WhatsApp auf Huawei-Smartphones: Facebook bezieht Stellung
Facebook hat sich entschieden: Die Apps des US-Konzerns werden zukünftig nicht mehr auf Huawei-Smartphones vorab installiert. Das betrifft auch WhatsApp, Instagram und natürlich Facebook selbst.
Verfügt ein Kunde bereits über ein Huawei-Smartphone, kann er die Apps allerdings weiterhin nutzen sowie neue Updates erhalten, wie Facebook der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Für Neukunden von Huawei könnte diese Entscheidung zum Knackpunkt werden: Oftmals sind Facebook-Apps in Geschäftsabschlüsse Dritter involviert und haben eine Vorinstallation als Bedingung inne.
Facebook-Verbot betrifft alle Huawei-Modelle
Das App-Verbot betrifft alle Modelle des chinesischen Smartphone-Herstellers. Für Huawei selbst, könnte die Entscheidung von Facebook weitreichende Folgen haben. Das Vorhaben weiterhin zu den Marktführern zu gehören, ist damit gefährdet. Smartphones haben sich 2018 für den Konzern zum größten Umsatzbringer auf dem asiatischen und dem europäischen erwiesen.
Update vom 07.06.19: Google bemüht sich um Erlaubnis, weiter mit Huawei zu arbeiten
Laut einem Zeitungsbericht strebt Google eine Erlaubnis mit der US-Regierung an, weiter mit dem chinesischen Huawei-Konzern im Geschäft zu bleiben. Dabei gehe es vor allem darum, Huawei-Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android versorgen zu dürfen, schrieb die Financial Times am Freitag. Der Internet-Konzern argumentiere, dass ein Ende der Zusammenarbeit schlecht für die Sicherheit der Nutzer wäre, hieß es unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.
Die USA hatten Mitte Mai Huawei auf eine schwarze Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben. Diese kann verweigert werden, wenn Sicherheitsinteressen berührt sind.
Wie die Bild am Freitag (07.06.19) berichtet, darf Huawei Apps wie WhatsApp, Facebook und Instagram nicht mehr auf seinen Smartphones vorinstallieren. Bild bezieht sich auf die Nachrichtenagentur Reuters. Danach hätte der US-Konzern Facebook die Installation Huawei untersagt.
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Update vom 31.05.2019: Telekom zieht Konsequenz aus Streit um Whatsapp auf Huawei-Smartphones
Die Deutsche Telekom hat auf den Streit um Huawei und WhatsApp reagiert. Das Unternehmen distanziert sich laut einem Bericht des Handelsblatts von dem chinesischen Mobilfunkunternehmen.
Es ging eine Mitteilung an die Mitarbeiter des Unternehmens. Danach sollen sie keine Huawei-Geräte mehr als Diensthandys nutzen. Es gebe zwar kein Verbot einer Anschaffung, aber es werde davon abgeraten, sich ein Smartphone von Huawei zu besorgen.
WhatsApp bei Huawei vor dem Aus?
Steht der Messenger WhatsApp auf Huawei-Handys vor dem Aus? Nachdem Google die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Technologiekonzern auf Druck der US-Regierung beendet hat, wird das Betriebssystem Android ab 2020 nicht mehr auf Huawei-Handys verfügbar sein.
Huawei will mit einem eigenen Betriebssystem und eigenem App-Store kontern - angeblich bis zu 60 Prozent schneller als Android. Die US-Regierung will jedoch verhindern, dass künftig amerikanische Software - "Kommunikationstechniken und Services" - auf Huawei-Handys installiert wird. Davon sind natürlich auch populäre Dienste wie WhatsApp, Facebook, Instagram und Uber betroffen, um nur einige zu nennen.
Huawei laut Trump "sehr gefährlich": Harte US-Sanktionen für Handy-Hersteller
Neben der Software-Problematik verliert Huawei auch den Zugang zu Chip-Architektur. Chip-Entwickler ARM hat die Zusammenarbeit mit Huawei bereits komplett eingestellt. Der Sprecher des chinesischen Handelsministeriums sprach von "wirtschaftlicher Schikane", die chinesische Regierung hat gegen die US-Sanktionen Beschwerde eingelegt. US-Präsident Trump blieb bei seinen Anschuldigungen und bezeichnete Huawei als "sehr gefährlich". Konkrete Belege dafür konnte die US-Regierung bislang nicht vorlegen. Der Geschäftsführer von Huaweis Privatkunden-Sparte, Richard Yu, sagte am Donnerstag, dass eine Version von Huaweis eigenem Betriebssystem für den internationalen Markt bis zum ersten oder zweiten Quartal 2020 bereit stehen könnte.
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WhatsApp ab 2020 nicht mehr auf Huawei-Handys?
Wenn WhatsApp ab 2020 tatsächlich nicht mehr auf Huawei-Smartphones verfügbar wäre, würde dies einen drastischen Einschnitt für Millionen von Huawei-Nutzern bedeuten. Der Messenger ist für die meisten Smartphone-User als Kommunikationsmittel der Wahl nicht mehr wegzudenken. Wie weit die US-Sanktionen gegen Huawei tatsächlich gehen werden und ob das Verbot amerikanischer "Kommunikationstechniken und Services" wirklich kommt, bleibt abzuwarten. Allerdings sieht es für Huawei-Nutzer derzeit nicht gut aus. red/mit dpa