Die Herpa Miniaturmodelle GmbH sieht sich zu einem Stellenabbau an ihrem Sitz in Dietenhofen (Landkreis Ansbach) gezwungen. Teile der Produktion werden ins Ausland verlagert.
Die Firma Herpa in Dietenhofen reiht sich nun in die Liste der fränkischen Unternehmen ein, die sich in Richtung Ausland umstrukturieren. Der Hersteller von Miniaturmodellen sehe sich "aufgrund von Marktveränderungen und signifikantem Umsatzrückgang gezwungen, Teile der Produktion ins Ausland zu verlagern", wie er am Montag (29. Juli 2024) verlauten ließ. In diesem Zuge sollen auch Stellen in Franken weichen.
Bereits im Frühjahr hatte auch der Industrieriese SKF aus Schweinfurt verkündet, die Herstellung teilweise ins Ausland zu verlegen. Das Textilunternehmen Fraas will unterdessen im Landkreis Hof zwei Produktionsstätten schließen, um mehr in China tätig zu sein. Und "am hiesigen Standort nicht profitabel" hieß es vonseiten des Fürther Traditionsunternehmens Tramag. Im aktuellen Fall von Herpa seien ebenfalls wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend, wie es aus Dietenhofen heißt.
Herpa aus Dietenhofen baut 39 Stellen ab: Produktion in Franken soll so gesichert werden
Herpa beschäftigt in Dietenhofen rund 200 Mitarbeiter. Zudem sind etwa 50 Menschen in einem Werk in Ungarn tätig. Die Druckerei ziehe jetzt von Dietenhofen nach Ungarn um, wie das Unternehmen auf Anfrage von inFranken.de bestätigt. Auch der Formenbau werde geschlossen. 39 Arbeitsplätze würden damit in Franken gestrichen. Man leide "unter der schwachen Konjunktur, hartnäckiger Inflation, steigenden Lohn-, Transport- und Energiekosten, aber auch an der Konsumflaute und Kaufzurückhaltung", erklärt das über 75 Jahre alte Unternehmen zu den Hintergründen.
Die Maßnahme sei "notwendig, um sicherzustellen, dass die verbleibende Produktion weiterhin effizient und rentabel am Standort in Dietenhofen gesichert werden kann", konstatiert der Modellhersteller. "Wir bedauern die Umstände, die uns zu diesem Schritt zwingen, aber es ist ein mit einer umfassenden und professionellen Wirtschaftsberatung entwickeltes Zukunftsszenario, um Herpa mit ihren Arbeitsplätzen erfolgreich in die Zukunft zu führen", wird Geschäftsführer Hermann Prinz zu Leiningen zitiert.
Die Verlagerung erfolge schrittweise in den kommenden Monaten, mit dem Ziel, Qualität und Lieferfähigkeit der Produkte nicht zu beeinträchtigen. "Herpa bleibt weiterhin bestrebt, die Erwartungen der Kunden zu erfüllen und gleichzeitig eine nachhaltige Geschäftsstrategie zu verfolgen", heißt es abschließend. Das Unternehmen stellt nach eigenen Angaben Pkw-, Lkw- und Flugzeugmodelle in originalgetreuen Miniaturgrößen her und führt aktuell etwa 1500 Modelle, die es über den Modellfachhandel beziehungsweise ein internationales Händlernetz vertreibt. Weitere Nachrichten aus Ansbach und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.