher am Montag sagte. Der Verdächtige sei kurz nach der Tat unweit des Tatorts von Polizisten festgenommen worden, nachdem Zeugen die Polizei informiert hatten.
Nach Messerattacke in Aschaffenburg: Frau mit schweren Stichverletzungen im Krankenhaus
Kurz nach 9.30 Uhr gingen bei der Integrierten Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst, sowie der Einsatzzentrale der Polizei Notrufe ein, wonach es zu einem Angriff auf eine 35-jährige Frau in der Frohsinnstraße gekommen ist. Die Beamtinnen und Beamten der Aschaffenburger Polizei begaben sich schnellstmöglich zum Einsatzort. Dort konnte die verwundete Frau durch den Rettungsdienst erstversorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden. Laut aktuellen Informationen sind die Verletzungen der Frau nicht lebensbedrohlich.
Mehrere Augenzeugen reagierten laut Polizei richtig und gaben Informationen über die Flucht des Mannes über Notruf weiter. Weitere Beamte konnten den 39-jährigen Tatverdächtigen wenige Minuten später in der Innenstadt festnehmen. Der 39-Jährige trug bei der Festnahme ein Messer bei sich. Ob es sich hierbei um die mögliche Tatwaffe handelt, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen, die noch vor Ort durch die Kriminalpolizei Aschaffenburg übernommen wurden.
Die Aschaffenburger Kriminalpolizei ermittelt nun zu Hintergründen und Tatgeschehen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg wegen des Anfangsverdachts eines versuchten Tötungsdeliktes. Der Tatverdächtige wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
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