Die Krise des Chipherstellers Nexperia hat auch Auswirkungen auf Firmen in der Region: An einem fränkischen Bosch-Standort kommt es daher nun zu massiven Beeinträchtigungen.
Der Chiphersteller Nexperia steckt in einer Krise, die vor allem durch politische und wirtschaftliche Konflikte zwischen den Niederlanden, China und den USA ausgelöst wurde. Das betrifft auch Bosch direkt, wie Sprecher Sven Kahn gegenüber inFranken.de bestätigt. Dabei ist die Stimmung bei der Belegschaft des Autozulieferers ohnehin bedrückt, denn der Konzern will etwa 13.000 weitere Stellen abbauen.
"Grundsätzlich haben Änderungen in der Außenhandelspolitik oft auch Auswirkungen auf das Geschäft von Bosch als globales Unternehmen, das mit einer Vielzahl an Lieferanten und Geschäftspartnern weltweit verbunden ist", bekräftigt Kahn. Momentan komme es durch den Mangel von Bauteilen daher zu "Produktionsbeeinträchtigungen" in den Werken in Ansbach und Salzgitter.
Chip-Krise führt zu Produktionsbeeinträchtigungen bei Bosch-Werk in Ansbach
In beiden Werken werde daher je nach Situation das "bewährte Instrument der Kurzarbeit" genutzt. In Salzgitter kann diese Regelung für 300 bis circa 400 der 1300 Mitarbeiter eingesetzt werden. Im fränkischen Werk gilt die Maßnahme für circa 650 von etwa 2500 Angestellten. Bereits Anfang November hatte Bosch die Kurzarbeit bei der Arbeitsagentur beantragt.
In welchem Umfang man davon Gebrauch mache, ergebe sich aus "produktionstechnischen Planungen und der weiteren Entwicklung der Engpasssituation bei Elektronikbauteilen". Genauer könne man sich dazu wettbewerbsbedingt allerdings nicht äußern.
Das Unternehmen beobachte jedoch kontinuierlich die Marktentwicklung und stelle sich auf die sich verändernde Situation ein. "Unsere Expertenteams stehen im engen Austausch mit Nexperia, einem unserer Lieferanten für Elektronikbauteile, sowie mit betroffenen Kunden und anderen Lieferanten und Vorlieferanten. Die aktuelle Situation stellt auch uns weiter vor große Herausforderungen", heißt es zudem.
Aussicht auf Besserung? Bosch sieht erste Schritte zur Lösung der Chip-Krise
Man sehe jedoch erste Schritte zu einem politischen Dialog zwischen den Beteiligten und hoffe weiterhin auf eine dauerhafte Lösung. Es würde zudem alles möglich gemacht, um die Kunden zu bedienen und Produktionseinschränkungen zu vermeiden oder so gering wie möglich zu halten. "Dazu nutzen wir etwa alternative Lieferquellen, optimieren Lagerbestände im weltweiten Fertigungsnetzwerk oder verarbeiten technische Alternativen", teilt Bosch mit.