Das fränkische Schlosscafé Schillingsfürst muss zum 1. März 2024 nach knapp 29 Jahren schließen. Und das, obwohl es bis zuletzt "super" lief, wie Betreiberin Margareta Ortner gegenüber inFranken.de berichtet.
Ein letztes Mal öffnet das Schlosscafé Schillingsfürst (Kreis Ansbach) am Donnerstag (29. Februar 2024) seine Türen, danach ist Schluss. Zum 1. März 2024 muss das beliebte Café am Schloss Schillingsfürst nach knapp 29 Jahren schließen.
Zusammen mit ihrem Mann Thomas eröffnete Margareta Ortner das Schlosscafé am 18. Mai 1995, nachdem die beiden die alte Stallung des Schlosses eigenhändig zu einem Café umgebaut hatten. Jetzt, 29 Jahre später, müssen sie ihr Herzensprojekt, in das sie seither so viel Kraft und Zeit gesteckt haben, schweren Herzens aufgeben. Und das, obwohl das Geschäft auch bis zuletzt noch "super gelaufen" ist, wie Margareta Ortner im Gespräch mit inFranken.de verrät.
"Bedauern es alle": Schlosscafé Schillingsfürst muss schließen - Betreiberin erklärt Gründe für schwere Entscheidung
"Wir haben uns aufgrund von hochkarätigem Personalmangel jetzt letztlich dazu entschlossen zu schließen", erklärt Ortner. Die akute Personalnot habe sich insbesondere seit der Corona-Pandemie drastisch zugespitzt. "Mit Corona ging es langsam los, dann wurde es aber immer schlimmer, bis es irgendwann so war, dass keiner mehr arbeiten wollte", so die Café-Betreiberin. "Wir haben erstmals im Frühjahr 2022 gemerkt, dass wir so nicht länger über die Runden kommen", berichtet Ortner. Man habe in der Folge angefangen, einzelne Bereiche des Cafés immer wieder phasenweise zu schließen, um den Betrieb mit dem bestehenden Personal irgendwie aufrechterhalten zu können. Schließlich seien die beiden Betreiber aber zu dem Entschluss gekommen, dass sie "so nicht mehr weiter machen können". Man finde demnach einfach kein Personal mehr, um das Café langfristig bewirtschaften zu können.
Woran das liege, sei ihr zufolge nur schwer zu sagen. "Wenn man sich das genau anschaut, dann gibt es so viele verschiedene Gründe, dass man das so genau gar nicht sagen kann", so Ortner. Sie habe jedoch in den vergangenen Jahren eine allgemeine Entwicklung bemerkt, wonach viele Menschen ihre Arbeitszeiten reduzieren wollen, um mehr Freizeit zu haben. Zudem habe sich ihr zufolge auch die Einstellung vieler Jugendlichen verändert. "Früher haben sich die Studenten gefreut, wenn sie sich ein bisschen Taschengeld dazuverdienen können", berichtet sie. Das, so Ortner, sei heute aber nicht mehr so, weil die Arbeit bei vielen mittlerweile einen anderen Stellenwert habe.
Vor allem die jahrelangen Stammgäste treffe die bevorstehende Schließung hart. "Die bedauern es alle sehr", berichtet Ortner. Viele von ihnen seien in den vergangenen Wochen deshalb "noch öfter gekommen als sonst, weil sie das noch ausnutzen wollten und wissen, dass sie in Zukunft nicht mehr die Möglichkeit dazu haben", so die Café-Betreiberin. Wie es nach dem 1. März 2024 mit dem Schlosscafé Schillingsfürst weitergeht, sei aktuell noch völlig unklar. Thomas und Margareta Ortner seien aber bereits auf der Suche nach einem Nachfolger. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Ansbach findet ihr in unserem Lokalressort.