Viele Nutzer schäumten vor Wut in den sozialen Netzwerken. Die Entscheidung einer Currywurst-Bude die "Weihnachtswurst" in "Winterwurst" umzubenennen, entzürnte die Gemüter. Das Unternehmen bekam genau, was es wollte.
Eine bekannte Currywurst-Bude aus Berlin hat am Mittwoch (18. Dezember 2019) für Aufregung in sozialen Netzwerken gesorgt. Mit einem Post via Facebook zog der Imbiss die geballte Wut vieler Nutzer auf sich.
Der Grund: "Curry 36" kündigte an, dass man sich aus diversen Gründen in diesem Jahr dafür entschieden habe, die beliebte "Weihnachtswurst" zukünftig als "Winterwurst" zu bezeichnen, hieß es von Seiten der Wurst-Bude. "Wir hoffen auf euer Verständnis", fügte "Curry 36" abschließend hinzu.
"Winterwurst": Currywurst-Bude sorgt für Trigger-Moment
Entsetzen und Verärgerung waren die Folge. Böswillige und abfällige Bewertungen füllten die Kommentarspalte. Die Stimmung kippte jedoch nach einiger Zeit, da sich unter den Nutzern die Pointe der Geschichte breitmachte.
"Curry 36" sorgte nur einen Tag später für Klarheit. Fakt ist: In der Bude hat es nie eine sogenannte "Weihnachtswurst" gegeben. Somit konnte sie auch nicht umbenannt werden. Hinter dem Facebook-Post steckte schlussendlich geschicktes Marketing. Nimmt man die Reichweite des Posts als Maßstab, hat sich die Aktion bezahlt gemacht: Mehr als 6500 Nutzer reagierten auf den Post, mehr als 9000 User kommentierten ihn und er wurde über 2000 Mal geteilt (Stand: 20.12.2019, 11.30 Uhr).
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Zahlreiche Nutzer bemerkten, dass sich die Currywurst-Bude einen Spaß erlaubt hatte. Andere hingegen nicht. Ein Nutzer schrieb beispielsweise "also von mir kein Verständnis... was sollen das für Gründe sein?" Viele der wütenden User zogen ihre eigenen Schlussfolgerungen aus dem Posting selbst, die Currywurst-Bude hatte durch die Formulierung des Posts massig Spielraum für Interpretationen angeboten - die beliebteste: Die Firma gehe diesen Schritt aus Angst, sich für deutsche Traditionen und Bräuche auszusprechen. Damit beuge sich das Unternehmen den Meinungen intoleranter Migranten.
"Die größte Beleidigung kommt doch von euch, wenn ihr uns das Weihnachtsfest mit solchen Dummheiten vermiest." - Nutzerkommentar auf Facebook
Exakt auf diese "Argumentation" hatte "Curry 36" wohl angespielt. In der Aufklärung des Falles heißt es: "Unsere Stammkunden haben den Braten - pardon, die Wurst - natürlich sofort gerochen: Eine Weihnachtswurst gab es nie und eine Winterwurst wird es (vermutlich) auch in Zukunft nicht bei uns geben."